So erkennen Sie eine gefälschte Patek Philippe-Uhr

Sie sind an einer Uhr von Patek Philippe interessiert, wissen aber nicht, ob es sich um ein echtes Exemplar handelt? Mit unseren Expertentipps finden Sie es heraus.
Patek Philippe, Komplizierte Uhren, Roségold, Chronograph, 5204R
Patek Philippe, Komplizierte Uhren, Roségold, Ref. 5204R-001, 2019

Von Königin Victoria bis hin zu Jay-Z – die Liste der Liebhaber*innen der Schweizer Uhrenmanufaktur Patek Philippe ist lang. Johnny Cash schenkte seinem Zahnarzt eine Uhr von Patek Philippe. Tony Soprano, Gangsterboss aus der HBO-Fernsehserie „The Sopranos“, kredenzte seinem Cousin ein Exemplar. Auch Ed Sheeran ist ein großer Fan. Kurz gesagt: Die Marke wird von den bekanntesten und einflussreichsten Menschen der Welt geschätzt.

1851 gründeten die Uhrenhersteller Antoine Norbert de Patek und Jean Adrien Philippe die gleichnamige Manufaktur. Seit jeher setzt Patek Philippe auf Qualität statt Quantität – eine Entscheidung, die einen zusätzlichen Anreiz für Sammler*innen geschaffen hat: Seltenheit. Schätzungen zufolge wurden seit Gründung des Unternehmens weniger als eine Million Patek Philippe-Uhren hergestellt.

„Alles, was von Patek Philippe hergestellt wird, ist seit eh und je von höchster Qualität“, so Jeff Cohen vom Uhrenhändler N. Green & Sons in Chicago. „Aber die Manufaktur hat zusätzlich auf ein cleveres Konzept gesetzt.“

Patek Philippe, Komplizierte Uhren, Weltzeituhr, Platin
Patek Philippe, Weltzeituhr, Platin, Ref. 5131/1P-001, 2017

Diese technische Brillanz hat die Uhrmacherkunst von Grund auf verändert. „Historisch gesehen hat Patek Philippe die kompliziertesten Uhren entworfen, die je hergestellt wurden”, erklärt Rajendra K. Jain von WatchCentre, New Bond Street, London, und zeigt auf die Henry Graves Jr. Supercomplication-Taschenuhr.

Der Zeitmesser aus dem Jahr 1933 verfügt über 24 Komplikationen. Und er zählt nicht nur zu den berühmtesten Uhren auf der Welt, sondern auch zu den teuersten. 2014 wurde diese Taschenuhr bei Sotheby’s für 24 Mio. $ verkauft – ein Rekordpreis, der erst 2019 getoppt wurde, als eine Patek Philippe Grandmaster Chime (Ref. 6300A-010) 31 Mio. $ bei Christie’s einbrachte.

Auch wenn diese Modelle weit mehr kosten als die gängigere Patek Philippe Calatrava oder Nautilus, so sind Preise der Manufaktur immer noch hoch genug, um Fälscher*innen anzulocken.

Vermeiden Sie Fälschungen, indem Sie auf angesehene Anbieter*innen mit jahrelanger Erfahrung setzen (alle Anbieter*innen bei 1stDibs wurden sorgfältig von unseren hauseigenen Experten*innen überprüft). „Ein erfahrenes Auge kann eine Kopie stets vom Original unterscheiden“, so Jain. Aber wie können Sie selbst den Unterschied zwischen Original und Fälschung erkennen? Hier nennen wir Ihnen einige Details, auf die Sie achten müssen.


Echtes oder gefälschtes Zifferblatt

Die Vollendung eines Patek Philippe-Zifferblatts dauert vier bis sechs Monate. Das überrascht nicht, denn die Manufaktur fertigt jedes Exemplar mit größter Sorgfalt an. Dabei finden zwischen 50 und 200 Arbeitsschritte statt. Nach jedem einzelnen Arbeitsschritt wird das Zifferblatt in einem Ultraschallbad gereinigt, das die Oberfläche reinigt, ohne sie zu beschädigen.

Daher ist jeder Makel am Zifferblatt ein sicheres Indiz für eine Fälschung. Expert*innen empfehlen, die Uhr mit einer Lupe zu untersuchen und sie mit dem gleichen Modell in einem Referenzbuch oder Auktionskatalog zu vergleichen.

Hinterfragen Sie alles. Zum Beispiel: Ist das Blau des Zifferblatts das richtige Blau? Sind die Ziffern in der richtigen Schriftart, Schriftgröße und Farbe gehalten? Sind Design und Länge der Zeiger korrekt?

Zu den Dingen, die Sie auf dem Zifferblatt einer echten Patek Philippe nicht finden werden, gehören: Schreibfehler, eine raue oder ungleichmäßige Oberfläche sowie sichtbare Mechanik (ausgenommen bei den Skelettuhren, die absichtlich einen Einblick in das Uhrwerk gewähren).

Darüber hinaus fertigt die Manufaktur das Uhrglas (das transparente Glas zum Schutz des Zifferblatts) aus Saphir anstatt aus Kunststoff oder Glas. Saphir ist beinahe ebenso schwer zu finden wie Diamant. Ein Uhrglas, das verkratzt oder angeschlagen ist, sollte daher ernsthafte Zweifel an der Echtheit der Uhr wecken.


Echtes oder gefälschtes Gehäuse

Ein echtes Patek Philippe-Gehäuse wurde von der Manufaktur in Handarbeit gefertigt und fühlt sich daher absolut hochwertig an. Es weist unter keinen Umständen Unregelmäßigkeiten auf. Es ist aus Edelmetall – Gold und Platin – und Edelstahl gefertigt. Außerdem hat das Gehäuse stets ein nicht unerhebliches Gewicht und eine glatte, schimmernde Oberfläche.

Achten Sie darauf, dass die Krone (der Knopf, mit dem die Uhrzeit eingestellt wird) und die Drücker (die Knöpfe, mit denen Sie weitere Funktionen wie zum Beispiel die Stoppuhr-Funktion einstellen) ordnungsgemäß arbeiten – bei Fälschungen sind diese oft nur Attrappen. Vergleichen Sie diese Elemente mit denen einer authentifizierten Uhr des gleichen Modells.

Die Rückseite des Gehäuses ist generell nicht graviert oder verziert (außer bei Uhren in limitierter Auflage). Wichtig: Die Serien- und Modellnummer ist nur im Innern der Uhr aufgedruckt, niemals auf der Rückseite.


Echtes oder gefälschtes Uhrwerk

Hier etwas, das Sie ganz leicht erkennen können. Anders als viele andere Luxusuhrenhersteller verzichtet Patek Philippe darauf, Schrauben zu bläuen. Bei diesem Prozess werden die Schrauben großer Hitze ausgesetzt, was sie härter macht und, wie der Begriff schon vermuten lässt, ihnen eine blaue Färbung verleiht. Weil die Manufaktur ausschließlich erstklassige Materialien verwendet, sind die Schrauben auch ohne das Bläuen hart genug. Achten Sie besonders auf dieses Merkmal, wenn Sie eine Fälschung erkennen möchten – dadurch ersparen Sie sich Geld und Ärger.

Sehen Sie sich als Nächstes die ästhetische Zusammensetzung des Uhrwerks an. Machen Sie sich mit den Raffinessen eines Originals vertraut – Details, die Fälscher*innen niemals billig nachmachen können. Alle Komponenten einer Patek Philippe-Uhr sind glatt und makellos; sie werden von Hand gefertigt – und zwar mit Techniken, die über Jahrhunderte weitergegeben wurden. So umfasst beispielsweise die Fertigstellung eines kleinen Zahnrads 65 einzelne Arbeitsschritte.

Uhrwerke, die vor 2009 angefertigt wurden, tragen das Genfer Siegel, während diejenigen, die nach 2009 hergestellt wurden, mit dem Patek Philippe-Siegel versehen sind. Das Genfer Siegel aus dem Jahr 1886 tragen alle vor Ort gefertigten Uhren, die hohen Qualitätsstandards entsprechen. Patek war davon überzeugt, noch höhere Qualitätsnormen einzuhalten, und gab auf der Baselworld 2009 bekannt, dass die Uhren der Manufaktur künftig ihr eigenes Siegel tragen würden. Eine Patek Philippe-Fälschung kann ein unsauber gearbeitetes Siegel oder je nach angegebenem Herstellungsjahr das falsche Siegel aufweisen.


Echtes oder gefälschtes Armband

Bei der Überprüfung des Armbands lauten die Standardfragen: Hat es das passende Gewicht? Ist es glatt und poliert? Sind Farbe und Finish korrekt? Haben die Glieder die richtige Größe und sind sie perfekt ausgerichtet?

Die von Hand zusammengesetzten und veredelten Metallarmbänder sind aus Platin, 18 Karat Gold oder Edelstahl gefertigt und mit dem Patek Philippe-Schriftzug sowie einer Modellnummer versehen. Die Faltschließe trägt das Markenlogo – das Calatrava-Kreuz.

Patek Philippe 5970R Grandes Complications, Chronograph mit ewigem Kalender
Patek Philippe-Lederarmbänder wie bei dieser Grandes Complications in Roségold, Ref. 5970R, aus dem Jahr 2008 sind handgefertigt und mit dem Calatrava-Kreuz versehen.

Alle Lederarmbänder sind auf der Innenseite mit dem Calatrava-Kreuz versehen. Das Logo taucht auf der Schließe erneut auf, ebenso eine Angabe zur Art des Metalls. Das „Tropical“-Armband aus Verbundmaterial wurde zuerst 1997 für das Modell Aquanaut gefertigt. Es ist stabil und dennoch flexibel und auf der Innenseite mit dem Logo und dem Markennamen geprägt. All diese Details kann man natürlich relativ leicht fälschen – aber eben nicht mit der Sorgfalt und der Präzision der Manufaktur.


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