So erhalten Sie den Zuschlag bei einer Online-Auktion

Mit diesen fünf Expertentipps können Sie bei Auktionen erfolgreich sein und sich Ihr Lieblingsobjekt sichern.

Viele Innenarchitekt*innen und erfahrene Schnäppchenjäger*innen wissen es nur zu gut: Das Durchstöbern von Online-Auktionen nach Objekten kann unglaublich aufregend sein. Denn Sie wissen nie, was Sie dabei finden werden. Vielleicht genau das, wonach Sie gesucht haben – oder etwas, von dem Sie noch gar nicht wussten, dass Sie es haben möchten.

Ganz gleich, ob ein Stuhl aus der Mitte des Jahrhunderts, ein impressionistisches Gemälde oder ein Paar Vintage-Diamantohrringe – der Reiz einer Online-Auktion besteht darin, dass Sie dabei Ihr Lieblingsobjekt möglicherweise viel günstiger bekommen als woanders. Außerdem können Sie ganz bequem von zu Hause oder dem Ort aus, an dem Sie sich gerade befinden, Gebote abgeben.

Wenn Sie allerdings noch nie bei einer Online-Auktion mitgeboten haben, sind Sie vielleicht unsicher, wie Sie am besten vorgehen. Möglicherweise hatten Sie auch bisher nicht so viel Erfolg beim Bieten und möchten gerne ein paar neue Strategien kennenlernen.

Deshalb haben wir jemanden befragt, der sich mit Auktionen besser auskennt als die meisten: Matt Rubinger, Chief Commercial Officer von 1stDibs und ausgesprochener Fan von Auktionen. Rubinger begann schon als Teenager, bei Online-Auktionen mitzubieten. Bevor er zu 1stDibs kam, hatte er Führungspositionen bei den großen Auktionshäusern Christie’s und Heritage inne.

Hier verrät er seine Expertentipps, wie Sie online bieten können – und sich den Zuschlag sichern.


Nehmen Sie sich Zeit, die Objekte zu finden, die wirklich Ihr Herz berühren und Ihnen nicht mehr aus dem Kopf gehen.

„Der erste Schritt jeder Auktion ist, sich wirklich in ein Objekt zu verlieben“, so Rubinger. „Bei 1stDibs können Sie Objekte als Favoriten markieren und in Ordner verschieben. So können Sie später noch einmal zurückkehren und überprüfen, ob Sie tatsächlich von Amors Pfeil getroffen wurden.“

Außerdem können Sie auch die Liste nach Ihren finanziellen Möglichkeiten eingrenzen“, fügt er hinzu.


Machen Sie sich mit dem Marktwert des Objekts vertraut, das Sie im Auge haben.

Nachdem Sie sich entschlossen haben, dass Sie das Objekt wirklich haben möchten, betreiben Sie ein wenig Online-Recherche und finden Sie heraus, zu welchem Preis es üblicherweise im Handel oder bei Auktionen verkauft wird. Falls möglich, durchsuchen Sie die Auktionshistorie nach ähnlichen Stücken.

Beachten Sie dabei, dass das Höchstgebot nicht zwingend den typischen Wert des Objekts widerspiegeln muss. Manchmal können Sie ein unglaubliches Stück zu einem äußerst günstigen Preis ersteigern und ein anderes Mal herrscht vielleicht eine solche Nachfrage, dass der Preis in die Höhe schießt.

Sehen Sie sich die Fotos des Objekts genau an, um mehr über seinen Zustand zu erfahren. Lesen Sie die Beschreibung sorgfältig und scheuen Sie sich nicht, den*die Anbieter*in vor der Abgabe Ihres Gebots zu kontaktieren, falls Sie Fragen haben.

Vergessen Sie nicht, zusätzlich anfallende Kosten wie beispielsweise die Käuferprämie mit einzukalkulieren. Dies ist eine Art Servicegebühr – normalerweise ein bestimmter Prozentsatz des Zuschlagspreises. Die Gebühr liegt meist zwischen 10 und 25 Prozent und kann daher den Gesamtpreis noch einmal deutlich erhöhen. Bei 1stDibs müssen Sie sich darüber allerdings keine Gedanken machen, denn hier wird keine Käuferprämie berechnet.

Steuern und Versandkosten müssen auch mit einkalkuliert werden. Was Letzteres betrifft: Finden Sie heraus, auf welchem Weg das Objekt zu Ihnen gelangt. Alle Käufe bei 1stDibs sind durch den 1stDibs-Käuferschutz abgesichert. Darüber hinaus erhalten Sie Hilfe bei den Versandmodalitäten und weiteren Support nach dem Kauf.


Legen Sie im Vorfeld Ihr Höchstgebot fest.

Um das zu vermeiden, was die Sozialwissenschaft als Besitztumseffekt – die Tendenz, ein höheres Gebot abzugeben, sobald Sie das Objekt als das Ihre betrachten – bezeichnet, legen Sie im Voraus fest, welchen Preis Sie bereit sind zu zahlen.

„Wir alle können vom Auktionsfieber gepackt werden. Daher sollten Sie Ihr Höchstgebot unbedingt festlegen, bevor Sie mit dem Bieten beginnen, damit die Dinge nicht aus dem Ruder laufen“, so Rubinger.

„Selbst wenn Sie sich nicht immer daran halten, ist es dennoch wichtig, sich im Vorfeld Gedanken über den tatsächlichen Wert des Objekts zu machen und über den Betrag, den Sie dafür ausgeben möchten”, fährt er fort. „Diese beiden Beträge können identisch sein oder sich unterscheiden, besonders dann, wenn Sie etwas unbedingt haben möchten. Sie sollten mit all diesen Informationen ausgestattet sein, bevor Sie an der Auktion teilnehmen. So können Sie zumindest eine informierte Entscheidung treffen, wenn Sie beschließen, alle Zahlen in letzter Sekunde über Bord zu werfen.“

Sollten Sie versucht zu sein, weiterzubieten, nehmen Sie sich eine Minute Zeit, um die Situation neu zu bewerten. „Wenn Sie sich in einen Schreibtisch verliebt haben, dessen Preis bereits recht hoch ist“, erklärt Rubinger, „dann müssen Sie sich entscheiden: Entweder, Sie lieben diesen Tisch, können ohne ihn nicht mehr leben und schlagen daher zu, auch wenn das bedeutet, dass Sie höher bieten als Sie eigentlich wollten. Oder Ihnen kommt auf einmal wieder dieser andere Schreibtisch in den Sinn, bei dessen Auktion noch nicht so viel Andrang herrscht und sie konzentrieren sich lieber auf diesen.“


Geben Sie Ihr Gebot erst spät ab – auch wenn Sie sich dafür extrem beherrschen müssen.

Online-Auktionen sind normalerweise zeitlich begrenzt. Das bedeutet, dass sie oft über mehrere Tage laufen und an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit enden, im Gegensatz zu traditionellen Präsenzauktionen, bei denen ein*e Auktionator*in im Rahmen einer geplanten Veranstaltung Gebote annimmt. Diese Präsenzauktionen können auch über das Internet übertragen werden. Bei Auktionen mit Zeitbegrenzung wie die bei 1stDibs bieten Sie ganz bequem, wenn es Ihnen passt. Aber der Zeitpunkt Ihres Gebots spielt dabei eine wichtige Rolle.

Auch wenn es schwer sein kann, sich nicht gleich auf das Objekt der Begierde zu stürzen: Forscher*innen haben herausgefunden, dass Sie Ihre Chancen auf den Zuschlag deutlich erhöhen, wenn Sie bis zum Ende der Auktion warten.

„Denn dann geht das Spiel erst richtig los“, weiß Rubinger. „Sie haben die Auswahl Ihrer Objekte eingegrenzt, sich einen Überblick verschafft, Ihr Höchstgebot festgelegt und Sie wissen, wann die Auktion endet. Nun sitzen Sie also an Ihrem Schreibtisch mit einem Glas Wein, öffnen die Seite des Objekts und warten mit einem Kribbeln im Bauch auf den richtigen Moment, um Ihr Last-Minute-Gebot abzugeben.“ Vielleicht möchten Sie sich mit jemandem zusammentun, der genau dasselbe erlebt. Aber das, betont Rubinger, ist genau der Punkt, an dem der Spaß beginnt.


Lernen Sie die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Online-Auktionen kennen – und was diese für Sie bedeuten.

Lassen Sie sich durch unbekannte Terminologie nicht davon abhalten, ein Gebot abzugeben. Hier sind ein paar Begriffe, die Sie kennen sollten.

Mindestpreis

Bei einigen Objekten gibt es einen Mindestpreis, bei anderen nicht. Ein Mindestpreis ist der niedrigste Preis, den ein*e Anbieter*in akzeptiert. Er ist nicht identisch mit dem Startpreis, der immer niedriger ist.

„Der Mindestpreis liegt irgendwo zwischen dem Startpreis und dem ‚Jetzt kaufen‘-Preis. Als Käufer*in haben Sie also zumindest diese beiden Kennziffern als Referenzpunkte“, erklärt Rubinger. „Denken Sie dran: Auktionen sind wie Sport. Ein geringerer Startpreis erhöht den Spielfaktor. Jeder hofft darauf, ein Objekt unter dem Marktpreis ergattern zu können. Man fängt klein an, damit Leute vorsichtig hineinschnuppern und abwarten können, was passiert.“

Bei 1stDibs gibt es ein automatisches Bietsystem, das in Ihrem Auftrag bis zu Ihrem festgelegten Höchstgebot mitbietet. Wenn Sie ein Höchstgebot festlegen, das höher als der Mindestpreis ist, erhöht das System automatisch Ihr Gebot schrittweise, sodass der Mindestpreis erreicht wird, und darüber hinaus bis zu Ihrem Höchstgebot.

Jetzt kaufen

Bei manchen Online-Auktionen, so auch bei 1stDibs, gibt es eine „Jetzt kaufen“-Option, die Ihnen ermöglicht, ein Objekt sofort zu kaufen, anstatt ein Gebot abzugeben. Der „Jetzt kaufen“-Preis ist höher als der Betrag, den der*die Anbieter*in akzeptiert, denn er ist höher als der Mindestpreis. Der Vorteil hierbei ist, dass Sie sich das Objekt sofort sichern können. Aber Sie verpassen natürlich die Chance, ein Schnäppchen zu machen.

„Der ganze Spaßfaktor einer Auktion und ganz besonders bei 1stDibs liegt darin, dass man am Ende ein Objekt zu einem deutlich niedrigeren Preis ergattern kann als beim Direktkauf“, so Rubinger.

Dynamische Auktion

Einige Websites wie 1stDibs bieten dynamische Auktionen an, um „Auction Sniping“ und Blitzgebote in letzter Sekunde durch Bietagenten-Apps von Drittparteien zu verhindern.

„Vor Online-Auktionsdiensten wie eBay gab es überhaupt keine zeitlich begrenzten Auktionen. Der*die Auktionator*in führte die Auktion einfach so lange fort, bis niemand mehr ein Gebot abgab“, weiß Rubinger. „Ein Objekt sollte an die höchstbietende Person verkauft werden, nicht an die schnellstbietende. Und genau das wollen wir hier wieder einführen. Denn das ist einfach eine Sache der Fairness.”

Wenn bei 1stDibs jemand innerhalb der letzten fünf Minuten der Auktion ein Gebot abgibt, wird die Auktion um fünf Minuten verlängert, damit auch andere Parteien noch die Chance zum Bieten erhalten. Die Auktion schließt erst dann endgültig, wenn in den letzten fünf Minuten vor Auktionsende kein Gebot mehr abgegeben wird.

„Es ist also ratsam, mit dem Bieten bis wenige Minuten vor Ende zu warten – so legen Sie Ihre Karten nicht zu früh auf den Tisch und treiben den Preis nicht in die Höhe“, so Rubinger. „Aber gleichzeitig beenden wir eine Auktion immer erst dann, wenn das Objekt an die Person verkauft wurde, die den höchsten Preis dafür zahlen möchte.“

Den Zuschlag garantieren können diese Strategien und Erklärungen Ihnen zwar nicht, aber sie können Ihnen auf jeden Fall helfen, die Welt der Online-Auktionen besser zu verstehen und einige clevere Kniffe anzuwenden. Mit ein bisschen Glück ersteigern Sie so ein Objekt, das Sie lieben – zu einem Preis, den Sie sogar noch mehr lieben. Frohes Bieten!


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