So erkennen Sie eine gefälschte Rolex: 13 Expertentipps

Lernen Sie die Tricks kennen, mit denen Fälscher*innen unechte Modelle zum Preis von echten verkaufen. Natürlich brauchen Sie sich darüber bei 1stDibs keine Sorgen zu machen – wir prüfen jede Rolex sorgfältig auf Echtheit.
Eine echte Rolex Submariner

Die große Mehrheit der Rolex-Fälschungen weltweit sind billige, leicht erkennbare Imitate. „Wenn die Uhr 50 $ kostet, wissen Sie, dass es sich nicht um eine echte Rolex handeln kann. Das ist dann eine sehr offensichtliche Fälschung“, so Uhrenexperte Matthew Bain von Matthew Bain, Inc. aus Miami.

Aber es gibt Exemplare, bei denen der Fall nicht so eindeutig ist. Erst letztes Jahr sei eine Reihe gefälschter Rolex Submariners aus Keramik auf den Markt gelangt, so Bain. „Wenn man sie nicht neben eine echte Rolex gehalten und mit ihr verglichen hat, konnte man wahrscheinlich nicht erkennen, dass es sich um eine Fälschung handelt“, erklärt er. „Da haben sich viele Leute die Finger verbrannt.“

Da sich die Technologien und Fälschungsmethoden immer weiterentwickeln, ist es für potenzielle Käufer*innen zunehmend wichtiger, sich mit den Feinheiten einer echten Rolex-Uhr vertraut zu machen. Das illegale Fälschen von Uhren ist eine Milliardenindustrie. Laut dem Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH gelangen jährlich zwischen 30 und 40 Millionen Fälschungen auf den Markt.

Manchmal kombinieren die Nachahmer*innen Teile von echten Rolex-Uhren und Teile von Fälschungen miteinander, was es noch schwerer macht, echte von gefälschten Exemplaren zu unterscheiden. „Sie nehmen zum Beispiel ein echtes Rolex-Uhrwerk und setzen es in ein gefälschtes Gehäuse ein. Das macht es sehr schwer, die Herkunft der Uhr zu erkennen”, erklärt Bain.

Mit absoluter Sicherheit kann nur ein*e Expert*in − von denen wir glücklicherweise viele haben − sagen, ob es sich um eine echte Uhr handelt. Aber wir haben Ihnen eine Liste mit 13 Merkmalen zusammengestellt, mit deren Hilfe auch Sie Ihr Auge schulen können.

1. Gravierte vs. geätzte Seriennummer

Echte Rolex-Uhren verfügen über eine Seriennummer, die tief in das Metall eingraviert wurde, während Fälschungen oft nur eine säuregeätzte Seriennummer aufweisen. Die Seriennummer befindet sich dort, wo das Armband mit dem Gehäuse der Uhr verbunden ist, auf der Sechs-Uhr-Seite. Auf der 12-Uhr-Seite befindet sich die Modellnummer, typischerweise begleitet von dem Text „ORIG ROLEX DESIGN“ mit einer Nummer darunter. Um die Nummer zu sehen, müssen Sie das Armband entfernen. Dazu benötigen Sie eine Reißzwecke oder eine kleine Büroklammer, mit der Sie den Federstift entfernen, der das Armband fixiert.

Fälscher*innen machen sich oftmals nicht die Mühe, die Nummer zu ändern, sondern drucken stattdessen auf jede Kopie die gleichen Ziffern. Mit einer Google-Suche nach der Seriennummer Ihrer Uhr können Sie schnell herausfinden, ob eine Fälschung zu einer Massenproduktion gehört. „Oft wird die falsche Modellnummer eingeätzt. Zum Beispiel die Modellnummer einer Submariner– bei einer Yachtmaster-Uhr”, so Abe Diveroli von Primetime305.

Neuerdings hat auch Rolex diesbezüglich die eigene Methodik geändert. „Die neueren Rolex-Modelle haben eine verschlüsselte Seriennummer“, erklärt er. „Ohne eine*n Rolex-Händler*in ist es nicht mehr möglich, das Produktionsdatum zuzuordnen. Darüber hinaus ist die Seriennummer jetzt auf der Silberlünette unter dem Uhrglas auf 6 Uhr eingraviert.“

Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass Rolex-Modelle, die vor 2007 produziert wurden, mit einem Hologramm des Kronenlogos auf dem Gehäuseboden versehen sind. Weil die Fälscher*innen immer besser darin wurden, das Hologramm zu kopieren, stellte Rolex dessen Verwendung ein. Wenn ein*e Anbieter*in Ihnen eine angeblich nach 2007 produzierte Rolex-Uhr mit einem Hologramm verkaufen möchte, können Sie daher sicher sein, dass es sich dabei um eine Replik handelt.


2. Achten Sie auf ein mechanisches Uhrwerk mit Selbstaufzug

Im Gegensatz zu Quarz-Uhrwerken oder batteriebetriebenen Uhrwerken haben Rolex-Uhren ein mechanisches Uhrwerk mit Selbstaufzugsmechanismus. Außerdem ist das Uhrwerk mit einer „Rolex“-Gravur versehen. Wo genau, kann allerdings je nach Modell variieren. Das zu überprüfen, ist etwas kniffliger, denn Rolex ist der felsenfesten Meinung, dass nur markenzertifizierte Uhrmacher*innen auf das Uhrwerk zugreifen sollten. Einzige Abweichung: Die Oysterquartz-Modelle aus den 1960er- und 1970er-Jahren wurden mit einem Quarz-Uhrwerk produziert.


3. Sauberer, glatter Text

Der gedruckte Text auf dem Zifferblatt der Rolex sollte eine absolut hochwertige Optik ohne Unschärfe, Flecken und Unebenheiten aufweisen. Überprüfen Sie ihn sorgfältig auf ungleichmäßige Abstände zwischen den Buchstaben oder verlaufene Tinte, die durch günstigere Druckverfahren verursacht worden sein könnten.


4. Vergrößerungsfunktion der Zykloplupe

Die Lupe zur Vergrößerung der Datumsanzeige – auch Zykloplupe genannt – sollte vergrößern (und zwar um das 2,5-fache, um genau zu sein). Halten Sie die Uhr so, dass Sie von der Seite ohne die Lupe einen Blick auf das Datum werfen können. Wenn Sie nicht sicher sind, ob das Datum mit Lupe tatsächlich größer aussieht, handelt es sich wahrscheinlich um eine Fälschung.

Bei einer echten Rolex ist die Zykloplupe konvex. Sie können eine Erhebung fühlen, wenn Sie mit dem Finger darüber fahren, und sie ist genau mittig über dem Datum angebracht. Wenn auch nur eines dieser Kriterien nicht zutrifft, ist die Echtheit der Uhr anzuzweifeln. Achtung: Manche Rolex-Träger*innen bevorzugen es allerdings, die Zykloplupe zu entfernen. Eine Uhr, die eine*n Vorbesitzer*in hatte, kann daher auch einfach modifiziert worden sein.


5. Wasserdicht, nicht nur wasserfest

Dieses Kriterium erklärt sich praktisch von selbst. Wasserdicht ist besser als wasserfest. Die Mehrheit der Rolex-Uhren der Oyster-Kollektion ist bis zu einer Tiefe von sage und schreibe 100 Metern wasserdicht. Wenn Ihre Uhr beim Schwimmen ruiniert wird, sollten Sie die gefälschte Rolex am besten einfach auf dem Meeresgrund zurücklassen.


6. Überprüfen und vergleichen Sie das Gewicht der Uhr

Echte Rolex-Uhren sind normalerweise schwerer als ihre Fälschungen. Mit einer Google-Suche können Sie schnell das exakte Gewicht bis aufs Gramm genau ermitteln.


7. Schlichter Gehäuseboden

Der Gehäuseboden der meisten Rolex-Uhren besteht aus poliertem, glattem Edelstahl ohne Gravur, Zeichnung oder sonstige Verzierungen. Eine Ausnahme stellt zum Beispiel die Sea-Dweller-Uhr dar: Sie trägt ihren Namen und den (möglicherweise etwas abgeänderten) Schriftzug „Gas Escape Valve“ auf ihrer Rückseite aus Titan.

Ein transparenter Gehäuseboden, der den Blick auf das Innenleben der Uhr freigibt, ist ein weiteres Zeichen für eine Replik (mit Ausnahme einiger sehr seltener Modelle aus den 1930er-Jahren).


8. Suchen Sie nach der gelaserten Krone auf 6 Uhr

Bei allen Rolex-Uhren, die ab 2002 hergestellt wurden, finden Sie ein kleines, gelasertes Kronenlogo auf der 6-Uhr-Position. Sie benötigen eventuell eine Lupe, um das Logo deutlich erkennen zu können. Weil es so klein ist, ist es für Fälscher*innen schwer zu kopieren. Bei älteren Modellen befindet sich die gelaserte Krone auf der 12-Uhr-Position.


9. Fließende Bewegung der Zeiger

Der Sekundenzeiger sollte bei einer echten Rolex gleichmäßig über das Zifferblatt wandern. Dies sollte mit bloßem Auge erkennbar sein. Wenn der Sekundenzeiger bei jedem Tick ruckelt, handelt es sich um eine Fälschung. Denn das Hochpräzisionsuhrwerk einer echten Rolex ist so beschaffen, dass es acht kleine Mikro-Ticks pro Sekunde macht, was im Endeffekt wie eine fließende Bewegung aussieht. Darüber hinaus gibt es bei einer echten Rolex kein hörbares Ticken.

Jedes Rolex-Modell verfügt über spezielle Zeiger. Die Yacht-Master zum Beispiel hat einen deutlich dickeren Minutenzeiger als die meisten anderen Rolex-Uhren, während die Zeiger des Modells Daytona etwas länger sind und eine abgerundete Spitze aufweisen, die bis zu den Minutenstrichen reicht. Das Modell Day-Date hat kürzere Zeiger mit flachen Enden. Oft nehmen Fälscher*innen kopierte Elemente, die gerade verfügbar sind, um Geld zu sparen, und hoffen, dass die Käufer*innen dieses Detail einfach übersehen.

Kann man eine Rolex ticken hören?

Im Allgemeinen ist diese Frage zu verneinen – eine echte Rolex tickt nicht. Das liegt daran, dass ihr Uhrwerk vollständig mechanisch arbeitet – im Gegensatz zur Quarz-Batterie, die bei günstigeren Uhren verwendet wird. Diese Batterie ist für das unverkennbare Ticktack verantwortlich, das man jede Sekunde hört. Einige Rolex-Modelle ticken alle paar Sekunden, doch das laute Ticken jede Sekunde weist sicher auf eine Fälschung hin.


10. Die Krone muss aus einem Stück gefertigt sein

Die Krone − wir sprechen hier von dem seitlichen Teil der Uhr, an dem man die Zeit einstellen kann − präsentiert sich immer mit dem gelaserten Rolex-Kronenlogo. Die Krone und die Aufzugswelle bestehen bei einer echten Rolex aus einem einzigen Metallteil. Bei vielen Repliken jedoch sind es zwei Teile, die aneinandergeklebt sind. Prüfen Sie dies genau mit einer Lupe.

Manche Rolex-Modelle haben eine Triplock-Krone, was Sie an dem Kronenlogo mit drei Punkten oben erkennen können. Triplock-Kronen verfügen über eine Dichtung, die das Innere der Uhr vor Wassereintritt schützt. Zu dieser Kategorie gehören die Modelle Sea-Dweller, Submariner und Daytona. Wenn die Krone komplett abgeschraubt ist, können Sie den schwarzen Dichtungsring sehen. Einige gute Fälschungen sind mit ähnlich aussehende Dichtungen ausgestattet, aber diese sind eher kosmetischer Natur und dienen nur dazu, Käufer*innen in die Irre zu führen.


11. Genauigkeit des Datums

Das Datum sollte haargenau um Mitternacht wechseln. Keine Panik, wenn Ihre Uhr ein paar Minuten vor- oder nachgeht − das ist wahrscheinlich nur ein Zeichen dafür, dass sie gewartet werden muss. Wenn aber das Datum nur langsam oder mehr als 15 Minuten zu früh oder zu spät wechselt, könnte es sich bei diesem Zeitmesser um eine Fälschung handeln.


12. Flach aufliegendes Armband

Das Armband einer Original-Rolex-Uhr sollte vollständig aufliegen, wenn Sie es auf eine flache Oberfläche legen. Die Zwischenräume zwischen den Gliedern können sich mit der Zeit ein wenig dehnen und ausweiten, aber die einzelnen Glieder sollten immer noch tadellos aneinanderpassen.

Bain warnt, dass eine Original-Uhr unter Umständen mit einem gefälschten Armband versehen sein kann. „Die Armbänder werden oft gefälscht. Nehmen wir an, Sie kaufen das Rolexmodell Presidential – wenn Sie diese Uhr häufig tragen, dehnt sich das Armband“, so Bain. „Daher sind viele Austauscharmbänder im Umlauf, die nicht von Rolex hergestellt wurden. Es handelt sich dabei um dreiste Imitate.“


13. Überprüfen Sie die Referenzen des*der Anbieter*in

Eine sorgfältige Prüfung vor dem Kauf ist extrem wichtig. Wenn Sie online kaufen möchten, sehen Sie sich die Bewertungen des*der Anbieter*in an. Fragen Sie die Person nach Referenzen von Uhrmacher-Verbänden wie der International Watch and Jewelry Guild. Tauschen Sie sich mit vorherigen Kunden*innen über deren Kauferfahrungen aus. „Es ist ratsam, Ihre Uhr akribisch mit Bildern des gleichen Modells eines*einer seriösen Händler*in zu vergleichen“, empfiehlt Diveroli. „Viele Fälschungen erkennt man nur an winzigen Details.“

So finden Sie seriöse Anbieter*innen

Hören Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand: Wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, dann sollten Sie es ausschlagen. Meiden Sie Marktplätze wie eBay, wo gefälschte Rolex-Uhren an der Tagesordnung sind, und achten Sie darauf, dass bereitgestellte Fotos zumindest akzeptabel sind. Smartphone-Kameras sind heutzutage gut genug, um aussagekräftige Fotos von dem Produkt zu machen. Jede Unschärfe ist daher ein Warnsignal. Wenn Sie bei 1stDibs einkaufen, müssen Sie sich über unseriöse Anbieter*innen keine Gedanken machen. Wir arbeiten ausschließlich mit Anbieter*innen zusammen, die sorgfältig von Expert*innen geprüft wurden. Weitere Informationen über unser Versprechen an Sie.

Vintage-Rolex-Uhren auf 1stdibs

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