August F. Biehle

Farmlandschaft, Zoar, Ohio, frühes 20. Jahrhundert

c. 1923

August Biehle war ein vielseitiger Maler, der in einer Vielzahl von Genres und Stilen arbeitete und mehr als ein Dreivierteljahrhundert lang in Cleveland tätig war. Er wurde 1885 als Sohn deutscher Einwanderer in Cleveland geboren und ging schon früh bei seinem Vater in die Lehre, einem in Deutschland ausgebildeten Maler, der dekorative Wandmalereien für mondäne Häuser anfertigte. Im Jahr 1903 reiste Biehle nach Europa, um eine formale Kunstausbildung zu erhalten. Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris studierte er zwei Jahre lang an der Kunstgewerbeschule in München. Nach seiner Rückkehr nach Amerika besuchte er 1906-9 Abendkurse an der Cleveland School of Art und studierte bei Frederick Gottwald. Obwohl Biehle als Berater für die Sherwin-Williams Paint Company arbeitete, veranlasste ihn sein Interesse an der Staffeleimalerei 1910 zu einer zweiten Studienreise nach München, wo ihn die expressionistische Malerei der Gruppe des Blauen Reiters beeindruckte. Im Herbst 1912, nach seiner Rückkehr nach Cleveland, stellte Biehle seine modernistischen Gemälde in den Rorimer-Brooks Studios und den Korner & Wood Galleries aus. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, arbeitete er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1952 als gewerblicher Lithograf. Um 1913 schloss er Freundschaft mit William Sommer und trat dem Kokoon Klub bei. Mit Sommer und anderen unternahm er Malausflüge nach Berlin Heights, Ohio. Biehle nahm an der Ausstellung amerikanischer Modernisten in der Taylor Gallery (1914) teil. Im folgenden Jahr wurden seine Bilder in einer Einzelausstellung im Kokoon Klub gezeigt, wo er bis in die 1930er Jahre hinein ausstellte. Obwohl seine letzte Einzelausstellung 1963 stattfand, nahm Biehle bis in die späten 1970er Jahre an Gruppenausstellungen teil, darunter die jährlichen Maiausstellungen im Cleveland Museum of Art (1920-77). Er starb 1979, nachdem er fast siebzig Jahre lang Karriere gemacht hatte. Seine Bilder wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, darunter im Cleveland Museum of Art, im Butler Museum in Youngstown, in der Pennsylvania Academy of Fine Arts in Philadelphia und im Whitney Museum in New York City.