Studio KO
In Paris und doch woanders

In diesen komplizierten Zeiten gibt es wohl kaum etwas Attraktiveres als das Konzept eines häuslichen Zufluchtsorts. Beim Entwurf für eine Wohnung im Pariser Stadtteil Saint-Germain-des-Prés haben Karl Fournier (rechts) und Olivier Marty vom Studio KO die Insel Naoshima vor der japanischen Küste als Maßstab für die Flucht aus dem Stadtleben herangezogen. Das außerweltlich wirkende Museumsgebäude Benesse House aus Stein und Beton des Architekten Tadao Ando diente als Vorbild für die Wahl einer zurückhaltenden Farbpalette, die durch eine skulpturale Kamineinfassung aus Eichenholz nach eigenem Entwurf und einen niedrigen Tisch aus texturiertem Travertin von Pierre Culot ergänzt wird. Aber die Gründer von Studio KO sind keine Designpapageien – die Ausstrahlung hier ist ausgesprochen urban. Entspannen auf dem Christophe-Delcourt-Sofa oder dem T.H. Robsjohn-Gibbings-Tagesbett vor dem Kamin oder auf einem Paar CH22-Stühlen mit Binsengeflecht von Hans Wegner – man muss nicht ins Flugzeug steigen, um sich in einer völlig anderen Welt zu fühlen.

„Wir versuchen, Projekte mit einem frischen Blickanzugehen, wir wollen weder Stile reproduzieren noch wollen wir sie jemandem aufzwingen. Wir wollen zuhören und von unserer Kundschaft lernen.“
– Karl Fournier und Olivier Marty