Studio KO

In Paris und doch woanders

Foto: François Halard

In diesen komplizierten Zeiten gibt es wohl kaum etwas Attraktiveres als das Konzept eines häuslichen Zufluchtsorts. Beim Entwurf für eine Wohnung im Pariser Stadtteil Saint-Germain-des-Prés haben Karl Fournier (rechts) und Olivier Marty vom Studio KO die Insel Naoshima vor der japanischen Küste als Maßstab für die Flucht aus dem Stadtleben herangezogen. Das außerweltlich wirkende Museumsgebäude Benesse House aus Stein und Beton des Architekten Tadao Ando diente als Vorbild für die Wahl einer zurückhaltenden Farbpalette, die durch eine skulpturale Kamineinfassung aus Eichenholz nach eigenem Entwurf und einen niedrigen Tisch aus texturiertem Travertin von Pierre Culot ergänzt wird. Aber die Gründer von Studio KO sind keine Designpapageien – die Ausstrahlung hier ist ausgesprochen urban. Entspannen auf dem Christophe-Delcourt-Sofa oder dem T.H. Robsjohn-Gibbings-Tagesbett vor dem Kamin oder auf einem Paar CH22-Stühlen mit Binsengeflecht von Hans Wegner – man muss nicht ins Flugzeug steigen, um sich in einer völlig anderen Welt zu fühlen.

Foto: Noel Manalili

Wir versuchen, Projekte mit einem frischen Blickanzugehen, wir wollen weder Stile reproduzieren noch wollen wir sie jemandem aufzwingen. Wir wollen zuhören und von unserer Kundschaft lernen.“
– Karl Fournier und Olivier Marty

Von Designer*innen ausgewählt

 Jacques-Henri Varichon für Steiner, Stuhl „Galaxie“, ca. 1969, angeboten von Archive 20th Century Jetzt shoppen
Jacques-Henri Varichon für Steiner, Stuhl „Galaxie“, ca. 1969, angeboten von Archive 20th Century

„Weil er aussieht wie ein Folterinstrument, hat dieser Varichon-Stuhl einen etwas schlechten Ruf – zu Unrecht. Wir lieben ihn, er ist außerordentlich bequem. Aber jedes Mal, wenn wir ihn in einem unserer Projekte verwenden möchten, fliegt er wieder raus.“

Marc Held für Knoll International, Sesselpaar „Culbuto“, 1967, angeboten von Galerie Glustin Jetzt shoppen
Marc Held für Knoll International, Sesselpaar „Culbuto“, 1967, angeboten von Galerie Glustin

Weil wir Marc Held so schätzen, den wir schon seit der Kindheit kennen, und weil er ein bisschen „Uhrwerk Orange“ ist. Ein Muss für Designsammler*innen“

Carlo Scarpa für Venini, Paar Wandleuchten aus Muranoglas, 1949, angeboten von Angela Ball London Jetzt shoppen
Carlo Scarpa für Venini, Paar Wandleuchten aus Muranoglas, 1949, angeboten von Angela Ball London

„Die Arbeit des Architekten Carlo Scarpa ist seit jeher eine wichtige Quelle der Inspiration. Seine Zusammenarbeit mit den Murano-Werkstätten belegt eine enge Verbindung zwischen dem Architekten und den Glasmachermeister*innen. In dieser Verbindung findet sich alles: vom Gedanken bis zur Zeichnung und der Hand des Mannes, der die Geste vollendet, um ein unglaubliches Objekt zu schaffen.“

Poul Kjærholm, 4er-Set „PK9“-Stühle, Mittleres 20. Jahrhundert, angeboten von NOMMAD Jetzt shoppen
Poul Kjærholm, 4er-Set „PK9“-Stühle, Mittleres 20. Jahrhundert, angeboten von NOMMAD

„Diese Stühle von Poul Kjærholm können so manche Situation retten. Sie sind derart schön und ihr Design ist so naheliegend, dass sie an die unterschiedlichsten Bedingungen angepasst werden können. Glas, Marmor, Holz, klassisch, modern, zeitgenössisch – sie überbrücken jede noch so große Kluft mit Eleganz.“

Doris Leslie Blau Collection, Art déco-inspirierter Teppich, zeitgenössisch Jetzt shoppen
Doris Leslie Blau Collection, Art déco-inspirierter Teppich, zeitgenössisch

Wir mögen Teppiche, auf denen man sich wünscht, die Schuhe ausziehen zu dürfen. Und wenn es sich – wie hier – um ein Delaunay-Muster handelt, dann ist das schon beinahe Pflicht! Farbe und Muster sind perfekte Mittel, um in architektonischen Freiräumen Spannung zu erzeugen.“

Sorel Etrog, Venusfigur, 1957, angeboten von Caviar20 Jetzt shoppen
Sorel Etrog, Venusfigur, 1957, angeboten von Caviar20

Eine Skulptur im Innenraum ist unverzichtbar. Kunst an den Wänden ist gut, aber Kunst im Raum ist besser – sie kommuniziert über den Körper mit uns. Und ein Interieur ohne Kunst ist enttäuschend. Wie ein Huhn, das keine Eier legt.“

Gae Aulenti für Artemide, Paar „Patroclo“-Tischlampen, 1975, angeboten von Enrica De Micheli Jetzt shoppen
Gae Aulenti für Artemide, Paar „Patroclo“-Tischlampen, 1975, angeboten von Enrica De Micheli

„Wir hatten das Glück, Gae Aulenti über Marella Agnelli kennenlernen zu dürfen. Wir haben unglaublich viel von ihr gelernt. Ihre Arbeit spricht uns stark an, insbesondere das Design.“

Maria Pergay, dekorative Schachtel aus versilbertem Metall und Achat, ca. 1970, angeboten von Unforget Decorative Arts Jetzt shoppen
Maria Pergay, dekorative Schachtel aus versilbertem Metall und Achat, ca. 1970, angeboten von Unforget Decorative Arts

Eine Schachtel braucht man immer. Es gibt so viele hässliche Dinge, die man verstecken sollte, angefangen bei den Fernbedienungen, die seit 40 Jahren unseren Alltag heimsuchen – und immer noch so hässlich sind.“