1stDibs 50-Designer*innen 2022

CASIRAGHI

Paris – die Mischung macht’s

Alle Fotos von Cerruti Draime

In der Vergangenheit zu leben, kann für junge Menschen wie ein Spiel sein – scheinbar ist es das, was Fabrizio Casiraghi mit diesem Entwurf einer luftigen Küche für Anspruchsvolle in Paris sagen möchte. Das kann ein ganz fantastisches Spiel sein. Hier macht der in Italien geborene Casiraghi Tradition nicht nur sexy, sondern auch noch relevant, indem er die funktionale Schönheit lackierter Wände, einer Theke aus Zink und eines Travertin-Bodenbelags aufleben lässt. Die Magie entsteht aus seinen Gegensätzen: „Art déco-Stühle mit einem Holztisch und japanischen Noguchi-Lampen zu kombinieren, erscheint riskant“, sagt er fröhlich. „Doch am Ende ist es völlig harmonisch.“Die Einrichtung ist eine Mischung aus antiken Möbeln (Stühle von 1stDibs) und Sonderanfertigungen (Esstisch, Wandleuchten) – die Gesamtinspiration lieferte ein Gentlemen’s Club. Doch der größte Teil entstammt Casiraghis eigener, großartiger Vorstellungskraft. 

„Ich glaube, dass die Menschen, die mich bitten, ihre Interieurs zu gestalten, pompöses Design vermeiden möchten und sich eine mühelos elegante Atmosphäre wünschen.“
– Fabrizio Casiraghi

Von Designer*innen ausgewählt

Isamu Noguchi, Stehlampe „Akari“, 1970er Jahre, angeboten von Social Objects Jetzt shoppen
Isamu Noguchi, Stehlampe „Akari“, 1970er Jahre, angeboten von Social Objects

„Noguchi mochte ich schon immer. Alles, was er entwirft, ist elegant und raffiniert, gleichzeitig aber traditionell und relevant.“

Charles Dudouyt, Art déco-Esstisch aus Eiche, 1940er Jahre, angeboten von MORENTZ Jetzt shoppen
Charles Dudouyt, Art déco-Esstisch aus Eiche, 1940er Jahre, angeboten von MORENTZ

„Ich mag diese sehr massiven Art déco-Tische. Sie vermitteln ein Gefühl von Sicherheit und Solidität, das ein Tisch meiner Meinung nach ausstrahlen sollte.“

René Lalique, Vase mit Bacchanten-Motiven, 1946–50, angeboten von FAS Antiques and Modern Jetzt shoppen
René Lalique, Vase mit Bacchanten-Motiven, 1946–50, angeboten von FAS Antiques and Modern

„Seit meiner Kindheit hatte meine Mutter eine Sammlung von Lalique-Vasen, und ich habe mich immer an der Reinheit ihrer Formen und ihrer unglaublichen Poesie erfreut.“

Maxime Old, 6er-Set Esszimmerstühle aus Eiche, ca. 1940, angeboten von Calderwood Gallery Jetzt shoppen
Maxime Old, 6er-Set Esszimmerstühle aus Eiche, ca. 1940, angeboten von Calderwood Gallery

„Ich bin aus Mailand. Alle Mailänder haben eine Schwäche für Rauten. In Mailand findet man sie überall: auf Balkonen, in Eingängen, in Fluren – als hätte der Architekt Portaluppi alles gestaltet.“

Modernistischer Rahmen, amerikanisch, ca. 1930, angeboten von Door Number 3 Jetzt shoppen
Modernistischer Rahmen, amerikanisch, ca. 1930, angeboten von Door Number 3

„Meistens ist der Rahmen wichtiger als das, was wir dort einsetzen. Wenn wir ein 20-Euro-Aquarell vom Flohmarkt mit einem solchen Rahmen versehen, sieht es aus wie ein Museumsobjekt.“

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Ein Rundgang durch das Haus
CASIRAGHI
Mit seinem umfangreichen Erfahrungsschatz aus dem französischen Architekturbüro von Dominique Perrault, dem Mailänder Studio Dimore und der polytechnischen Universität Mailand gelingt Fabrizio Casiraghi eine meisterhafte Balance zwischen Lyrik, Mailänder Raffinesse, Strenge und Reinheit. Er strebt nach freier Modernität, freut sich an überraschenden Kontrasten – Neonlicht und antike Spiegel, wertvolle Stoffe und Industrieharz, antike Möbel und extravagante Pflanzen – und bewahrt dennoch eine verführerische Harmonie.
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