Michel Brosseau Figurative Gemälde

Michel Brosseau wurde in Nantes geboren und lebt seit vielen Jahren in Bordeaux. Beide Städte liegen an der französischen Atlantikküste und haben eine reiche maritime Geschichte, die durch den blühenden Handel mit den Westindischen Inseln im 18. Jahrhundert geprägt ist. "Der Duft von Kakao, Vanille und Zimt hängt noch heute vage in diesen Häfen", sagt Brosseau.

Der französische Künstler ist bekannt für seine nautischen Gemälde und lässt sich von seinen Kindheitserinnerungen inspirieren. "Ich schlenderte durch die Docks zwischen den Zucker- und Rumlagern", erzählt er. "Und ich glaube, es ist diese Nostalgie nach einem traditionellen Lebensstil am Meer, die mich fasziniert hat und immer noch fasziniert."

Brosseaus Ausbildung ist untypisch für einen Maler - er hat Politikwissenschaften studiert und einen Master-Abschluss in Jura. Obwohl er während und nach seiner Schulzeit malte, arbeitete er nach seinem Abschluss als Journalist und politischer Aktivist. Er konnte sich jedoch nicht lange von seiner wahren Leidenschaft fernhalten und kehrte schließlich ganz zur Malerei zurück. Schon in jungen Jahren zog das Meer Brousseau in seinen Bann.

"Meine ersten Bilder waren maritimen Themen gewidmet, gemischt mit Surrealismus," sagt er. Gemälde aus seiner Jugendzeit stellen fliegende Boote oder sich trennende Gewässer dar, wie die ikonische Szene aus Cecil B. DeMilles Film von 1956 Die Zehn Gebote. Im Laufe seiner Entwicklung näherte sich Brosseau mit seinem Stil dem Realismus an. Seine Ölgemälde haben einen unverwechselbaren Look - grafisch und zeitgenössisch - mit dem er die philosophischen Implikationen des Lebens im Meer erforscht.

"Das Faszinierende am Meer ist, dass es ein vollkommenes und paradoxes Universum ist", sagt Brosseau. "Es ist immer die Faszination, aufs Meer hinauszufahren und die Vorfreude auf die Rückkehr in den Hafen". Obwohl sein Stil einheitlich ist, experimentiert Brosseau mit verschiedenen Techniken und Themen. Selten malt er offene Meereslandschaften, und auf seinen Leinwänden finden sich häufig belebte und unbelebte Symbole der nautischen Welt - schuftende Seeleute, verblasste Bojen mit abgeplatzter Farbe, wettergegerbte Ruderboote.

"Vielleicht ziehe ich die maritimen Orte, Objekte und Artefakte der Meereskultur dem Meer selbst vor, weil ich sie zähmen und kontrollieren kann", sagt Brosseau. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das Bewusstsein für die Strenge des Lebens - auf See und an Land - und die unterschiedlichen Reaktionen des Menschen auf die Natur. "Das habe ich in Martha's Vineyard gefunden", sagt er, "dieser Gegensatz zwischen der palladianischen Raffinesse der Neuengland-Architektur des 18. Jahrhunderts und dem Gerümpel am Hafen von Menemsha".

Als Brosseau die Vineyard zum ersten Mal besuchte, war er beeindruckt von der Vielfalt der Landschaften, die die Insel einem Maler bietet. "Egal, um welches Thema es sich handelt, es gibt immer eine Atmosphäre, die eingefangen werden muss", sagt er. Inspiriert von den majestätischen Segelbooten, den ruhigen Häfen und den malerischen Landschaften der Vineyard, begann Brosseau eine Reihe von Gemälden, die dem nostalgischen Charme der Insel gewidmet sind. Seit dem Sommer 2006 sind seine Werke in der Eisenhauer Gallery in Edgartown zu sehen.

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(Biografie bereitgestellt von Eisenhauer Gallery)