Billy Childish

Der Berg, der Gott ist

2022

Billy Childish (*1959, Chatham, Kent, Vereinigtes Königreich; lebt und arbeitet in Whitstable, Kent) ist bekannt für seine introspektiven, autobiografischen und zutiefst emotionalen Gemälde, Texte und Musik. Nach dem Abschluss der Sekundarschule im Alter von 16 Jahren arbeitete Childish auf der Marinewerft in Chatham als Steinmetzlehrling. Nachdem ihm zunächst die Aufnahme in die örtliche Kunstschule verweigert wurde, fertigte er Hunderte von Zeichnungen an, die ihm die Aufnahme in die Londoner Saint Martin's School of Art ermöglichten. Childishs Auflehnung gegen die Autoritäten führte schließlich 1981 zu seinem Ausschluss von der Kunstschule. Seitdem hat Childish weltweit eine Art Kultstatus erlangt. Er hat mehrere Romane und mehr als 40 Bände konfessioneller Poesie geschrieben und veröffentlicht, mehr als 150 LPs aufgenommen und mehrere hundert Werke gemalt. In all diesen Disziplinen behandelt Childish soziale, politische und persönliche Themen wie Krieg, Protest, seine turbulente Kindheit und seinen Kampf mit der Sucht. Während seine bekenntnishaften Gedichte und seine Musik diese Themen mit erschreckender Ehrlichkeit behandeln, sind Childishs Gemälde subtiler. Seine Motive stammen oft aus seiner Umgebung oder sind Menschen, die er kennt oder bewundert: Birkenwälder, Selbstporträts, eine einsame Figur in einer englischen Hirtenlandschaft und seine Frau als liegender Frauenakt. Childish arbeitet schnell und intuitiv, indem er sparsame Spuren auf der rohen Leinwand hinterlässt, die viel von ihr sichtbar lassen. Er identifiziert sich mit Künstlern, die außerhalb einer Gruppe oder Bewegung arbeiteten, fasziniert von ihrer Außenseiterrolle in der Gesellschaft, wie Vincent van Gogh, Kurt Schwitters und Edvard Munch. Childish, der sich selbst als "radikaler Traditionalist" bezeichnet, verehrt die traditionelle Ölmalerei, widersetzt sich aber entschieden jeder Verbindung zu einer bestimmten Gruppe oder künstlerischen Bewegung.