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1 von 5

Henri Venne
Goldene Haze

2015

Angaben zum Objekt

Ein Betrachter, der vor dem Werk von Henri Venne steht, könnte sich gleichzeitig zu Hause und verwirrt fühlen. Die Bilder von Venne, in denen fotografische und malerische Elemente nahtlos ineinander übergehen, vermitteln ein Gefühl von Vertrautheit und Unsicherheit zugleich. In diesem Grenzbereich erlebt der Betrachter das Werk. Fotografie und Malerei haben nicht die gleiche Wirkung auf den Betrachter. Ersteres suggeriert eine Präsentation, letzteres eine Repräsentation, doch beide sind von Natur aus Erfahrungen aus zweiter Hand. Der Unterschied liegt in der Art und Weise, wie wir Fotos als eine Art Wahrheit oder Beweismittel lesen. Wir kommen mit einem (falschen) Gefühl der Wahrhaftigkeit zur Fotografie und entscheiden uns oft dafür, den "Beweisen" vor unseren Augen zu glauben; im Falle von Gemälden sind wir von Natur aus weniger leichtgläubig, wenn es darum geht, die Handschrift des Künstlers auf der Leinwand zu erkennen. Walter Benjamin schreibt in Eine kurze Geschichte der Photographie "Wie kunstvoll der Fotograf auch sein mag, wie sorgfältig er seine Motive auch in Szene gesetzt hat, der Betrachter verspürt einen unwiderstehlichen Drang, in einem solchen Bild nach dem winzigen Funken Kontingenz, dem Hier und Jetzt zu suchen, mit dem die Wirklichkeit das Motiv gleichsam eingebrannt hat. "1 Benjamin sprach von einer Fotografie mit klar definiertem Gegenstand und ging davon aus, dass die Fotografie der Wahrheit näher kommt als die Malerei, weil sie weniger verändert wird. Für Henri Venne, dessen Werk an der Schnittstelle zwischen beiden liegt, gibt es keine eindeutige Wahrheit. In der Tat ist es der Grenzbereich zwischen dem, was wir als Betrachter sehen, und dem, was wir unter dem Bild verstehen, der die Kraft in seinem Werk ausmacht. Die Serie mit dem Titel Somewhere in Between setzt die gemischte Beziehung des Künstlers zu Fotografie und Malerei fort und zwingt den Betrachter, das Bild als unzuverlässigen Erzähler zu betrachten. Die teils fotografischen, teils gemalten Arbeiten zeigen verdeckte Landschaften, doch das MATERIAL ist so stark verändert worden, dass es kein Zurück mehr gibt. Die Kunst von Venne ist unklar, aber nicht falsch, und ruft beim Betrachter ferne Erinnerungen hervor, die eher an Möglichkeiten als an Tatsachen erinnern. Das Ergebnis, das immer noch eindeutig ein Landschaftsbild ist, verweigert dem Betrachter durch leicht erkennbare visuelle Anhaltspunkte den vollen Zugang. Stattdessen führen uns die Bezüge zur minimalistischen Malerei zu einer tieferen Kontemplation und Reflexion, und wir verlieren uns schließlich in dem Werk. Landschaften greifen oft auf eine Erzählung zurück, doch Vennes Arbeiten erlauben es dem Betrachter, seine eigene in den Rahmen zu schreiben. Venne's Bilder wirken wie Gedächtnisstützen für eine Erinnerung, die zu weit entfernt ist, um darauf zuzugreifen - die Bilder sind sowohl vertraut als auch fremd - eine perfekte Leinwand für die Transkription unserer individuellen Erzählungen. 1 Walter Benjamin, "Eine kurze Geschichte der Fotografie", in The Archive, ed. Charles Merewether. (London/ Cambridge, Massachusetts: Whitechapel/ The MIT Press, 2006), 58.
  • Schöpfer*in:
    Henri Venne (1966, Kanadische)
  • Entstehungsjahr:
    2015
  • Maße:
    Höhe: 60,96 cm (24 in)Breite: 45,72 cm (18 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Montreal, CA
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU4762044483

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