Alia Ali

Azurblauer Tropf

2021

Alia Ali ( عاليه علي ) ist eine jemenitisch-bosnisch-amerikanische Multimedia-Künstlerin. Als Kind von Linguisten, die migrierten, hat Ali siebenundsechzig Länder bereist, in und zwischen sieben Ländern gelebt und ist mit fünf Sprachen aufgewachsen. Ihre Migrationserfahrungen haben sie dazu gebracht, die Welt durch interaktive Erlebnisse und die Überzeugung zu verarbeiten, dass der Schaden, der durch die Übersetzung und Interpretation der Schriftsprache entstanden ist, bestimmten Gemeinschaften nicht gut getan hat und zu deren Ausgrenzung geführt hat, anstatt ein Mittel zum Verständnis zu sein. Als Künstlerin, die sich als westasiatisch, osteuropäisch, US-Bürgerin, queer, kulturell muslimisch und doch spirituell unabhängig identifiziert, erforscht ihre Arbeit kulturelle Binaritäten, stellt kulturell sanktionierte Unterdrückung in Frage und konfrontiert mit widersprüchlichen Vorstellungen von Geschlecht, Politik, Medien und Staatsbürgerschaft. In ihrer Arbeit, die sich zwischen Fotografie, Video und Installation bewegt, thematisiert Ali die Politisierung des Körpers, die Geschichte der Kolonisierung, des Imperialismus, des Sexismus und des Rassismus durch Projekte, die Muster und Textilien als Hauptmotiv verwenden. Vor allem Textilien sind eine Konstante in Alis Praxis. Sie ist der festen Überzeugung, dass Textilien für uns alle von Bedeutung sind, und erinnert uns daran, dass wir in sie hineingeboren werden, dass wir in ihnen schlafen, dass wir auf ihnen essen, dass wir uns durch sie definieren, dass wir uns durch sie schützen und dass wir schließlich in ihnen sterben. Es eint uns, aber es trennt uns auch physisch und symbolisch. Ihre Arbeit erstreckt sich auf immersive Installationen, in denen sie Licht, Muster und Textilien einsetzt, um Sprache zu überwinden und ein umfassendes, erfahrungsorientiertes Verständnis von sich selbst, Kultur und Nation zu vermitteln.