Ormond Gigli

Goldschuppen, Federal Reserve Bank of New York

1959

Ormond Gigli (1925-2019) war ein hoch angesehener amerikanischer Fotojournalist, der vor allem für seine atemberaubenden Porträts und surreale Modefotografie bekannt ist. In seiner über vier Jahrzehnte andauernden Karriere erschienen Giglis visuelle Erzählungen in prominenten internationalen Publikationen wie TIME, LIFE, Paris Match und Colliers. 

Gigli begann seine Reise in den 1950er Jahren und erlangte Anerkennung für seine fesselnden Fotografien von Theater, Film und Tanz. Seine Sujets waren eine Mischung aus kulturellen Ikonen - Sophia Loren, Gina Lollobrigida, Anita Ekberg, Marcel Duchamp, Willem de Kooning, John F. Kennedy, Halston, Marlene Dietrich, Judy Garland, Liza Minelli, Laurence Olivier, Alan Bates, Richard Burton, Louis Armstrong, Miles Davis, und viele mehr. 

Giglis Herangehensweise an das Porträtieren betraf sowohl sein technisches Können und seine kompositorische Eleganz als auch seine Fähigkeit, den Geist und den Charakter seines Motivs herauszuarbeiten, eine Fähigkeit, die ihn als eine der Koryphäen seiner Zeit auszeichnen sollte, ähnlich wie Zeitgenossen wie Richard Avedon, Irving Penn und Diane Arbus.

Die Krönung von Giglis glanzvoller Karriere ist jedoch das ikonische Foto Girls in the Windows, das 1960 aufgenommen wurde. Dieses Meisterwerk ist ein Beispiel für Giglis innovative Vision und seine Fähigkeit, das Alltägliche in ein Tableau vivant von unvergleichlicher Ästhetik zu verwandeln. Das Bild zeigt 43 Frauen in den Fenstern eines New Yorker Stadthauses und strahlt eine flüchtige Lebendigkeit aus, die das Wesen der 1960er Mode und Kunstfotografie einfängt. 

1925 in New York City geboren, entdeckte Gigli seine Leidenschaft für die Fotografie, als er von seinem Vater seine erste Kamera erhielt. Nach seinem Abschluss an der School of Modern Photography im Jahr 1942 diente er während des Zweiten Weltkriegs als Marinefotograf. In der Nachkriegszeit lebte Gigli als Bohemien in Paris, bevor er nach New York zurückkehrte, wo seine Karriere 1952 nach einer Reihe von Prominentenporträts für die Zeitschrift LIFE Fahrt aufnahm. 

Giglis Vorgehensweise für Girls in the Windows war es, die Schönheit der bald abzureißenden Gebäude gegenüber seinem Studio in der East 58th Street zu verewigen. Innerhalb eines zweistündigen Zeitfensters arrangierte Gigli akribisch Modelle, von denen einige von einer Agentur zur Verfügung gestellt wurden, einige von Freunden und andere von seiner Frau und der Frau des Abbruchleiters. Das Endergebnis war eine Symphonie aus Farbe, Form und Leben, die sich wunderbar in den Rahmen der Brownstone-Fenster einfügte.

Gigli erinnerte sich in einem Interview mit dem TIME-Magazin : "Was einigen als zu gefährlich oder zu schwierig erschien, wurde zu meiner erfüllten Fantasie und zu meinem denkwürdigsten selbstbestimmten Foto. Seitdem ist es ein internationaler Preisträger. Die meisten professionellen Fotografen träumen davon, ein Bild zu haben, für das sie bekannt sind. Girls in the Windows gehört mir."

Heute ist Girls in the Windows ein Zeugnis für Giglis Kreativität und Mut. Das Foto ist noch immer so lebendig und eindrucksvoll wie 1960, und seine Anziehungskraft hat auch im Laufe der Zeit nicht nachgelassen. Ähnlich wie die zeitlosen Werke seiner Zeitgenossen ist Giglis Fotografie eine Ode an die Schönheit des Alltags, eingefangen in einem Moment außergewöhnlicher Glückseligkeit.

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(Biografie bereitgestellt von International Fine Arts Consortium - IFAC Arts)