Paul Cupido

Homage an Shoji, Nr. 9

2024

Das fotografische Werk von Paul Cupido (geb. 1972, Terschelling, Niederlande) dreht sich um das Prinzip des mu: ein philosophischer Begriff, der mit "hat nicht" übersetzt werden könnte, aber ebenso offen für unzählige Interpretationen ist. Mu kann als Leerstelle betrachtet werden, wenn auch als eine, die Potenzial hat. Cupidos fortlaufendes fotografisches und filmisches Experiment "Searching for Mu" ist zugleich eine persönliche und universelle Odyssee unserer flüchtigen Existenz im Verhältnis zu den tiefgreifenden emotionalen Erfahrungen von Liebe, Zeit und Tod. Seine Fotografien erheben nicht den Anspruch, Dokumente zu sein, sondern verweisen auf transzendente Reflexionen der Seele und auf die Verflechtung von Mikro- und Makroskopischem. Erklärung des Künstlers: Ich möchte mit offenen Sinnen auf die Welt zugehen. In meiner Arbeit geht es um die magischen Momente des Lebens, aber auch um seine Unannehmlichkeiten. Ich möchte fotografieren und dabei den Prozess des Fotografierens vergessen, bis ich von einem existenziellen Sinn für das Leben gesättigt bin. Jeder Schritt, den ich unternehme, beginnt mit dem Gedanken an "mono no aware": die Vergänglichkeit von allem, die sanfte Melancholie der Dinge, die Sensibilität für das Vergängliche.