Antoine Rose

Schwarzer Dienstag

2017

UP IN THE AIR Series - Antoine Rose begann mit der Arbeit an der Serie "Up in the Air" im Jahr 2002, als er den Kitesurfing World Cup in Rio de Janeiro drehte; da er ein Perfektionist ist, hat er einige Jahre lang an seinen Ideen gefeilt. Die Serie "Up in the air" wurde vom Publikum sehr gut aufgenommen. Seine Werke sind meist übergroße Fotografien, die mit dem patentierten Diasec-Verfahren aufgezogen wurden. Sie bieten Panoramen, die aus der Vogelperspektive aufgenommen wurden. Es gibt immer einen Kontrast zwischen diesen beiden Registern, die horizontal oder vertikal angeordnet sind: das unregelmäßige Feld des ruhigen oder aufgewühlten Ozeans in blaugrüner Farbe einerseits und das regelmäßige Register des Strandes, wo gebräunte Menschen und Artefakte - Sonnenschirme, Strandlaken und -handtücher oder Sonnenliegen - eine Vielfalt von natürlichen bzw. industriellen Farben hinzufügen, andererseits. Aufgrund der Entfernung aus der Luft erscheinen diese Elemente als kleine geometrische Muster oder Puzzlestücke, die auf dem gelblich-weißen Sand der sonnengetränkten Strandoberfläche verstreut sind, oder wie ein Polka-Dot-Muster auf einem riesigen Stoff. Die überdimensionalen Fotografien zwingen den Betrachter daher, genauer hinzusehen, um zu erkennen, was sie wirklich darstellen. In dieser Hinsicht ermöglicht die leistungsstarke Kamera von Rose die höchste Auflösung selbst für das kleinste Detail. Diese miniaturhaften Darstellungen verwandeln die natürlichen Luftlandschaften in abstrakte Gemälde und verleihen Roses Werken einen minimalistischen künstlerischen Ansatz. Der Künstler führt eine Spannung zwischen dem Realen und dem Virtuellen ein, zwischen dem, was man zu sehen scheint, und dem, was wirklich zu sehen ist, zwischen dem Sichtbaren und dem Verborgenen. Neben der ästhetischen Dimension gibt es eine anthropologische und soziologische Ebene beim Lesen von Roses Fotografien: Menschen, die gemeinsame Verhaltensweisen teilen und sich wie hedonistische Herden zur Schau stellen. Die Bilder von schwimmenden, surfenden oder einfach nur auf ihren Beach Pads sitzenden Menschen erinnern an ein Schaufenster oder, angesichts der Entfernung, an ein Insektarium. Man kann sogar eine religiöse Konnotation erkennen: Die Vogelperspektive lässt die Menschen als unbedeutende Punkte im unendlichen Raum des Universums erscheinen, die von der Unermesslichkeit des Wasserfeldes erdrückt werden, was an die biblische Sintflut erinnert; vom Himmel aus gesehen, wie durch Gottes Augen, koexistieren Menschen und Natur in harmonischen oder spannungsreichen Beziehungen. An der Wand der Galerie wechseln die horizontalen Flächen des Strandes und des Meeres von oben gesehen in eine vertikale Ebene und stören so die frontale Wahrnehmung des Betrachters. Erst durch den mentalen Prozess nimmt der Betrachter wahr, dass die Bilder aus der Vogelperspektive aufgenommen wurden. Auf diese Weise ist der Künstler auf die aktive Teilnahme und Aufnahmebereitschaft des Publikums angewiesen. Roses' Fotografien befinden sich in renommierten Privat- und Unternehmenssammlungen und sind Teil der ständigen Sammlung des Museum of Arts and Design (NY, USA).