Melissa Mizrakli

NO. 7

2014

Die Fotografien der jungen türkischen Künstlerin Melissa Mizrakli konzentrieren sich auf den menschlichen Körper und geben ihm eine persönliche Interpretation. In einigen ihrer Schwarz-Weiß-Arbeiten verwendet sie den menschlichen Körper nur als Bildzeichen, um fast abstrakte Werke zu schaffen. Das weibliche Modell wird zunächst anonymisiert, dann geklont und zirkulär vervielfältigt. Das Ergebnis ist eine Art Rad, in dem der wiederholte menschliche Körper eine neue, scheinbar pflanzliche oder mineralische Struktur hervorbringt. So scheint sich das menschliche Element in verschiedene andere natürliche Arten zu verwandeln. Dieses in zwei Versionen (positiv und negativ) ausgeführte Werkpaar erinnert ebenfalls an das Yin-Yang-Prinzip. Die Spiegelung oder der Reflexionseffekt, der mehrere Symmetrien erzeugt, erinnert ebenfalls an eine standardisierte Welt. Andererseits könnten die Werke von Mızraklı die Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass die Kommunikation zwischen Menschen auf synchronisierten Bewegungen beruht, die meist unbewusst ausgeführt werden. Wenn sie um einen Kommentar zu ihren Fotografien gebeten wird, sagt Mizrakli nur: "Sie sind das, was man sieht, wenn man sie anschaut...", um zu verhindern, dass sie und ihre Werke mit einem Etikett versehen werden.