Thomas Florschuetz

Diptychon # 33

1992

Thomas Florschütz ist vor kurzem aus Ostdeutschland ausgewandert und lebt jetzt in West-Berlin. Seine ersten fotografischen Selbstporträts fertigte er 1982 an, und erst im letzten Jahr begann er, Farbe in seine Arbeit einzubeziehen. In seinen früheren, mehrteiligen [sic] Schwarz-Weiß-Arbeiten sind Fotografien von Körperteilen in schrillen, an neoexpressionistische Kunst erinnernden Beziehungen angeordnet. In den neuen Arbeiten verwendet Florschutz weiterhin sich selbst als Modell, aber hier ist seine Präsenz auf Fragmente seiner Hand und seines Gesichts reduziert, die in übergroße organische Anatomien integriert sind, die die Grenzen des Begriffs "Porträt" herausfordern. Thomas Florschuetz wählt bewusst künstliche Farbtöne für die Hintergründe seiner Bilder und verschiebt so die zarte Farbskala der Hauttöne in jedem Foto. Indem er die Größe und Farbe seines eigenen Körpers fotografisch verändert, schafft Florschuetz Formen, die von chaotisch bis klassisch reichen.