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Hans Hartung
P1961-41

1961

Angaben zum Objekt

Pastell, 1961 Vom Künstler mit Bleistift handsigniert Echtheitszertifikat Pastell, Graphit und Kratzspuren Gerahmtes Werk: 57 x 72 cm Träger: Barytkarton auf Holzplatte laminiert. Hans Hartung (1904-1989), geboren in Deutschland, gehört zur zweiten Generation der abstrakten Künstler. Er war einundzwanzig Jahre alt, als er an einer Konferenz von Kandinsky (1866-1944) teilnahm, die ihn in seinem Interesse für die abstrakte Kunst bestärkte, die er als Jugendlicher entdeckt und ausprobiert hatte. Wegen des Nationalsozialismus floh er aus seinem Heimatland und kam 1934 nach Paris. Er lebt und arbeitet unter miserablen Bedingungen. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs trat er in die französische Fremdenlegion ein und wurde 1944 in Belfort verwundet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er als französischer Staatsbürger eingebürgert. Für Hartung ist die Abstraktion eine natürliche Folge. Er experimentierte schon in jungen Jahren damit, in seinen Schulheften. Hartung, der den abstrakten Expressionismus verkörperte, wurde in den frühen 1950er Jahren weniger "rebellisch" in seinen Bildern. Am Ende dieses Jahrzehnts praktizierte er das Pastell auf ganz besondere Weise, wie die hier angebotene außergewöhnliche Zeichnung aus dem Jahr 1961 zeigt. Seiner 1933 eingeführten Gewohnheit folgend, betitelt Hartung das Werk mit einem Buchstaben, dem Entstehungsjahr und einer Seriennummer. Die Frage nach der Erzählung oder dem Realitätsbezug in der Kunst, die ein Titel hervorruft, lässt er damit völlig außer Acht. Andererseits wird bei dieser Art der Titulierung die Frage der Zeit nicht ausgeklammert. Hartung will damit seine Werke in ein Kontinuum einordnen und die Spur einer Entwicklung bewahren. Hartung war in erster Linie Zeichner, bevor er Maler wurde. Außerdem sind seine Gesten als Maler in gewisser Weise vielleicht eher die eines Zeichners. Hartung macht die Energie, die Bewegung, das, was die Hand, die Seele oder der Geist gemeinsam hervorbringen können, sichtbar und spürbar. Hartung lässt einen Prozess existieren, eine Materialisierung der Schöpfung in der Zeit, ein Pulsieren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nutzen die Futuristen die figurative Kunst, um die Bewegung darzustellen; Hans Hartung tut dies nicht. Wenn man so will, weisen Hartungs Kunstwerke Phänomene auf. Ein Werk von Hartung kann als Phänomen im etymologischen Sinne des Begriffs betrachtet werden, d. h. als "das, was sich zeigt", um in der Sprache der Phänomenologie zu bleiben, wie sie der Philosoph Husserl (1859-1938) definiert hat. Man kommt nicht umhin, sich den Prozess des Künstlers vorzustellen. Versteht man, dass im rechten Teil das Gelbe vom Schwarzen überdeckt wird und somit vorher gelegt wurde, so vermutet man einen Sinn der Schöpfung von links nach rechts. Die Ausführung ist erstaunlich. Ab 1957 macht Hartung ausgiebig Gebrauch von Ölpastellkreiden, deren Textur es ihm erlaubt, sich frei auf dem Papier auszudrücken, ohne es zu zerreißen. Dies ist ein bemerkenswertes Merkmal von Hartungs Zeichnungen: Sicherheit in der Geste, beherrschte Kraft und ein notwendiger Anteil an Improvisation in der Ausführung des Werkes. Hans Hartungs Pastelle waren bald Gegenstand von Ausstellungen, wie 1959 in den Kleemann Galleries in New York. Die Künstlerin präsentierte Pastelle mit parallelen Linien unterschiedlicher Dicke und Intensität mit Zwischenräumen. In der von uns vorgeschlagenen Arbeit systematisiert Hartung diesen Prozess zu einer kontinuierlichen Entfaltung von Linienbündeln. Der andere bemerkenswerte Prozess, neben der Virtuosität, die mit Kraft und Geschwindigkeit verbunden ist, ist das Kratzen, d.h. der Abtrag von Material. In seinen gemalten Werken arbeitet er mit dem Einritzen des noch frischen Bildmaterials. In seinen Zeichnungen zerkratzt er den Träger selbst, hier einen Barytkarton, der von Fotografen verwendet und wegen seiner Festigkeit und seines immerwährenden Weißgrades dank eines darin enthaltenen Minerals - Bariumsulfat - geschätzt wird. Das Ergebnis seiner "Kratzer" ist von bemerkenswerter grafischer Eleganz. Dieses Werk von Hans Hartung vereint mehr oder weniger starke, präsente oder leichtere Striche, bis hin zu diesen zerkratzten Streifen, Auslassungen von Materie, die so bedeutend sind wie die Stille in der Musik.
  • Schöpfer*in:
    Hans Hartung (1904 - 1989, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    1961
  • Maße:
    Höhe: 49 cm (19,3 in)Breite: 64 cm (25,2 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
    Sehr guter Zustand.
  • Galeriestandort:
    Paris, FR
  • Referenznummer:
    Anbieter*in: LCD48381stDibs: LU1066210026782

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