Deborah Root

All Roads Lead to Rome - zeitgenössisch, Flüchtlinge, Touristen, surreal

2024

Deborah Root wuchs während des Vietnamkriegs in einer Familie auf, die vom Zweiten Weltkrieg tief betroffen war. Als Kind lauschte sie den Erzählungen ihres Vaters und Großvaters über den Pazifikkrieg sowie den Berichten von Frauen, die das Leben an der Heimatfront erlebten. "Der Krieg" war im Leben ihrer Familie ständig präsent, und die einstige Gewissheit des Sieges der USA wurde während des Vietnamkrieges in Frage gestellt. Ein Großteil von Roots neueren Arbeiten beschäftigt sich mit den Auswirkungen dieser Kriege innerhalb der Familie, wobei sie scheinbar dissonante Bilder aus der Kunstgeschichte, der Werbeillustration und der Fotografie verwendet. Formen verschwimmen und gehen ineinander über, während Elemente abgeschnitten werden - und doch entsteht eine Erzählung. Ihre fragmentierten Kompositionen und kräftigen Farben verstärken die Momente der Trennung in sozialen und familiären Kontexten. Die relative Flachheit der Objekte, die die zentralen Figuren umgeben, unterstreicht die Bühnenhaftigkeit, die viele der von ihr dargestellten Momente bestimmt. "Meine Hoffnung ist, dass ein bestimmtes Bild mit einer umfangreichen Konstellation von Assoziationen verknüpft werden kann, deren symbolische Nuancen im Laufe der Zeit und des geografischen Raums gewandert sind und sich verändert haben, aber dennoch im Bild verankert bleiben. Diese intuitiven Assoziationen evozieren persönliche, psychologische Wahrheiten oder umfassendere kulturelle Erzählungen". Deborah Root Zu Deborah Roots Einflüssen gehören die gotische Kunst und frühe spanische Apokalypsen. Sie fühlt sich von dem Kontrast zwischen der Flächigkeit der Bilder und der komplizierten Anordnung des Materials auf der Seite angezogen. Sie wurde auch von den vor-europäischen mexikanischen Darstellungskonventionen beeinflusst, insbesondere von den Bildtexten, die wie Storyboards funktionieren. Eric Fischls Darstellungen von Vorstadtangst haben Root die erzählerischen Möglichkeiten solcher Bilder aufgezeigt, während die komplexen Kompositionen des zeitgenössischen Malers Kerry James Marshall - insbesondere seine Integration von Grafikdesign-Elementen und kräftigen Farben - ihre Arbeit tiefgreifend beeinflusst haben. Derzeit beschäftigt sie sich mit dem Werk der Surrealistinnen, insbesondere mit Leonora Carrington. Deborah Root arbeitet nicht nur als bildende Künstlerin, sondern auch als Kulturkritikerin und Schriftstellerin, die in ihren Werken die Beziehung zwischen bildender Kunst und Kulturpolitik untersucht. Zu ihren Katalogbeiträgen gehören ausführliche Essays über Sarindar Dhaliwal, Laureana Toledo, Jorge Lozano, Ximena Cuevas und Annie Pootoogook. Ihre Arbeiten sind in Art Papers, Prefix Photo, Public, C Magazine, den Katalogen Contact Photography und Bienal de São Paulo sowie in anderen kanadischen und internationalen Zeitschriften erschienen. Zuletzt wurde ihr Werk in Rebecca Garrett: Search and Transmotion veröffentlicht. Root ist auch der Autor von Cannibal Culture: Art, Appropriation and the Commodification of Difference und hat an der OCAD University, der University of Guelph und der Bilkent University in der Türkei visuelle Kunst und Kulturpolitik unterrichtet.