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Friedrich August Seitz
Half-length-Porträt eines älteren, gebürtigen Mannes – Melancholie eines Handwerkers –

1926

1.440 €Einschließlich MwSt.
1.800 €20 % Rabatt

Angaben zum Objekt

Friedrich August Seitz (1902 Staffort - 1944 Belgrad). Brustbild eines älteren Mannes mit Bart. Öl auf Leinwand, 42 x 34 cm (sichtbarer Ausschnitt), 58 x 50 cm (Rahmen), signiert und datiert unten links "Aug. Seitz. 1926". In einem Jugendstilrahmen mit vergoldetem Stuck und schwarz lackierten Leisten. - Die Melancholie eines Propheten - Über das Kunstwerk Der abgebildete Kopf ist nicht das Porträt einer realen Person, sondern zielt auf eine viel allgemeinere Bedeutungsdimension ab, die über die einzelne Person hinausgeht. Solche ausdrucksstarken Köpfe wurden in den Niederlanden ab dem 16. Jahrhundert "Tronies" genannt und erlebten im 17. Jahrhundert eine Blütezeit. Aber sie reichen viel weiter zurück, bis zu den Skulpturenreihen der Apostel und Propheten in gotischen Kathedralen. Und genau auf diese bezieht sich Friedrich August Seitz. Der Kopf, der in einer leichten Draufsicht gezeigt wird und fast hager wirkt, sieht mit seinem wallenden weißen Bart wie ein Prophetenkopf aus. Verstärkt wird dies durch die tief verschattete Augenpartie, die auf den Topos des "blinden Sehers" verweist. Eine besondere Lebendigkeit erhält der Kopf durch die hellen Farben und den lockeren Farbauftrag, die auf den ersten Blick der Dunkelheit der Prophezeiung entgegenzuwirken scheinen und mit denen das Bild in die Fußstapfen der Kunst von Frans Hals und Max Liebermann tritt. Der Kopf scheint sich direkt aus der virtuos aufgetragenen Farbe zu materialisieren, während die Pinselführung um den Kopf und der scheinbar unbehandelte Grund die figurativ unbestimmte Fläche beleben. Die Verdichtung des Kopfes gipfelt jedoch in der verschatteten Augenpartie, die den Blick immer wieder auf sich und damit auf das Unsichtbare lenkt. Auf diese Weise gelingt es Friedrich August Seitz, das antike Thema der Propheten mit denselben malerischen Mitteln, die Frans Hals und Max Liebermann für ihre überwiegend profanen Sujets einsetzten, auf ausdrucksstarke Weise neu zu beleben. Über den Künstler Friedrich August Seitz studierte von 1923 bis 1927 an der Kunstakademie Karlsruhe bei Prof. August Babberger. Nach seinem Studium arbeitete er als Modezeichner bei Schöpflin in Hagen und anschließend als technischer Zeichner bei der Badischen Landesvermessung in Karlsruhe. Er wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen und starb 1944 in einem Zug nach Belgrad. DEUTSCHE VERSION Friedrich August Seitz (1902 Staffort - 1944 Belgrad). Brustbild eines älteren bärtigen Mannes. Öl auf Leinwand, 42 x 34 cm (Innemaß), 58 x 50 cm (Rahmen), links unten signiert und datiert "Aug. Seitz. 1926". Im Jugendstil-Rahmen mit Goldstuck und schwarz gelackter Leiste. - Die Melancholie eines Propheten - zum Werk Der dargestellte Kopf ist nicht das Porträt einer realen Person, sondern zielt auf eine die individuelle Person übersteigende, weit allgemeinere Bedeutungsdimension. Solche Ausdrucksköpfe wurden seit dem 16. Jahrhundert in den Niederlanden als "Tronies" bezeichnet und erlebten insbesondere im 17. Jahrhundert eine Blütezeit. Sie reichen jedoch viel weiter bis zu den skulpturalen Apostel- und Prophetenreihen der gotischen Kathedralen zurück. Und eben diesen Bezug stellt Friedrich August Seitz her. Der in leichter Aufsicht gezeigte, beinahe hager wirkende Kopf mutet mit seinem wallenden weißen Bart wie ein Prophetenkopf an. Dies wird noch zusätzlich durch die tief verschattete Augenpartie verstärkt, die sich auf den Topos des 'blinden Sehers' bezieht. Eine besondere Lebendigkeit gewinnt der Kopf vermittels der Dunkelheit der Prophetie auf den ersten Blick geradewegs konterkarierenden hellen Farbigkeit und dem lockeren Farbauftrag, durch welchen das Bild in die Nachfolge der Kunst eines Frans Hals und Max Liebermann tritt. Durch den mit größter Virtuosität erfolgten Farbauftrag scheint sich der Kopf geradewegs aus der Farbe heraus zu materialisieren, während um den Kopf herum der Pinselduktus und der unbehandelt anmutende Malgrund die gegenständlich nicht näher bestimmte Bildfläche beleben. Die Konkretion des Kopfes kulminiert aber nun gerade in dem Blick immer wieder auf sich ziehenden verschatteten Augenpartie und damit in dem, was nicht sichtbar ist. Auf diese Weise gelingt es Friedrich August Seitz durch malerische Mittel, wie sie bei Frans Hals und Max Liebermann in ihren vorwiegend profanen Sujets vor Augen stehen, das alte Thema der Prophetendarstellungen auf eine äußerst expressive Weise zu revitalisieren. für Künstler Friedrich August Seitz besuchte unter Prof. August Babberger von 1923 bis 1927 die Kunstakademie Karlsruhe. Nach dem Studium war er zunächst als Modezeichner bei Schöpflin in Hagen tätig und dann als technischer Zeichner bei der Badischen Landesvermessung in Karlsruhe angestellt. 1939 zur Wehrmacht einberufen, verstarb er 1944 auf einer Zugfahrt nach Belgrad.
  • Schöpfer*in:
    Friedrich August Seitz (1902 - 1944, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    1926
  • Maße:
    Höhe: 42 cm (16,54 in)Breite: 34 cm (13,39 in)Tiefe: 5 cm (1,97 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Berlin, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU2438212325652

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