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Julius Kronberg
Julius Kronbergs Angelika - eine romantische Heldin der Renaissance-Legende

Ende des 19. Jahrhunderts

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Angaben zum Objekt

Literarische Ursprünge der Angelika Das Thema dieses Gemäldes ist Angelika, eine Prinzessin aus den epischen Ritterromanen der italienischen Renaissance. Sie taucht erstmals in Matteo Maria Boiardos Orlando Innamorato (1483) auf und wird in Ludovico Ariostos Orlando Furioso (1532) berühmt. In diesen Gedichten - Teil des Zyklus Matter of France über Karl den Großen und seine Paladine - umgarnt Angelica mit ihrer außergewöhnlichen Schönheit viele Ritter, darunter Orlando (Roland) und seinen Cousin Rinaldo, was zu Rivalitäten und Abenteuern führt. Ariostos Erzählung hebt besonders Angelicas stürmische Reise hervor: An einer Stelle wird sie entkleidet und an einen Felsen gekettet, um einem Seeungeheuer geopfert zu werden (eine Szene, die den Mythos von Andromeda widerspiegelt), bevor sie auf dramatische Weise von dem tapferen Ritter Ruggiero auf seinem geflügelten Pferd gerettet wird. Letztendlich bestimmt Angelika jedoch ihr eigenes Schicksal. Sie verliebt sich in den einfachen sarazenischen Soldaten Medoro, den sie gesund pflegt, und kehrt mit ihm in ihr fernes asiatisches Königreich zurück - eine Affäre, die den untröstlichen Orlando in den Wahnsinn treibt. Dieser unabhängige Entschluss (außerhalb des Kreises der christlichen Ritter zu heiraten) machte Angelica zu einem Sinnbild für weibliche Handlungsfähigkeit und romantischen Idealismus in der Literatur der Renaissance. Ihre Geschichte blieb durch die Jahrhunderte hindurch in Kunst und Literatur populär und symbolisierte die Verlockung und Unbeständigkeit der Liebe. Kronbergs Darstellung und Komposition Auf dem Ölgemälde von Julius Kronberg ist Angelika nicht in Aktion, sondern als heitere, selbstbewusste junge Frau dargestellt. Die Komposition ist ein Frontalporträt in halber Länge vor einem einfachen, warm getönten Hintergrund. Angelika begegnet dem Blick des Betrachters direkt mit ihren großen, leuchtenden Augen und einem schwachen, rätselhaften Lächeln. Ihr kastanienbraunes Haar wird von einem dunklen Band locker umrahmt und umrahmt ein Gesicht mit glatter, zarter Modellierung. Sie trägt ein grünes Kleid, das am Ausschnitt mit einer dezenten goldenen Stickerei verziert ist, eine Kleidung, die auf eine Renaissance oder exotische Herkunft hindeutet, ohne eine bestimmte Szene zu nennen. Der Hintergrund ist ein sattes, tiefes Rot, eine Farbe, die sowohl das Grün ihres Gewandes ergänzt als auch dem Bild eine romantische Wärme verleiht. Kronbergs Umgang mit Öl auf Tafel ist akribisch - die Oberfläche ist fein gemischt und leuchtend, mit weichen Lasuren und sanften Übergängen, die an das Finish von Porträts alter Meister erinnern. Die Beleuchtung ist gleichmäßig und schmeichelnd, lässt Angelicas Haut sanft leuchten und verleiht ihr eine fast lebensechte Präsenz. Diese intime und statische Darstellung lässt Angelikas kontemplativen Ausdruck in den Mittelpunkt rücken und lädt den Betrachter ein, sich auf ihren Charakter und ihr Innenleben einzulassen. Künstlerische Interpretation und Stil Kronbergs interpretatorische Entscheidung, Angelika in einer ruhigen, introspektiven Pose darzustellen (anstatt eine ihrer dramatischen Prüfungen zu illustrieren), ist bezeichnend. Anstatt die Prinzessin in Not oder in Begleitung ihrer Retter und Liebhaber zu zeigen, präsentiert er sie in einem zeitlosen Moment der Ruhe. Angelicas direkter und doch sanfter Blick vermittelt ein Gefühl von ruhiger Stärke und Würde, was als Anspielung auf ihre autonome Entscheidung in der Saga gelesen werden kann, ihrem Herzen mit Medoro zu folgen. Der Ton des Gemäldes ist lyrisch und nostalgisch - die harmonische Farbpalette aus Rot- und Smaragdgrüntönen und die elegante Einfachheit der Umgebung erinnern an die idealisierte Welt der Renaissance-Romantik. Auf diese Weise ist Kronbergs Angelica sowohl eine Hommage an seine literarische Vorlage als auch eine Charakterstudie. Der Betrachter, der Angelicas Geschichte kennt, kann hinter ihrem ruhigen Äußeren den Widerhall ihrer Abenteuer spüren - die Gefahren, die Leidenschaft und die Entschlossenheit, die ihre Erzählung bestimmen -, doch das Kunstwerk bleibt bewusst auf ihre Schönheit und ihren ruhigen Ausdruck konzentriert. Das Ergebnis ist eine Darstellung von Angelica als eine fast archetypische romantische Heldin: körperlich anmutig, emotional ausgeglichen und von einem Hauch poetischer Geheimnisse durchdrungen. Julius Kronbergs Stil und Schaffen Julius Kronberg war einer der bedeutendsten akademischen Maler Schwedens im späten 19. Jahrhundert, der für seinen historisierenden und dekorativen Ansatz bekannt war. Ausgebildet an der Königlich Schwedischen Akademie der Schönen Künste in Stockholm und beeinflusst durch seine Studien in München und Rom, griff Kronberg in seinen Gemälden häufig auf mythologische, biblische und literarische Themen zurück. Viele seiner Hauptwerke zeigen dramatische Heldinnen oder exotische Themen aus dem, was er als den "Orient" oder die Antike betrachtete - zum Beispiel zeigen seine Gemälde Kleopatras Tod (1883), David und Saul (1883), Die Königin von Saba (1888) und Hypatia (1889) seine Vorliebe für östliche Geschichte und Legenden. Angelica passt gut in dieses Werk mit romantischen und historischen Themen. Wie diese Werke spiegelt es die Faszination des 19. Jahrhunderts für die Renaissance und das Exotische wider; Angelica als Prinzessin von Cathay in einem Renaissance-Epos hätte Kronbergs Interesse an opulenten literarischen Themen geweckt. Im Gegensatz zu den großen, theatralischen Kompositionen, für die Kronberg bekannt war, ist Angelica jedoch in einem kleinen, intimen Maßstab (40,5 x 32 cm) gemalt und konzentriert sich auf psychologische Nuancen statt auf Spektakel. Das Gemälde zeigt Kronbergs akademische Technik und seinen raffinierten Stil: Der Pinselstrich ist glatt und präzise, die Formen sind idealisiert, und die Farben sind reich und gesättigt und erinnern an den Einfluss der französischen akademischen und spätromantischen Maler. Kronberg war während seiner Zeit in München auch vom üppigen Stil Hans Makarts beeindruckt gewesen, und in Angelica ist eine ähnliche Liebe zu lebendigen Farben und idealisierten Formen zu spüren. Selbst in diesem bescheidenen Porträt erreicht Kronberg ein Gefühl von zeitloser Eleganz, indem er eine literarische Figur in eine Vision von Schönheit verwandelt, die die Sehnsucht des zeitgenössischen Publikums nach der Renaissance ansprechen würde. Öl auf Holzplatte unterzeichnet von J. Kronberg ungerahmt: 40,5 x 32 cm (15 7/8 x 12 5/8 in) Gerahmt: 69 x 61 cm (27 1/8 x 24 Zoll) Zustand: Das Gemälde wurde kürzlich von einem professionellen Kunstrestaurator untersucht und die Oberfläche gereinigt. Die Holzplatte ist flach und stabil. Das Gemälde ist in sehr gutem Zustand. Der Originalrahmen hat eine schöne, gealterte Patina, mit kleinen Kratzspuren und Reparaturen. Provenienz: Das Gemälde befand sich ursprünglich bei Fritzes Kungliga Hofbokhandel in Stockholm, einer angesehenen Buchhandlung des schwedischen Königshauses, die auch mit hochwertigen Kunstpublikationen und dem Verkauf ausgewählter Kunstwerke handelte. Später ging es in den Besitz des schwedischen Chemieingenieurs und Erfinders Arthur Ramén aus Helsingborg über und verblieb durch Abstammung in dessen Familie.
  • Schöpfer*in:
    Julius Kronberg (1850 - 1921, Schwedisch)
  • Entstehungsjahr:
    Ende des 19. Jahrhunderts
  • Maße:
    Höhe: 69 cm (27,17 in)Breite: 61 cm (24,02 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
    Das Gemälde wurde kürzlich von einem professionellen Kunstrestaurator untersucht und die Oberfläche gereinigt. Die Holzplatte ist flach und stabil. Das Gemälde ist in sehr gutem Zustand. Der Originalrahmen hat eine schöne gealterte Patina, mit kleinen Mängeln.
  • Galeriestandort:
    Stockholm, SE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU1445216139572

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