René Lalonde

Wunschdenken

2014

Die Werke von René Lalonde, die die Traditionen des Surrealismus, des Kubismus und des Fauvismus vereinen, sprechen uns sowohl mit der emotionalen Kraft lebendiger und ungewöhnlicher Farben als auch mit der Einfachheit abgeflachter Flächen an und erwecken das Alltägliche mit außergewöhnlicher Intensität zum Leben. Obwohl seine Kunstwerke lebendig und intensiv sind, strahlen sie doch eine gewisse Ruhe, Gelassenheit und zuweilen eine unbeschwerte Heiterkeit aus und lassen uns über die Natur dieser paradoxen Wirkung rätseln. Lalonde wurde 1950 in Montreal als ältestes von vier Kindern in einer Arbeiterfamilie geboren. Schon früh fühlte er sich zur Kunst hingezogen und kaufte sich mit 12 Jahren sein erstes ernsthaftes Set an Farben, Pinseln und Leinwänden. Er verfügte über eine reiche Vorstellungskraft, die sich während seiner Zeit im Internat, einer zwar beengenden, aber letztlich inspirierenden Umgebung, entfalten konnte. In den turbulenten 1960er Jahren wurde Lalonde von der Begeisterung für den Rock'n'Roll, die Beatles und die so genannte "British Invasion" mitgerissen. Die künstlerischen Bewegungen, die in der psychedelischen Revolution entstanden, zogen Lalonde besonders an und führten ihn zu den Werken von Surrealisten wie Magritte, Dali und Ernst, während er seinen eigenen kreativen Antrieb erforschte. Spuren dieses Einflusses zeigen sich in der paradoxen Wirkung der Werke von Lalonde und in den manchmal verblüffenden Gegenüberstellungen von Objekten und Elementen. Lalonde bewunderte auch die Arbeiten von Warhol und Lichtenstein, wie man an seiner Konzentration auf alltägliche Themen erkennen kann. Die psychedelischen Plakate von Peter Max, die in seiner Jugendzeit in aller Munde waren, beeinflussten letztlich seine spätere fauvistische Herangehensweise mit einer zuweilen säuerlichen Palette von Farbwerten. Lalonde begann, seine eigenen Bilder zu malen und zu verkaufen, und wurde 1967 eingeladen, seine Werke in einer Galerie in Montreal auszustellen - seine erste Einzelausstellung. Es war ein durchschlagender Erfolg, der ihn ermutigte, seine künstlerische Entwicklung fortzusetzen. Im Alter von 19 Jahren wurde er in die L'Ecole du Musée des Beaux-Arts de Montréal aufgenommen, eine dem Montréaler Museum der Schönen Künste angeschlossene Schule. Er erhoffte sich, neue Techniken und neue Kunstformen zu erlernen, verließ die Schule jedoch nach einem Jahr, weil er von der Art und Weise, wie die Kurse durchgeführt wurden, enttäuscht war. Stattdessen malte er weiter für sich selbst und begann, mit einem Kunstbuchverlag zusammenzuarbeiten. Dort entdeckte er den späten Kubismus Picassos mit seinen besser erkennbaren Formen sowie die Farben und das durchdringende Licht von Parrish und Chagall. Bis heute hat er weltweit über 175 Einzelausstellungen durchgeführt.