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Wilhelm Albermann
The Blacksmith of Solingen / - Das zweischneidige Schwert -

nach 1895

Angaben zum Objekt

Wilhelm Albermann (1835 Werden an der Ruhr - 1913 Köln), Der Schmied von Solingen, nach 1895. Bronzefarben patinierter Zinkguss auf Sockel, 47 cm (Höhe) x 20 cm (Breite) x 16 cm (Tiefe), Gewicht 5,5 kg. Auf dem Sockel signiert "Albermann." und identifiziert als Abguss von "AKT.[TIEN] GES.[ELLSCHAFT] GLADENBECK BERLIN". Dedic auf der Vorderseite: "Mr. Ing. F. Kuhlmann zur Hochzeit. Geschäftsführung und Beamte der Hannoverschen Waggonfabrik. Abteilung Luftfahrzeugbau". - Das Zink ist stellenweise durchscheinend, die Patina etwas fleckig, der rechte Oberarm unter dem Ärmel schwarz retuschiert. - Das zweischneidige Schwert - Die Figur ist eine Verkleinerung von Wilhelm Albermanns Brunnenfigur des Solinger Waffenschmieds von 1895, der seit jeher mit dem historischen Schmied Peter Hahn identifiziert wird. Karl Simrock schrieb 1839 das Gedicht "Der Schmied von Solingen" und prägte damit die Sagengestalt. Die erste und die vorletzte Strophe lauten: Ein Schmied sprach zu Solingen Mit jedem Bajonett, Das kam seinem Fleiß zugute: "Ach, der Fritz hatte es!" Der Krieg nahm seinen Lauf, Viele Schlachten wurden geschlagen, Was ihn oft ängstlich und besorgt machte In seiner Seele. Der Schmied hatte sein Handwerk aufgegeben, um für Friedrich den Großen zu kämpfen. Nicht zuletzt dank seiner Stärke und seines Kampfeswillens wurden die Schlachten gewonnen. Mit seiner Brunnenskulptur hat Albermann dem legendären Schmied eine figurative Gestalt gegeben und zugleich ein Wahrzeichen für die Stadt Solingen geschaffen, die einst für die Kunst des Schwertschmiedens berühmt war und heute noch für die Herstellung hochwertiger Messer steht. Bei dem Bombenangriff im November 1944 wurde der Brunnen zusammen mit der gesamten Altstadt von Solingen zerstört. Nur der Kopf blieb übrig. Der breitschultrige Schmied steht sicher hinter seinem Amboss, die Lederschürze umgebunden, und hat gerade eine Schwertklinge mit seiner eigenen "Waffe" - dem Schmiedehammer - fertiggestellt. Sein ganzer Körper zeigt die Kraft, mit der er den Hammer schwingt, aber auch die Anstrengung dieser Tätigkeit, wie das weit geöffnete Hemd, die etwas "unordentliche" Schürze und vor allem das zerfurchte Gesicht belegen. Der Schmied blickt jedoch nicht auf das fertige Werk, sondern entschlossen und zugleich nachdenklich in die Ferne, ganz im Sinne des zitierten Verses aus Simrocks Gedicht, dass die Kämpfe ihn "oft in seiner Seele ängstlich und bange machten". Es liegt gewiss etwas Melancholisches in seinem Blick, gespeist aus dem Wissen um die Notwendigkeit, Schwerter zu schmieden und zu den Waffen zu greifen und deren tödlichen Einsatz - Erfahrungen, die Albermann während seiner eigenen Kriegseinsätze machen musste. Der wallende Vollbart verleiht seinem Blick in die Ferne einen fast prophetischen Charakter. Dem Handwerk der formvollendeten Schmiedekunst entsprechend, gibt der detaillierte Abguss die jeweils abgebildeten Materialien formvollendet wieder: Die Lederschürze vermittelt überzeugend den Eindruck von Leder und liegt - auch in der Rückenansicht - wie eine zweite geformte Schicht über dem Körper, während Hemd und Hose ihre eigenen textilen Qualitäten verdeutlichen. Aufgrund seiner meisterhaften Ausführung und seines tiefgründigen Inhalts ist der "Schmied von Solingen", der in seinen Abgüssen erhalten geblieben ist, bis heute Albermanns berühmtestes Werk. Über den Künstler Als Sohn eines Tischlers begann Wilhelm Albermann eine Tischlerlehre, folgte dann aber seiner künstlerischen Berufung und ließ sich in Elberfeld zum Bildhauer ausbilden. Im Alter von zwanzig Jahren wurde er 1855 zur Armee in Berlin eingezogen, wo er bis 1857 diente. Albermann besuchte nebenbei die Berliner Kunstakademie und begann nach seiner Dienstzeit ein reguläres Studium. Noch während seines Studiums schuf er Auftragswerke für seine Lehrer August Fischer und Hugo Hagen. Es folgten erste eigenständige Aufträge, die es ihm ermöglichten, 1865 ein florierendes Bildhauerstudio in Köln zu gründen. Seine künstlerische Tätigkeit wurde immer wieder durch den Militärdienst unterbrochen, so nahm er 1864 am Deutsch-Dänischen Krieg, 1866 am Krieg gegen Österreich und 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg teil. Nach seinem letzten Kriegseinsatz gründete Albermann, der bereits ein angesehener Künstler war, im Auftrag der Stadtverwaltung eine gewerbliche Zeichenschule, in der er die Modellierklasse unterrichtete und bis 1896 als Direktor tätig war. Im Jahr 1890 arbeitete er auch für die "Gesellschaft zur Förderung der Bildhauerei im Rheinland und in Westfalen". Albermann war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der produktivsten Bildhauer in Köln. Er schuf zahlreiche Denkmäler, Brunnen, Grabskulpturen, architektonische Ornamente und Hausstatuen. In der Blütezeit beschäftigte seine Werkstatt bis zu dreißig Bildhauer und Steinmetze auf einmal. DEUTSCHE VERSION Wilhelm Albermann (1835 Werden an der Ruhr - 1913 Köln), Der Schmied von Solingen, nach 1895. Bronzefarben patinierter Zinkguss auf gegossener Plinthe, 47 cm (Höhe) x 20 cm (Breite) x 16 cm (Tiefe), Gewicht 5,5 kg. Auf der Plinthe mit "Albermann." signiert und als Guss der "AKT.[TIEN] GES.[ELLSCHAFT] GLADENBECK BERLIN" ausgewiesen. Schauseitige Widmung: "Herr Ing. F. Kuhlmann zur Vermählung. Direktion und Beamte der Hannoverschen Waggonfabrik. Abt. Flugzeugbau". - Punktuelles Durchscheinen des Zinks, Patina etwas fleckig, der rechte Oberarm unter dem Ärmel schwarz retuschiert. - Die Zweischneidigkeit des Schwertes - Die Figur ist eine Reduktion von Wilhelm Albermanns 1895 geschaffener Brunnenfigur des Waffenschmieds von Solingen, der seit jeher mit dem historischen Schmied Peter Hahn identifiziert wurde. 1839 hatte Karl Simrock das Gedicht "Der Schmied von Solingen" verfasst und damit die legendäre Figur geprägt. Die erste und die vorletzte Strophe lauten: Zu Solingen sprach ein Schmied Bei jeder Bajonette, Das hat seinen Fleiß geriet: "Ach, dass der Fritz es hätte!" Der Krieg ging seinen Gang, Man schlug noch viele Schlachten, Die oft ihm angst und bang' In seine Seele machen. Der Schmied hatte sein Handwerk ruhen lassen, um selbst für Friedrich den Großen zu kämpfen. Nicht zuletzt durch seine Kraft und seinen Kampfeswillen verliefen die Schlachten siegreich. Dem legendären Schmied verlieht Albermann mit seiner Brunnenskulptur eine bildliche Gestalt und schuf damit zugleich ein Wahrzeichen der Stadt Solingen, die einst für die Kunst des Schwerterschmiedens berühmt war und bis heute für die Herstellung qualitätvoller Messer einsteht. Beim Bombenangriff im November 1944 wurde mit der gesamten Solinger Altstadt auch der Brunnen zerstört. Einzig der Kopf blieb erhalten. Mit sicherem Stand und umgebundener Lederschürze steht der breitschultrige Schmied hinter seinem Amboss und hat gerade mit seiner eigenen 'Waffe' - dem Schmiedehammer - eine Schwertklinge fertiggestellt. Seinem gesamten Körper ist die Kraft abzulesen, mit der er den Hammer führt, aber auch die Anstrengung dieser Tätigkeit, wovon das weit geöffnete Hemd, die etwas 'unordentlich' arrangierte Schürze und vor allem das zerfurchte Gesicht zeugen. Der Schmied schaut aber nicht auf das vollendete Werk, sondern entschlossen und zugleich sinnierend in die Ferne, entsprechend der zitierten Zeile von Simrocks Gedicht, dass die Schlachten "oft ihm angst und bang' in seiner Seele machten". Der Blick hat durchaus etwas Melancholisches, dass sich aus dem Wissen um die Notwendigkeit, Schwerter zu schmieden und zu den Waffen zu greifen und deren tödlichem Einsatz speist - Erfahrungen, die Albermann bei seinen eigenen Kriegseinsätzen machen musste. Der wallende Vollbart verleiht dem in die Ferne schauenden Blick einen beinahe prophetischen Charakter. Dem Handwerk der formvollendenden Schmiedekunst entsprechend, gibt der detaillierte Guss die jeweils dargestellten Materialien in vollendeter Ausformung wieder: Die Lederschürze vermittelt überzeugend den Eindruck des Leders und liegt - auch in der Rückenansicht - wie eine zweite ausgeformte Schicht über dem Körper, während das Hemd und die Hose die ihnen eigenen textilen Qualitäten veranschaulichen. Aufgrund der meisterlichen Ausführung und dem tiefsinnigen Gehalt ist der in seinen gegossenen Reproduktionen erhaltene gebliebene "Schmied von Solingen" bis heute Albermanns berühmtestes Werk. für Künstler Als Sohn eines Schreiners begann Wilhelm Albermann zunächst eine Lehre als Tischler, folgte dann aber seiner künstlerischen Berufung und absolvierte in Elberfeld eine Ausbildung zum Bildschnitzer. Als Zwanzigjähriger wurde er 1855 nach Berlin zum Militär einberufen und diente dort bis 1857. Nebenbei besuchte Albermann die Berliner Kunstakademie und begann nach seiner Dienstzeit ein reguläres Studium. Bereits als Student führte er Auftragsarbeiten für seine Lehrer August Fischer und Hugo Hagen aus. Erste eigenständige Aufträge folgten, die es ihm ermöglichten, 1865 in Köln eine prosperierende Bildhauerwerkstatt einzurichten. Seine künstlerische Tätigkeit wurde immer wieder von Einberufungen unterbrochen, so nahm er 1864 am Deutsch-Dänischen Krieg, 1866 am Krieg gegen Österreich und 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg teil. Im Anschluss an seinen letzten Kriegseinsatz gründete Albermann, der zu dieser Zeit bereits ein angesehener Künstler war, auf Wunsch der Stadtregierung eine Gewerbliche Zeichenschule, an der er die Modellierklasse leitete und der er bis 1896 als Direktor vorstand. 1890 wurde er zudem für den "Verein zur Förderung der Bildhauerkunst in Rheinland und Westfalen" tätig. Albermann gehörte in der zweiten Hälfte des 19.jahrhundets zu den produktivsten Kölner Bildhauern. Er schuf zahlreiche Denkmäler, Brunnen, Grabplastiken, architektonischen Schmuck und Statuen für den Wohnbereich. In seiner Werkstatt waren zu Hochzeiten bis zu dreißig Bildhauer und Steinmetze gleichzeitig tätig.
  • Schöpfer*in:
    Wilhelm Albermann (1835 - 1913, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    nach 1895
  • Maße:
    Höhe: 47 cm (18,51 in)Breite: 20 cm (7,88 in)Tiefe: 16 cm (6,3 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Berlin, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU2438215198932

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