Felix Dolah

Es gibt nichts zu tun

2017

Felix Dolah (*1988) ist Autodidakt und lebt und arbeitet in Mainz, Mitteldeutschland. Felix Dolahs Zeichnungen sind monochrom: auf Papier, mit Wasser und Kohle gemischt, entstehen eine Reihe von Porträts von Einzelpersonen, allein oder in Gruppen, deren Geschlecht manchmal schwer zu definieren ist. Die langen Gliedmaßen, die wie Spinnenfäden locker sind, machen die Originalität dieser Menschen mit entstellten Zügen und ausdruckslosen Gesichtern aus. Die Figuren scheinen einer Welt des Schmerzes zu entstammen, in der sozialer Zusammenhalt vorherrscht. Felix Dolah rehabilitiert die Bedeutung der sozialen Einheit und erhebt die Kommunikation als einziges Mittel zum Überleben. Im Mittelpunkt seines Werks steht eine sich auflösende Menschheit, die verzweifelt nach ihrer Identität sucht. Die Landschaft ist nicht existent, nur der Mensch zählt. Die geisterhaften Schatten, die das Universum von Felix Dolah bevölkern, wirken zeitlos: Sie sind der Teil von uns selbst, der sich in einem Dazwischen bewegt, der Teil, der verwandelt, getarnt, zerstört wurde. Wahrscheinlich aus diesem Grund hinterlässt Felix Dolah auf einigen seiner Zeichnungen Fingerabdrücke, die dem Werk eine organische, fleischliche Dimension verleihen. Auf diese Weise setzt er eine Identität wieder zusammen, die, mit Wasser verdünnt, zu verblassen droht. Wer sind diese leblosen Körper? Die letzten Umwälzungen einer Welt, die in ihrer Unmenschlichkeit erstarrt ist.