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Wichtiger Renaissance-Schrank aus Lyon „Frankreich“ mit Perspektiven-Dekor
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Um 1540 beginnt in Frankreich eine zweite Renaissance, die eng mit der Wiederentdeckung der antiken Welt verbunden ist. Die Entwicklung der Druck- und Gravurindustrie ermöglicht die Verbreitung von Kunstwerken und Modellen in vielen Städten und Ländern. Der italienische Einfluss ist in allen Bereichen der Kunst spürbar. Während der französische König die talentiertesten italienischen Künstler mit Großprojekten wie Il Rosso oder Primaticcio in Fontainebleau betraut, reisen auch französische Künstler nach Italien, um sich in diesem neuen Stil zu formen. In Italien lernen sie das Werk von Leo Battista Alberti kennen, der als erster die Perspektive (De Pictura, 1435-36) und die Architektur (De re oedificatoria, 1541) theoretisiert hat. Diese beiden Veröffentlichungen würden einen revolutionären Einfluss auf die Kunst haben.
Die Möbel sind von den Werken der berühmtesten italienischen und französischen Architekten der Zeit geprägt. In der Tat konkurriert Philibert de l'Orme mit Alberti und veröffentlicht am Ende seines Lebens mehrere Abhandlungen, darunter eine Theorie der Architektur (1567). Leider erlebte er die Fertigstellung des zweiten Bandes nicht mehr. In diesem Vertrag drückt er sein Interesse für mathematische Normen aus, die er auf die Architektur anwendet und von der Antike übernommen hat. Seine Reisen nach Italien ermöglichten es ihm, die besten Referenzen zu sammeln. Jean Bullant, ein weiterer Architekt mit großem Talent, theoretisiert ebenfalls seine Praxis. Er stellt Regeln auf, die die griechisch-römische Kunst charakterisieren, wobei er sich an Vitruv orientiert.
Nach dieser neuen Inspiration entwickelt sich die Struktur der Möbel. Von nun an erscheinen Säulen, Kapitelle, Gesimse, Friese und Architrave. Auch die Ornamente greifen diese Inspiration auf: Eipfeile, Palmblätter und Rosen zieren die schönsten Stücke.
In Lyon, einem Knotenpunkt, an dem sich Händler aus aller Welt treffen, sind diese neuen Experimente willkommen. Die blühende Druckindustrie in Lyon ermöglicht die Verbreitung von Modellen und Verträgen, die für die Arbeit des Künstlers unerlässlich sind. So wurde die erste Veröffentlichung von Vitruvs De Architectura in Frankreich 1532 in Lyon gedruckt.
Die Lyoner Künstler entdecken das Wissen der Antike wieder und machen sich schon sehr früh damit vertraut. Sie übernehmen diese neuen Ideen und nutzen sie für ihre eigenen Kreationen. Die Möbelschreiner aus Lyon interpretieren die antike Architektur und die italienischen Renaissancepaläste neu, um ihren Stücken eine reine und harmonische architektonische Struktur zu verleihen. Besonders beliebt sind die gerillten Pilaster. Sie werden von Hauptstädten unterschiedlicher Ordnung gekrönt, wobei die Reihenfolge eingehalten wird, wobei die einfacheren auf den unteren Ebenen und die reicheren auf den höheren Ebenen liegen. Was die Ornamente betrifft, so sind die architektonischen perspektivischen Illusionen, die von der Toskana inspiriert sind, eine der großen Besonderheiten der Lyoner Werkstätten.
Dieses bedeutende Kabinett ist ein wahres Meisterwerk der zweiten französischen Renaissance und veranschaulicht die Vorliebe der Lyoner Werkstätten für feine italienische Architektur, die sich an der Antike orientiert. Eine architektonische Perspektive von großer Qualität wird auf jeder Tafel symmetrisch behandelt.
Dieser zweischalige Schrank ohne Nische steht auf vier rechteckigen Füßen. Der Sockel besteht aus einer Leiste, einem Palmblattfries und ist mit einer Borte eingefasst.
Der untere Teil ist durch drei gerillte Pilaster mit toskanischen Kapitellen gegliedert, die zwei Türflügel einrahmen. Die beiden Tafeln werden von einem Rahmen mit Palmenblättern umrahmt. Sie sind mit einem fein geschnitzten Dekor versehen, das einen italienischen Renaissancepalast darstellt, der symmetrisch auf jeder Seite eines gerillten Pilasters errichtet ist. Im Erdgeschoss öffnet sich eine Tür durch einen gestelzten Bogen, während die Stockwerke mit Sprossenfenstern, Gauben und Okkulissen geöffnet sind. Zwei große, mit Zapfen besetzte Säulen stützen das mit einem Palmblattfries bereicherte Gebälk, auf dem ein Bogen steht, dessen kassettierte Laibung von einer Rose zentriert wird. Hinter diesem Bogen erscheint eine Pyramide, die vor einer zweiten Fassade mit einem Fenster steht, das von einem gebrochenen geschwungenen Giebel unter einer Sackgasse mit Muschel gekrönt wird.
Der Schachbrettboden verleiht den Flachreliefs Tiefe und schafft Fluchtpunkte, die die Tafeln strukturieren und das Auge des Betrachters leiten.
Eine dünne Lorbeerlitze hebt den Gürtel des Schrankes hervor, in dem sich zwei Schubladen befinden. Ihre Fassaden sind mit Palmenblättern in Bügeln geschmückt.
Der Oberkörper ist mit Palmenblättern umringt. Die gleiche Dreiteilung wie im Unterkörper tritt auf. Die Pilaster werden jedoch von ionischen Kapitellen mit Voluten und Eipfeilern gekrönt. Die Türblätter sind mit Blumen umrahmt. Auf den Tafeln hat der Künstler ein weiteres architektonisches Dekor entworfen. Im Vordergrund öffnen sich zwei Bögen auf gerillten Pilastern mit rechteckigen Kapitellen, die mit Palmenblättern verziert sind. Die Bögen sind mit Borten verziert und die Kassettenlaibung trägt ein Rosendekor. Die Zwickel tragen ebenfalls einen Blumendekor. Im Hintergrund befindet sich eine weitere Arkatur mit einer kannelierten, gerillten Säule, die von einem doppelten Akanthuskapitell gekrönt wird, das für die korinthische Ordnung charakteristisch ist. Der dreieckige Giebel wird von einem Bourguignon unterbrochen.
Ein großes Gesims krönt den Schrank. Es steht auf Pilastern und bildet ein Gebälk mit einem Palmblattfries und einem Gesims aus Eipfeilen, Triglyphen und Palmblättern.
Auch die Seiten des Kabinetts wurden sorgfältig durchdacht. Die Paneele des unteren Teils sind mit einem Bogen verziert, der sich über einem gebrochenen Giebelportikus erhebt, der eine gedrehte Säule trägt. Blumen schmücken die Zwickel. Eine architektonische Fassade vervollständigt das Dekor. Die Paneele des Oberkörpers zeigen zwei Bögen, die von einer Fassade mit Gauben und Sprossenfenstern getragen werden, sowie Kartuschen (eine trägt die Inschrift 1580, die das Kabinett datiert), die das Innere eines italienischen Renaissancepalastes andeuten, was durch die Kronleuchter bestätigt wird. Der Bodenbelag lenkt den Blick auf einen zweiten Bogen mit einem gebrochenen, geschwungenen Giebel, auf dem eine Blumenvase steht. Dieser Bogen gibt den Blick frei auf eine andere Fassade entlang einer Straße.
Im Inneren des Schrankes sind auf den unteren Türblättern zwei Designs zu sehen. Auf der rechten Tür ist eine Kreuzigung abgebildet. Die Heilige Maria und der Heilige John flankieren den gekreuzigten Christus. Im unteren Teil steht geschrieben: "Dure uiator abis nihil haec spectacula curas / Pendenti cum sis unica cura Deo. / Tota suo moriente dolet natura Magistro. / Nil qui solus eras caussa dolenda doles. ". Die Signatur [Christoff Swartz Monachiensis pinx[it] / Ioa[nnes] Sadeler sculp[it]] verrät uns, dass es von Johan Sadeler I (1550-1600) nach Christoph Schwartz (1548-1592) angefertigt wurde. Dieser Stich gehört zu einem Ensemble mit der Darstellung der Passion Christi, das Johan Sadeler 1589 nach einem Altarbild von Christoph Schwartz für die Privatkapelle von Renée von Loraine, der Gemahlin von Herzog Wilhelm V. von Bayern, schuf. Dieses aus neun Kupfertafeln bestehende Altarbild wurde im 19. Jahrhundert zerstört. Die Kreuzigungstafel, die sich einst im Zentrum des Altaraufsatzes befand, ist die einzige erhaltene und wird heute in der Alten Pinakothek in München aufbewahrt.
Auf der linken Tür erscheint der Heilige Franziskus, der die Stigmata empfängt. Die Inschrift lautet: "Signastidomine Servum Tuum. Franciscum. Signis Redemptionis Nostrae".
Dieser Renaissanceschrank mit einem architektonischen Dekor, der sich sowohl in der Struktur nach antiken Regeln als auch in den Ornamenten seiner Paneele zeigt, zeugt von der Kunstfertigkeit der Lyoner Werkstätten, aus denen er stammt. Bildhauer und Kunsttischler arbeiteten Hand in Hand, um die architektonischen Perspektiven Italiens mit einzigartigem Talent auszudrücken und umzusetzen.
Die Herstellung der Paneele zeugt von Feinheit und Liebe zum Detail, bis hin zur Darstellung der Fensterläden oder des jeweiligen Wandvorsprungs. Nichts wird dem Zufall überlassen, und die hervorragenden Kenntnisse der Bildhauermeister in Bezug auf Perspektive und Architektur kommen hier zum Ausdruck.
Aufgrund der Qualität der Ausführung, des Sinns für Proportionen, des Volumens der Struktur und der Raffinesse der Skulpturen ist dieser Schrank ein absolutes Meisterwerk der französischen zweiten Renaissance. Die Inschrift des Ausführungsdatums verleiht dem Schrank seine Seltenheit und ist ein wertvolles Element, um die Entwicklung der Möbelherstellung zu jener Zeit zu studieren.
Der Auftraggeber des Schranks war zweifellos ein echter Kunstliebhaber, der ein Möbelstück von erlesener Qualität besitzen wollte, das die modernsten stilistischen Experimente seiner Zeit zum Ausdruck bringt.
Literaturverzeichnis
Ludmila Virassamynaïken (Regie), Art et Humanisme Lyon Renaissance, Somogy, Paris, 2015
Evelyne Thomas, Vocabulaire illustré de l'ornement, Eyroles, Paris, 2e édition, 2016
Jacqueline Boccador, Le mobilier français du Moyen Âge à la Renaissance, Edition d'Art Monelle Hayot, 1988.
- Maße:Höhe: 222 cm (87,41 in)Breite: 190 cm (74,81 in)Tiefe: 69 cm (27,17 in)
- Stil:Renaissance (Aus dem Zeitalter)
- Materialien und Methoden:
- Herkunftsort:
- Zeitalter:
- Herstellungsjahr:1580
- Zustand:Repariert.
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- Referenznummer:1stDibs: LU3115327233472
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