Gae Aulenti, Tischlampe „Neverrino“ aus mundgeblasenem Murrineglas, Vistosi, Italien 1970

Die italienische Architektin und Designerin Gae Aulenti wird für immer für ihre Arbeit mit Museen in Erinnerung bleiben, insbesondere für ihre 1980-86 durchgeführte Renovierung eines Pariser Bahnhofs im Stil der Beaux Arts, um die Galerien des Musée d'Orsay zu schaffen. Aulenti - deren Vorname, eine Abkürzung für Gaetana, "guy" ausgesprochen wird - sollte auch für ihren zähen intellektuellen Geist und für ihre kontinuierliche Arbeit in Erinnerung bleiben, als nur wenige Frauen im Italien der Nachkriegszeit eine erfolgreiche Karriere als Architektin machten.

Nach ihrem Abschluss am Mailänder Polytechnikum im Jahr 1954 eröffnete Aulenti ein Architekturbüro. Sie wurde auch Mitarbeiterin der progressiven Architekturzeitschrift Casabella, deren Redaktion die Meinung vertrat, dass der etablierte, orthodoxe Modernismus von Le Corbusier und dem Bauhaus nicht mehr zeitgemäß war. Als ihre Bewegung für neue Ansätze in Architektur und Design auf offene Ohren stieß, fand Aulenti Gönner - allen voran Gianni Agnelli von Fiat, der sie später beauftragte, den Palazzo Grassi in Venedig zu renovieren und als Ausstellungsraum für Kunst zu nutzen.

Aufträge für Ausstellungsräume und andere Unternehmensbereiche brachten Aulenti zum Möbeldesign. Sie war der Meinung, dass Möbel niemals einen Raum dominieren sollten. Ihre Stühle und Sofas - niedrig, mit abgerundeten, emaillierten Metallrahmen und großzügigen Sitzflächen - und Tische, insbesondere ihr Marmor Jumbo Couchtisch von 1972 für Knoll, strahlen Solidität und Robustheit aus. In Lichtdesign ist Aulenti jedoch bravourös.

Jedes Werk hat eine wunderbare skulpturale Präsenz. Stücke wie die Tischleuchte Pipistrello und die Pendelleuchte Quadrifoglio sind eine perfekte Verbindung von organisch geformtem Glas und Hightech-Armaturen. Andere haben eine futuristische Eleganz - und einige haben sogar einen Hauch von Persönlichkeit. Die Tischleuchten Pileino und La Ruspa von Aulenti sehen fast wie kleine Roboter aus. Ihre Beleuchtungsstücke sind ein kunstvoller Höhepunkt in der Karriere einer Frau, die an Stärke glaubte.

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Die Leuchten Vistosi sind das Ergebnis einer einzigartigen Verbindung von Kunstfertigkeit und technischer Exzellenz und entstammen einer reichen italienischen Glasmachertradition. Der produktive Glashersteller wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch seine modernistischen Beleuchtungsdesigns bekannt, und heute ist Vistosi für opulente Kronleuchter, Lampen und Wandleuchter bekannt.

Die Geschichte von Vistosi reicht bis ins Jahr 1640 zurück, als die Familie Gazzabin aus Murano einen Ofen zur Herstellung von Murano-Glas Kunst eröffnete. "Vistoso", ursprünglich ein Spitzname, wurde Teil des Familiennamens und schließlich wurde der Name "Vistosi" verwendet, um sich auf die Glaskreationen der Familie zu beziehen.

Vistosi wurde im späten 18. Jahrhundert von der Glasmachergilde in Murano anerkannt - Gio-Batta Vistosi wurde zum Oberhaupt der Gilde -, aber Napoleon löste den venezianischen Staat auf und schloss die Glasfabriken der Region bis 1807. Die moderne Version des Unternehmens Vistosi wurde 1945 von Guglielmo Vistosi, einem Erben der Familie Gazzabin, in Murano gegründet.

In den 1950er Jahren begannen die Enkel von Vistosi, Gino und Luciano Vistosi, sich auf die Beleuchtung zu spezialisieren. In den 1960er und 70er Jahren arbeitete das Unternehmen mit bekannten italienischen Möbeldesignern wie Adalberto Dal Lago, Ettore Sottsass und Gae Aulenti zusammen. Eine der bekanntesten Kollaborationen von Vistosi war die mit dem italienischen Architekten und Designer Angelo Mangiarotti. 1967 entwarf Mangiarotti ein modulares Beleuchtungssystem mit Kristallhaken namens Giogali, das sich bis heute großer Beliebtheit und Anerkennung erfreut.

1989 wurde Vistosi von dem Geschäftsmann Giancarlo Moretti übernommen, der über umfangreiche Erfahrungen in der Beleuchtungsindustrie verfügte. Morettis Sohn, Matteo Moretti, belebte das Unternehmen 1993 mit einer Reihe von neuen Design-Kollaborationen neu. Zu den bekanntesten Partnerschaften gehören Chiaramonte und Marin, Mauro Olivieri und Michele De Lucchi.

Vistosi hat seit Beginn der Beleuchtungsmesse im Jahr 1976 an jeder Euroluce teilgenommen. Im Jahr 2005 erhielt das Unternehmen für das System Giogali von Mangiarotti die Auszeichnung ADI Design Index. Im Jahr 2007 gewann Vistosi die Auszeichnung Eurispes und nahm an einem Wettbewerb Compasso d'Oro teil.

Heute ist Vistosi immer noch führend in der Beleuchtungsindustrie, stellt auf LED um und kreiert neue Arten von bleifreiem Kristallglas für seine atemberaubende Palette an Beleuchtungskörpern.

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