Bonnie Cashin for Sills Ensemble aus blau und rosa gestreiftem Mantel und Kleid, 1960er Jahre

Der Name Bonnie Cashin ist vielleicht nicht so bekannt wie die Namen anderer Modegrößen wie Tom Ford, Donna Karan oder Bill Blass, aber nur wenige Designer haben einen so großen Einfluss auf die amerikanische Sportbekleidung gehabt. 

Die 1907 geborene Cashin begann ihre Karriere als Kostümbildnerin in den späten 1920er Jahren und gründete 1952 ihre eigene Kollektion, Bonnie Cashin Designs. Sie entwarf Uniformen für American Airlines Flugbegleiterinnen und amerikanische Soldatinnen während des Zweiten Weltkriegs und arbeitete mit mehr als 35 Marken zusammen, darunter Ballantyne und Hermès. 

Am bekanntesten ist Cashin vielleicht für ihre Arbeit als leitende Designerin bei Coach von 1961 bis 1974, aber sie hatte auch eine fruchtbare Collaboration, von 1951 bis 1977, mit dem Lederhersteller Sills. Für Sills mischte sie spielerisch Materialien in ihren Arbeiten, und ihre außergewöhnlichen Mäntel und andere Oberbekleidung glänzte mit kühnen Mustern und übertriebenen Ärmeln.

Cashin schuf mit Hilfe ausgeklügelter Technik wandelbare Kleidungsstücke und gilt sogar als Erfinderin des modernen Konzepts des Lagenlooks, wofür sie 1950 mit dem Neiman Marcus Award ausgezeichnet wurde. Auch wenn ihre Arbeiten vielleicht etwas unter dem Radar sind, begehren Kenner Cashins Schätze - Sammler haben sich offensichtlich Beispiele von geschnappt, einem Statement-Mantel, den sie in den späten 1960er Jahren für Sills entworfen hat. Das Stück, das aus einem dicken Mohairgarn in einem leuchtenden lindgrünen und schwarzen Hahnentrittmuster in Übergröße gewebt wurde, ist in Stephanie Lakes Monografie von 2016 dokumentiert, Bonnie Cashin: Chic Is Where You Find It (Rizzoli).

Die Vintage-Stücke von Cashin, die von den Reisen der Designerin in die ganze Welt inspiriert wurden, haben zu leidenschaftlichen Online-Diskussionen geführt. Eine wachsende Gemeinschaft von Enthusiasten gibt Tipps zur Beschaffung und zur sorgfältigen Restaurierung ihrer zeitlosen Werke, insbesondere ihre Coach-Taschen. 

Auch fünfzig Jahre nach ihrem Weggang sind ihre Beiträge zur Identität von Coach kommerziell erfolgreich und bei Sammlern sehr beliebt. Das 1961 von Cashin eingeführte Messing-Drehschloss ist heute ein Markenzeichen der Marke. Und ihre raffinierten Metallverschlüsse im antiken Stil mit Kussmundverschluss und eingesetzten Münzgeldtaschen wurden bei der Präsentation von Coach New York Fashion Week im Jahr 2024 prominent in Szene gesetzt.

Fast ein Vierteljahrhundert nach ihrem Tod im Jahr 2000 sind Cashins Entwürfe immer noch auffallend originell. Ironischerweise ist ein Designer, der in Diskussionen über die Mode der Jahrhundertmitte häufig übersehen wird , das visionäre Talent hinter den Stücken, die, einmal gesehen, absolut unvergesslich sind.

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