Schmuck und Uhren

Dieser Luxus-Juwelier führt feinsten Schmuck aller bekannten Häuser – sowie einiger Anbieter, die Sie vielleicht noch nicht kennen

Bulgari Gold- und Diamant-Brosche
Opulent Jewelers, ein in Feasterville im US-Bundesstaat Pennsylvania beheimatetes Juweliergeschäft, arbeitet eng mit seiner Kundschaft zusammen, um sie mit außergewöhnlichen Stücke ausstatten zu können. Dazu gehören beispielsweise die hier gezeigte Gold- und Diamantbrosche von Bulgari aus den 1960er-Jahren und die zeitgenössische Brosche mit Diamanten und rosa Saphiren von Van Cleef & Arpels (oben auf der Seite). Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Opulent Jewelers

In der Welt des Luxusschmucks gibt es berühmte Glücksbringer – dazu gehören das Cartier Love-Armband, DAS Jahrestagsgeschenk schlechthin; die Van Cleef & Arpels „Alhambra“-Halskette, ein Klassiker für die moderne Frau und das „Bone“-Armband von Elsa Peretti für Tiffany & Co., eine Ikone amerikanischen Designs.

Diese weltbekannten Objekte sind leicht zu identifizierende Statussymbole. Geht es jedoch um hochwertigen Couture-Schmuck, werden die Einflusssphären der Hersteller und der Objekte kleiner – und die zu sammelnden Stücke sind rarer als klassische Oldtimer oder mechanische Uhren mit mehreren Zusatzfunktionen in limitierter Auflage.

Für hochwertigen Schmuck zeichnen heute nicht nur die Top-Häuser wie Cartier, Van Cleef & Arpels, Piaget und Bulgari verantwortlich. Auch Modehäuser wie Chanel, Louis Vuitton, Hermès und Gucci haben ihre eigenen Linien feinen und hochwertigen Schmucks, in denen sie bedeutende Edelsteine und wertvolle Metalle mit charakteristischen Designmotiven – und ihren Logos – kombinieren. Sowohl die Mode- als auch die Schmuckhersteller präsentieren ihre Kollektionen bei der Fashion Week in Paris im Juli. Schmuck auf Couture-Niveau ist ein derart wertvolles Geschäftsfeld geworden, dass treuesten Kund*innen die Objekte nun auch im Rahmen individueller Veranstaltungen vorgestellt werden – von privaten Galas bis hin zu exotischen Reisen um die Welt.

Der Sekundärmarkt boomt nicht weniger. Und in diesem Bereich ist Opulent Jewelers aktiv. Nach einer Reihe von Positionen im traditionellen Schmuckeinzelhandel gründete CEO Jonathan Yedwabnik sein Unternehmen im Jahr 2000 mit dem Ziel, sich der persönlichen Kundenbetreuung zu widmen. Diese Entscheidung brachte ihn rasch zum Markt für Nachlass- und Designerschmuck.

Zu Beginn führte Yedwabnik hauptsächlich bekannte und bewährte Stücke wie die Cartier Love-Armbänder, um sich später jedoch eher auf eine Nische zu verlegen: auf Sammler*innen, die die Sprache der Haute Joaillerie fließend beherrschen und nach deren Bedarf und Geschmack er seitdem seine Kollektion zusammenstellt. Von einzigartigen Chanel-Statementstücken bis hin zu Objekten von Graff mit seltenen, speziell geschliffenen Edelsteinen, konzentriert sich Yedwabnik auf außergewöhnlichen Schmuck, dessen Fertigungsdaten bis in die 1950er-Jahre zurückreichen. Häufig stammen diese Kostbarkeiten jedoch aus den 90er-Jahren, einer Dekade, die heute in der Branche einen hervorragenden Ruf in Sachen Fertigungsqualität und Design genießt.

Porträt von Jonathan Yedwabnik, Gründer und CEO von Opulent Jewelers
Für Firmengründer Jonathan Yedwabnik steht Qualität an erster Stelle. Obwohl Opulent außergewöhnlichen Schmuck vieler Hersteller anbietet, „arbeite ich immer noch hauptsächlich mit Cartier und Van Cleef, weil da die Qualität stimmt“, sagt er.

Opulent führt nach wie vor Love-Armbänder, aber es sind inzwischen eher seltenere Versionen, die sich den Platz in Yedwabniks Showroom mit goldenen Monogramm-Logo-Armbändern von Louis Vuitton oder einem Vintage-Steigbügelarmband in Gold von Hermès teilen – eher subtilere Statusobjekte. 

Introspective hat mit Yedwabnik gesprochen, um mehr über die Schnittstelle von Mode und Couture-Schmuck zu erfahren.

Platin-Armband mit Diamanten von Cartier
Komfort-Überlegungen werden bei der Auswahl von Schmuckstücken häufig übersehen. Dank seines flexiblen Designs ist dieses Cartier-Diamant- und Platinarmband „besser zu tragen als die meisten anderen“, sagt Yedwabnik anerkennend.

Sie bieten alle großen Schmuckmarken an, aber Ihre Kollektion umfasst auch hochwertigen Schmuck von Modehäusern wie Chanel und Louis Vuitton. Was hat Sie dazu bewogen, diese Objekte mit einzubeziehen?

Ich arbeite im Grunde ausschließlich mit Designerschmuck – das ist eine Frage der Qualität. Und ist eine Marke erst mal etabliert, hat sie einen hohen Wiedererkennungswert. Hauptsächlich biete ich immer noch Cartier und Van Cleef an, weil da die Qualität stimmt. 

Meine Reisen führen mich in die ganze Welt und ich arbeite mit sehr einflussreichen Menschen, die von den immer gleichen Stücken gelangweilt sind. Das ist wie bei einem Hochzeitskleid, das man kein zweites Mal tragen kann. Diese Menschen möchten handeln und bestimmte Stücke aus ihrem Besitz verkaufen. Wir bekommen ständig neue Objekte herein. Auf diese Weise konnten wir einige dieser ganz besonderen, einmaligen Schmuckstücke erwerben.

Beobachten Sie bei besonders hochwertigem Schmuck, den „Haute Joaillerie“-Stücken, bestimmte Trends? Wie berücksichtigen Sie solche Trends für Ihre Kundschaft?

Ich glaube, ich habe einfach ein gutes Auge. Ich kaufe das, was mich interessiert. Die Modetrends verfolge ich nicht und diesen Aspekt der Marken berücksichtige ich auch nicht. Wir orientieren uns qualitativ hochwertigem Schmuck. Ich habe irgendwann begonnen, mich mehr mit dem Markt des Nachlass- und Designerschmucks zu befassen und stellte bald fest, dass ich hier meine Berufung gefunden habe. Die Recherche und die Geschichten sind meist genauso schön wie die Objekte selbst und machen sie zu etwas ganz Besonderem.

Wie hat sich die Pandemie auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

Wir verabreden virtuelle Termine und helfen unseren Kund*innen bei der Auswahl von Schmuckstücken und auch, Schmuck mit Kleidung zu kombinieren. Wir veranstalten auch Kuratierungsschulungen. 

Das vergangene Jahr war extrem arbeitsreich – so wie bisher keines. Alle sitzen zu Hause fest, kaufen online ein und sind ausschließlich am Kauf interessiert – so etwas habe ich noch nie erlebt.

Welches ist eines Ihrer Stücke, das Sie am besten in Erinnerung behalten haben?

Es gibt eine Kreation von Van Cleef & Arpels mit Tansaniten, ein einzigartiges Set, und ich glaube, es musste sogar vom CEO genehmigt werden, bevor es in Auftrag gegeben wurde. Wir haben alle Originalentwürfe der Marke. Dieses Set ist aufgrund der exklusiven Steine etwas ganz Besonderes.

Tansanit-Schmuckstücke von Van Cleef & Arpels, angeboten von Opulent Jewelers
Zu den Lieblingsstücken des Juweliers gehört diese einmalige Tansanit-Kreation von Van Cleef & Arpels. „Das erfindungsreiche Maison hat mit „Les Jardins“ eine Serie naturalistischer Schmuckstücke entworfen. Dieses Set – mit mystischen, tiefblauen Tansaniten und Diamanten – ist in klassischem floralen Design gestaltet.“ 

Was können Kund*innen erwarten, die ein Schmuckobjekt von Ihnen kaufen? 

Viele hochwertige Schmuckstücke werden in maßgefertigten Verpackungen geliefert. In der Regel sind das individuelle Boxen mit einem passenden Einsatz, damit das Schmuckstück sicher sitzt und beim Versand geschützt ist. Hier gehen wir mit größter Sorgfalt vor, damit ein sicherer Transport gewährleistet ist. 

Es gibt viele einzigartige Versandboxen: Chanel hat sehr kreative Verpackungen, und Graff liefert in wunderschönen handgefertigten Lederschachteln mit Wildlederfutter. 

Auch bauen wir zusätzliche Sicherheit ein: Höherwertige Juwelen schicken wir zur Echtheitsprüfung an den Hersteller [prior to listing].

Warum verlangt Ihre Kundschaft nach Haute Joaillerie?

Die Kund*innen betrachten diese Stücke als Investitionen. Kennen Sie sich beispielsweise mit Chanel-Taschen aus, dann wissen Sie, dass die Preise immer weiter steigen. Dasselbe gilt auch für edlen Schmuck. Und je seltener ein Objekt ist, desto kleiner ist der Kreis derer, die seinen Wert zu schätzen wissen. Diese besonderen Schmuckstücke sind beliebt, weil die Kund*innen nach Exklusivität suchen – sie möchten etwas Einzigartiges tragen. 

Gibt es Stücke, an denen Sie so sehr hängen, dass Sie sie nur ungern verkaufen würden?

Die Graff-Stücke sind einfach unglaublich. Die Fotos und Videos werden ihnen nicht gerecht. Hat man sie einmal in der Realität gesehen, fehlen einem einfach die Worte, um sie zu beschreiben. Graff verwendet nur die besten Diamanten, daher die hohen Preise. Es ist die Qualität und die Handwerkskunst – und die Objekte sind leicht und grazil. Sie sind angenehm zu tragen – ebenso wie die Stücke von Van Cleef & Arpels sind sie weder schwer noch klobig oder unbequem. 

Boucheron-Armreif, Diamanten und Weißgold
„Dieser zeitgenössische Armreif mit fast 65-Karat-Diamanten in Weißgold ist eine Neuinterpretation eines Diamantarmreifs mit Spitzenoptik aus dem Boucheron-Archiv, der 1927 hergestellt wurde“, erklärt Yedwabnik.

Nach welchen Objekten suchen Ihre Kund*innen zurzeit?

Zurzeit erhalte ich Anfragen nach besonderem Chanel-Schmuck, insbesondere mit Camélia- und Comète-Motiven – das sind zeitlose Chanel-Objekte mit hohem Wiedererkennungswert. Viele Kund*innen bleiben in der Regel einer Marke treu – sie kennen die Tradition und sind mit der Marke lange vertraut – das ändert sich nur, wenn etwas ganz Besonderes verfügbar wird. Ich erhalte jeden Tag Textnachrichten mit Anfragen nach neuer Ware. 

Wie sehen Sie die wirtschaftliche Entwicklung der Branche?

Ich glaube nicht, dass sich die Entwicklung verlangsamt, die Preise steigen und steigen. Die Pandemie hat die Beschaffung von Lagerbestand erschwert, da viele Betriebe schließen mussten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in diesem oder im nächsten Jahr sehr viele neue hochwertige Schmuckobjekte auf den Markt kommen. Es gibt Lieferengpässe in allen Bereichen, und das betrifft die gesamte Branche – die Hersteller müssen einiges aufholen.

Jonathan Yedwabnik – Gesprächspunkte

Van Cleef & Arpels, Goldarmband „Angel Hair“, 1960er-Jahre
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Van Cleef & Arpels, Goldarmband „Angel Hair“, 1960er-Jahre

„Georges L’Enfant entwarf dieses goldene Gliederarmband mit dem Engelshaar-Motiv in den Sechzigerjahren als Teil einer exklusiven Kollektion für das französische Maison.“

Cartier, Platin-Armband mit Diamanten, 2000er-Jahre
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Cartier, Platin-Armband mit Diamanten, 2000er-Jahre

„Dies ist ein modernes Stück der Marke mit einer „Klingendraht“-Konstruktion, bei der Reihen von vier und fünf Diamanten in einem flexiblen Armband miteinander verbunden werden. Es ist feminin, aber in seinem abstrakten Design hat es beinahe Space-Age-Charakter.“

Cartier, Goldhalskette „Panthère“ mit durchbrochenem Anhänger, 2006
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Cartier, Goldhalskette „Panthère“ mit durchbrochenem Anhänger, 2006

„Das detaillierte Porträt des Panthers wird mit weißen, gelben und farbigen Diamanten auf elegante Weise hervorgehoben. Ein Cartier-Sammlerstück.“

Cartier-Halskette mit „Tank“-Uhr, Emaille und Diamanten, 1990er-Jahre
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Cartier-Halskette mit „Tank“-Uhr, Emaille und Diamanten, 1990er-Jahre

„Diese Kette mit Uhranhänger ist eine zeitgenössische Interpretation eines Art Déco-Stücks. Das mit Diamanten besetzte Tigermuster transportiert die Uhr in die Moderne.“

Van Cleef & Arpels, Brosche „Paradiesvogel“ mit rosa Saphiren und Diamanten, 2010er-Jahre
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Van Cleef & Arpels, Brosche „Paradiesvogel“ mit rosa Saphiren und Diamanten, 2010er-Jahre

„Diese Brosche mit rosa Saphiren und Diamanten erhält ihre Inspiration von der vielleicht berühmtesten realistisch modellierten Vogelbrosche des Maison aus dem Jahr 1942.“

Cartier, Ohrringe „Panthère“, Diamanten, Perlen und Gelbgold, 1990er-Jahre
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Cartier, Ohrringe „Panthère“, Diamanten, Perlen und Gelbgold, 1990er-Jahre

„Diese mit Diamanten, Onyx und Perlen besetzten bombierten Ohrclips wurden von Cartier London hergestellt und sind repräsentativ für die feinste Handwerkskunst des Hauses.“ 

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