Marokkanische und nordafrikanische Teppiche der Stammeskunst

Die derzeitige Verliebtheit des Westens in marokkanische Stammesteppiche geht auf die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück, als Designer kühne geometrische Muster und noch kühnere Farbpaletten als Kontrapunkt zu "form follows function" Interieurs einsetzten.

Alvar Aalto, Frank Lloyd Wright, und Le Corbusier gehörten zu den Designern, die diese rustikalen, natürlichen Teppiche als Ausgleich zu den strengen Innenräumen verwendeten. "Es gibt sogar einen in Fallingwater," Wrights frühes modernistisches Meisterwerk, sagt Designerin und Händlerin Madeline Weinrib, die an weit entfernte Orte reist, um direkt mit den Herstellern dieser textilen Schmuckstücke zu verhandeln.

Mit Bohème, Global- und Öko-Stilen auf dem Vormarsch, gibt es erhöhte Nachfrage nach marokkanischen Stammesteppichen, und die Preise für gut gefertigte, marokkanische Vintage-Teppiche können leicht in den sechsstelligen Bereich gehen. Murat Kupcu, Spezialist für antike Teppiche und Inhaber von Double Knot, mahnt jedoch zur Vorsicht: "Angesichts der Beliebtheit und des scheinbar unendlichen Angebots an marokkanischen Teppichen ist es wichtig, zwischen den authentischen, für den Hausgebrauch hergestellten Berberteppichen und den für den Markt oder für den Export hergestellten zu unterscheiden."

Marokkanische Teppiche reichen von grafisch dicht bis einfarbig und enthalten sowohl helle, gesättigte Farbtöne als auch natürliche, gedämpfte Töne. Die dynamischen, gestischen Formen, die an zeitgenössische Gemälde erinnern, täuschen über den mühsamen, zeitintensiven Prozess hinweg, der für ihre Herstellung erforderlich ist.

Zu den beliebtesten Stammeswebetraditionen gehören Azilal, Beni Mguild, Beni Ourain, Boucherouite, kilim und Tuareg-Matten.

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