15. Mai 2022Der Name David Morris dürfte in jedem Gespräch über die herausragenden britischen Juweliere fallen, die das London der 1960er-Jahre geprägt haben. Morris – ein Zeitgenosse von Andrew Grima, David Watkins, Wendy Ramshaw und John Donald – gründete sein Atelier 1962 und gewann sehr schnell eine hochkarätige Kennergruppe für sich, zu der neben Elizabeth Taylor auch zahlreiche Mitglieder europäischer Königshäuser gehörten.
„Er machte sich einen Namen als Schmuckinnovator, indem er traditionelle handwerkliche Techniken mit zeitgenössischen Designs kombinierte, und wir führen seine Vision heute fort“, erläutert Davids Enkelin Cecily Morris, die vor sieben Jahren in das Familienunternehmen einstieg und für die kreativen Inhalte zuständig ist. Cecilys Vater Jeremy Morris führt das Unternehmen seit 2003. Ihr Großvater jedoch demonstriert, wie sie sagt, „sehr starkes Interesse an der Art und Weise, wie wir die von ihm gegründete Marke weiterentwickeln“.
In diesem Jahr feiert das als kleines Atelier in Mayfair gegründete Schmuckhaus sein 60-jähriges Bestehen. Der David Morris-Flagship-Store befindet sich in der Londoner Bond Street. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine globale Präsenz auf mehrere Standorte ausgeweitet.
David Morris-Fans ist die langjährige Beziehung des Hauses zum Lizenzunternehmen für die James Bond-Filme bekannt. Die Verbindung begann 1971 mit Diamantenfieber, wo schon der Vorspann vor üppigen Juwelen nur so trieft (achten Sie auf das glitzernde Halsband, das eine gewisse flauschige weiße Katze trägt). Im Laufe der Jahre zierten Morris-Schmuckstücke Bond-Girls wie Maud Adams, die in Der Mann mit dem goldenen Colt (1974) einen Jadeit-Anhänger trug, Teri Hatcher, die in Der Morgen stirbt nie (1997) mit einer inzwischen berühmten Diamanthalskette und einem Ring mit burmesischem Saphir auftrat, und Denise Richards, die in Die Welt ist nicht genug (1999) mit Diamanten im Rosenschliff mit Mikro-Pavé-Fassung glänzte.
Erinnern Sie sich an den Aston Martin, mit dem Kate Middleton und Prinz William ihre Hochzeitszeremonie 2011 verließen? Die goldene Drachenfigur auf der Motorhaube war ein Entwurf von David Morris – eine Auftragsarbeit, die er anlässlich des 21. Geburtstags von Prinz Charles gestaltet hatte.
Auch heute noch strahlen Schmuckobjekte von David Morris Starqualitäten aus – ein Beispiel ist der üppige Cocktailring mit seinem umwerfend extravaganten herzförmigen, orange-braunen Diamanten. Sie sind echte Trophäen für Sammler*innen mit einer Vorliebe für feinste Edelsteine und hervorragend umgesetzte Designs. Darüber hinaus verfügen die Objekte über eine zeitlose Raffinesse, die die reiche Tradition der Marke mit ihrer Zukunft verbindet, wie Cecily gegenüber 1stDibs im Folgenden erläutert.
Wie bekannt war David Morris der Öffentlichkeit vor seiner Verbindung mit den James Bond-Filmen, die 1971 mit Diamantenfieber begann?
David Morris war fast zehn Jahre vor dem Kinostart von Diamantenfieber gegründet worden, und für unseren Schmuck gab es bereits prominente Fans, unter ihnen Filmstars und Mitglieder europäischer Königshäuser – unser Name war also in Kennerkreisen schon vorher ein Begriff. Selbstverständlich brachte die Arbeit an den Filmen den Designs von David Morris die Aufmerksamkeit eines neuen und breiteren Publikums ein.
Die bekanntesten Schmuckstücke in Bond-Filmen waren Diamanten. Wie passen farbige Edelsteine in Ihr Universum?
Um die Bond-Filme und ihre glamourösen Darstellerinnen gab es schon immer sehr viel Rummel. Obwohl wir wunderschöne Stücke mit weißen Diamanten gestalten, ist David Morris jedoch interessanterweise tatsächlich am ehesten für die Arbeit mit den seltensten Edelsteinen der Welt bekannt. [In unserer 1stDibs-Storefront] zeigen wir einige wunderschöne Exemplare – von rosafarbenen Muschelperlen und strahlenden Smaragden bis hin zu spektakulären Saphiren in unzähligen leuchtenden Farbtönen. Wir sind eine sehr farbenfrohe Marke!
Abgesehen von einzigartigen Edelsteinen – welche anderen besonderen Merkmale hat der Stil von David Morris?
Die Markenzeichen von David Morris sind wunderschöne Designs und exquisite Handwerkskunst. Unsere Designs haben immer eine ganz besondere Eigenheit. Die Cluster-Ohrringe aus weißen Diamanten und Saphiren sind mit leuchtend blauen und pinkfarbenen Saphiren besetzt. So schaffen wir eine zeitgenössische Version der klassischen schulterlangen Diamantohrringe.
Wie konnte das Unternehmen über die Jahrzehnte seine Bedeutung beibehalten?
Wir waren immer für unsere unerwarteten Kombinationen, für herausragende Handwerkskunst und seltenste Edelsteine bekannt – und sind es noch heute. Mein Vater kombiniert sehr gern Elemente des Alten und des Neuen; häufig verwendet er einen sehr modernen und farbenfrohen Edelstein in einer eher traditionellen Fassung. Außerdem nutzen wir modernste Technologien, wie zum Beispiel computergenerierte Bilder und 3-D-Druck. So können wir gewagte und zunehmend komplexe Designs gestalten.
Gibt es ein Schmuckstück, das für Sie wie ein Symbol oder eine Ikone für die Marke David Morris steht?
Ein Objekt, das ich persönlich sehr schätze und von dem ich denke, dass es den Geist der Marke einfängt, ist der kuppelförmige Cocktailring. Der Ring ist mit Diamanten im Rosenschliff besetzt, dessen Ursprünge im Mogulreich liegen, der aber im zeitgenössischen Schmuckhandwerk nur selten verwendet wurde, bis mein Vater ihn Anfang der Zweitausenderjahre wiederbelebte. Dieser Schliff hat sich für unser Haus zu einem ikonischen Merkmal entwickelt – inzwischen haben wir eine ganze Rosenschliff-Kollektion. Die Inspiration für den Rosenschliff der Diamanten in diesem kuppelförmigen Cocktailring war etwas Antikes, die Fassung jedoch – in auffällig rosafarbenem Titan – ist ausgesprochen zeitgenössisch und fast schon futuristisch. Sie liefert das Zusammenspiel von Altem und Neuem, für das man uns kennt, und auch die Farbenpracht, die den Designs von David Morris oft zu eigen ist. Der Ring macht viel Freude und lässt sich sehr gut tragen.
Sie haben Geschäfte auf der ganzen Welt. Was haben David Morris-Sammlerinnen gemeinsam?
Frauen, die in unsere Schmuckobjekte investieren, wünschen sich Schmuck mit Individualität, der ihre Persönlichkeit reflektiert und den sie für immer tragen. Ich denke, diese Haltung erstreckt sich über Kulturen und Generationen. Sie sind selbstbewusst in ihrem Stil und mutig in der Auswahl ihres Schmucks.
