1stDibs-Auktionen

Die von Reisefotografin Alice Gao ausgewählten Auktionsobjekte fangen die Atmosphäre ihrer Lieblingsorte ein

Photographer Alice Gao

2011 kündigte die aus Brooklyn stammende Alice Gao ihren Job im Finanzdienstleistungssektor, um sich ganz der Fotografie zu widmen. Schon seit ihrer Jugend hat sie sich intensiv mit dem Thema Fotografie beschäftigt. Sie hatte auch bereits diverse Praktika in diesem Bereich absolviert. Doch eine Stelle als Fotografin hatte sie noch nicht, als sie die Entscheidung traf. „Eines Tages habe ich mir gedacht: ‚Weißt du was? Ich muss es einfach wagen und ins kalte Wasser springen!‘“, so Alice Gao.

Und sie sprang. Heute ist Gao bekannt für ihre Stillleben-Kompositionen, Innenaufnahmen und Kampagnen für Marken wie Bottega Veneta und Cartier. Ihre Karriere als Fotografin läuft sogar so gut, dass sie letztes Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feierte. „Wenn man zehn Jahre lang in einem Unternehmen gearbeitet hat, organisiert jemand normalerweise eine Party“, erklärt Gao schmunzelnd. „Und ich sagte mir, ‚Tja, das Unternehmen bin nur ich. Also schmeiße ich die Party!’“

Dunkle Tropfglasur-Vase vom japanischen Kunsthandwerksbetrieb Gyokusendo
Die Fotografin Alice Gao (oben) hat mit ihrer Leidenschaft für Reisen und ihrem Blick für Schönheit eine Sammlung außergewöhnlicher Objekte für 1stDibs-Auktionen zusammengestellt. Zudem hat sie mit ihrem Objektiv einige ihrer ausgewählten Stücke eingefangen, wie beispielsweise diese Tropfglasur-Vase vom japanischen Kunsthandwerksbetrieb Gyokusendo aus dem 20. Jahrhundert. Fotos von Alice Gao

Aber vielleicht ist sie auch durch ihre Aktivitäten auf ihrem Instagram-Profil so bekannt geworden — und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Viele ihrer Follower*innen folgen ihr auf Instagram, um ihre außergewöhnlichen Reisefotografien zu bewundern. 

Es sind genau diese Aufnahmen, die ihr am meisten Freude bereiten. „Wenn ich allein mit meiner Kamera unterwegs bin, ist das eine Art von Arbeit, die mich am meisten befriedigt und meine Seele berührt“, erklärt sie, „denn diese Arbeiten sind ‚freier‘ als kommerzielle Aufträge. Sie sind nichts ‚Produziertes‘, sie entstehen einfach, während ich auf Entdeckungsreise gehe.“ 

Gaos Erlebnisse fließen häufig in ihre Gestaltungsideen ein. „Während meinen Reisen liebe ich es, kleine Schmuckstücke zu sammeln — sei es ein Keramikteller aus einem Pop-up-Laden in Tokio oder ein kleiner antiker Melkschemel aus Frankreich, den ich im Handgepäck auf meinem Flug mitgenommen habe — denn sie sind ein tolles Gesprächsthema, wenn ich wieder zu Hause bin“, erzählt Gao. „Wenn Leute zu mir nach Hause kommen, interessieren sie sich für meine Fundstücke und sie fragen beispielsweise, was ich in Japan gemacht habe oder wie ich zu den Dingen gekommen bin.“

Eine Collage aus Fotografien von Alice Gao, auf denen weiß getünchte Gebäude in der Region Alentejo in Portugal abgebildet sind
Gaos Auswahl für die Auktion wurde zum Teil von ihren Reisen durch die Region Alentejo in Portugal beeinflusst. Die Inneneinrichtung des Boutique-Hotels Dá Licença (obere Reihe, zweites Foto von rechts) hat sie besonders nachhaltig beeindruckt. Fotos von Alice Gao

Vor diesem Hintergrund bat 1stDibs die Weltenbummlerin, die bisher rund 30 Länder besucht hat (darunter Kenia, Indien, die Türkei, Finnland, Marokko, die Vereinigten Arabischen Emirate, Australien, Ecuador, Peru und Kolumbien), eine Sammlung ihrer Lieblingsstücke auf 1stDibs-Auktionen zu kuratieren. 

Inspiriert von ihren beiden Portugal-Reisen im Jahr 2019, wo sie tief ins portugiesische Leben eingetaucht ist, hat sie Objekte für die Kollektion ausgewählt, die sich perfekt an einem Zufluchtsort auf dem Land machen würden, wie beispielsweise einem kleinen Idyll inmitten der Olivenhaine Portugals oder in Küstennähe. 

Ihre Auswahl steht im Kontrast zu der eher minimalistischen, industriellen Ästhetik des Brooklyner Lofts, in dem sie lebt. „Ich habe schöne Objekte ausgewählt, die allerdings nicht unbedingt in die Welt passen, in der ich jetzt lebe“, erläutert sie. „Daher habe ich eine andere Welt kreiert, in der sie sich wohlfühlen würden.“

Zu dieser Welt gehört ein Fantasie-Landhaus, in das sie eine schwedische Volkskunst-Kommode aus dem 18. Jahrhundert platzieren würde − in Anspielung an die Ästhetik des Hotels Dá Licença in Portugal, die ihre Perspektive verändert hat. 

Stillleben des ungarischen Malers Rudolf Heverdle, das einen Tisch mit einem weißen Tischtuch, einem goldumrandeten Kaffee- oder Teeservice und einer schwarzen Vase mit rosa Blumen zeigt
Dieses Stillleben des ungarischen Malers Rudolf Heverdle erinnert Gao an Kompositionen, die in ihren eigenen Arbeiten entstehen.

„Die Einrichtung des Hotels würde ich als eher modern und minimalistisch bezeichnen“, so Gao. „Aber es gibt ein paar verziertere, bemalte Volkskunst-Objekte. Dieser Look hatte mich bisher eigentlich nicht unbedingt angesprochen, aber der Besuch in diesem Hotel hat meine Sichtweise darauf verändert. Als ich diese schwedische Holztruhe sah, kam mir gleich der Gedanke, diese in Kombination mit einem ganz schlichten Bett in einem kleinen Gästezimmer aufzustellen.“

Außerdem hat Alice Gao ein Stillleben-Ölgemälde von Rudolf Heverdle ausgewählt, das in vielerlei Hinsicht an ihre eigenen Fotoarbeiten erinnert. „Mich hat schon immer die Lichtsetzung der Alten Meister fasziniert“, sagt Gao. „Wenn ich ein Stillleben schaffe, fließt diese Art der Lichtsetzung und Komposition in meine Arbeiten ein.“

Zusätzlich zu diesen traditionellen Einzelstücken hat Gao ein Bücherregal der brasilianischen Produktdesigner Branco & Preto ausgewählt, das der Moderne der Mitte des Jahrhunderts zuzuordnen ist. Da sie seit ihrer „IKEA-Billy-Regal-Zeit“ kein richtiges Bücherregal mehr besessen hat, war Gao gleich von der reichen Holzmaserung angetan. 

Die Kollektion umfasst nicht nur Kunst und Möbel. Mit ihrem Blick für besondere Objekte hat sie zudem einen Cocktailring mit grünen Saphiren von Hi June Parker entdeckt. Obwohl Gao zugibt, dass es nicht zu ihrer Vorstellung von einem bescheidenen Landleben passt, kann sie der besonderen Farbgebung nicht widerstehen. 

„Grün ist meine Lieblingsfarbe“, erklärt sie. „Sie ist für mich mit besonderen Kräften verbunden! Und natürlich macht es einfach Spaß, Ringe zu tragen; ich liebe es, Dinge miteinander zu kombinieren. Ich würde nicht unbedingt unzählige Armbänder tragen; das würde nicht zu meinem Stil passen, aber viele Ringe finde ich wunderbar.“

Trotz der vielen Stempel in ihrem Reisepass hat Gao das Gefühl, dass sie bisher nur an der Oberfläche gekratzt hat und es noch so viele Sehenswürdigkeiten und Überraschungen rund um den Globus zu entdecken gibt. „Reisen hilft mir, meinen Blick neu auszurichten, indem ich Neues und Unbekanntes kennenlerne“, erklärt sie. „Es versetzt mich immer wieder ins Staunen und eröffnet mir neue Perspektiven.“ Nach jeder Reise bringt sie die Wunder mit all ihren Fotos und Souvenirs mit nach Hause. 

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