Art brut von Georges Maroniez

Georges Maroniez studierte Jura und belegte gleichzeitig Kurse an der Ecole des Beaux-Arts bei Pierre Billet. Nach Abschluss seines Studiums schlug er parallel zur Malerei eine Laufbahn in der Justiz ein, wobei er sich auf bäuerliche Genreszenen konzentrierte. Diese drehten sich oft um das Leben an der Küste, Hafenszenen flämischer Fischer und das Leben am Meer. Besonders wirkungsvoll ist Maroniez in der Dämmerung und im Zwielicht, wo er durchscheinendes Licht nutzt, um Dramatik und Romantik in sein Werk zu bringen. Er erhielt 1891 eine ehrenvolle Erwähnung im Salon des Artistes Français, wurde 1889 Mitglied der Société des Artists Français, erhielt 1905 eine Medaille dritter Klasse und 1906 eine Medaille zweiter Klasse. Im Jahr 1918 wurde Maroniez zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Als seine Karriere in der Malerei 1905 aufblühte, trat er von seinem Amt als Richter zurück, um sich ganz seiner Kunst zu widmen. Maroniez hatte auch als Landschaftsfotograf Erfolg. 1891 entwarf und patentierte er eine Kamera, die er "Sphynx" nannte und mit der er Szenen im gesamten Nahen Osten, im Mittelmeerraum und in Nordafrika fotografierte. Er arbeitete auch mit der Kamera für Landschaftsstudien, die später in seinem Studio auf Leinwand reproduziert werden sollten. 1914 wurde Maroniez in den Großen Krieg eingezogen und von seiner Familie getrennt. Als die Deutschen Nordostfrankreich besetzten, wurde seine Frau während des Waffenstillstands als Geisel im niedersächsischen Internierungslager Holzminden festgehalten. Wieder vereint, ziehen sie 1919 nach Paris, wo er sein Studio eröffnet und bis zu seinem Tod 1933 an einem Herzinfarkt malt. Mehr als 800 Gemälde werden Maroniez zugeschrieben, dazu kommen über 1600 Fotografien auf Glas, die sich in der ständigen Sammlung des Museums Cambria befinden.