Willi Baumeister Kunst

Als einer der wichtigsten Protagonisten der abstrakten Malerei gehörte der deutsche Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Kunsttheoretiker Willi Baumeister zur europäischen Avantgarde der Nachkriegszeit. 1919 trat Baumeister in die Meisterklasse von Adolf Hölzel in Stuttgart ein und wurde auch Mitglied der Berliner "Novembergruppe". Im selben Jahr beginnt er mit den "Mauerbildern" seine erste ausgeprägte individuelle Bilderserie. Das Interesse an Texturen und Strukturen, das in diesen Werken zum Ausdruck kommt, behielt Baumeister bis an sein Lebensende bei. Es folgten wichtige Serien: "Maschinenbilder", die "Sportler", "Ideogramme" und - ab 1939 - "Eidos". Bereits 1930 engagiert sich der Künstler in der Pariser Künstlergruppe "Cercle et Carré" sowie in der Vereinigung "Abstraction-Création", die u.a. von Naum Gabo und Antoine Pevsner gegründet wurde. 

Obwohl Baumeister seine abstrakten Bildideen weiterentwickelte, blieben figurative Elemente erhalten. Dies erklärt sich unter anderem durch seine intensive Beschäftigung mit prähistorischer Malerei, ethnologischen Symbolen und der Kunst primitiver Völker. 1941 erließen die Nazis ein Ausstellungsverbot für Baumeisters Werke. Im Jahr 1946 erhielt er eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Das Buch Das Unbekannte in der Kunst (The Unknown in Art) - geschrieben 1943-44, aber erst 1947 veröffentlicht - machte Baumeister zu einem der wichtigsten Kunsttheoretiker in Deutschland.