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Carl Otto Czeschka
Gerlachs Allegorienteller #98: „Gedicht“ Lithographie von Carl Otto Czeschka

1897

Angaben zum Objekt

nach Carl Otto Czeschka, (1878-1960), Österreicher Als führendes Mitglied der Wiener Secession und später der Wiener Werkstätte war Carl Otto Czeschka maßgeblich an der Verbreitung der Idee des Gesamtkunstwerks beteiligt. Seine außerordentlich guten Arbeiten in den Bereichen Grafikdesign, Möbel, Metallarbeiten, Textilien und Schmuck begründeten seinen Ruf als Künstler von höchstem Rang. Czeschkas grafische Entwürfe, die überwiegend flach, abgeschwächt und zart sind, stellen eine Abkehr von den etwas früheren geradlinigen Stilen Mosers und Hoffmanns dar. Statt Schachbrettmuster und Gitter finden wir plötzlich reizvolle Ranken und Blumen, die auf die Art-déco-Periode von Mitte der 1920er bis Mitte der 1930er Jahre hinweisen. Czeschka ist heute vielleicht am bekanntesten für die acht doppelseitigen Illustrationen zu Franz Keims gekürzter Nibelungensage und für die Gestaltung des Programmhefts für das Wiener Fledermaus-Kabarett. Obwohl das Werk des Künstlers unverkennbar zur Avantgarde des Wiener Fin de Siècle gehört, spricht es Kunstliebhaber aufgrund seiner zeitlosen Qualitäten von Dramatik und Eleganz weiterhin an. ALLEGORIEN-NEUE FOLGE, 1897, erschienen im Gerlach & Schenk Verlag für Kunst und Gewerbe, Wien, war eine fortlaufende Publikation, die 1882 als Allegorien und Embleme begann. Das Inspirationsbuch für und von jungen Wiener Künstlern wurde mit seiner 1897 erschienenen neuen Reihe zu einer Art Impulsgeber der Wiener Moderne. Ihr Herausgeber Martin Gerlach wählte junge Künstler und sogar Kunststudenten aus, die sich mit den neuesten Techniken des Zeichnens und des Grafikdesigns auseinandersetzten, um Beiträge für seine Publikation zu liefern. Dies war der Beginn einer langjährigen Beziehung. Im Vorwort der Ausgabe von 1897 erläutert Gerlach den neuen Ansatz, der sich bewusst von dem in der konservativen Akademie verwurzelten Historismus absetzte. Stattdessen wurden die Künstler ermutigt, neue Themen zu erforschen und sie auf neue Weise zu präsentieren. Eher unkonventionelle Themen wie: Wein, Liebe, Gesang, Musik und Tanz; Künste und Wissenschaften; die Jahreszeiten und die damit verbundenen Aktivitäten, Sport und Vergnügungen, hauchten dem allegorischen Genre neues, modernes Leben ein. Die untersuchten Themen reichten von Elektrizität und neuen Konzepten von Arbeit und Zeit bis hin zu Radsport und grafischer Kunst. Im Wesentlichen diente die Publikation als tragbares Forum für den Austausch und die Verbreitung neuer Ideen. Zwei der Mitwirkenden, ein junger Gustav Klimt und ein noch jüngerer Koloman Moser, lernten sich wahrscheinlich durch ihr Engagement bei den Allegorien kennen und fanden sich als gleichgesinnte Künstler wieder. In der Folge schlossen sich die beiden mit anderen Künstlern und Architekten zusammen und vollzogen einen dramatischen und formalen Bruch mit der etablierten, konservativen staatlichen Kunstlerhausgenessenschaft, um bereits im Jahr darauf, 1898, die Wiener Secession zu gründen. Klimt wurde der erste Präsident der Secession, während Moser 1903 durch die Mitbegründung der Wiener Werkstatte die Gruppe von einem reinen Ausstellungsbetrieb zu einer Werkstatt erweiterte. Gerlach veröffentlichte einige Ausgaben der Sezessionszeitschrift Ver Sacrum sowie von den Mitgliedern gestaltete Postkarten. Der Wiener Kunstkritiker Joseph August nannte Gerlach den "Führer der Moderne". Die neue Serie 1897 mit ihren innovativen und modernen Kunsttafeln ist ein wichtiges kunsthistorisches Dokument, da sie die avantgardistische Kunstbewegung in Wien, die mit der Gründung der Wiener Secession 1898 ihren Höhepunkt fand, maßgeblich mitgestaltet hat. Für sich genommen sind die Tafeln wichtige Werke, die sich durch ihren stilistisch und thematisch modernen Ansatz auszeichnen. Diese Platten bieten einige der früheste Beispiele für veröffentlichte Werke von Künstlern der Wiener Avantgarde und der Secession.
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