Jan Hendrix

Sin título (Ceiba y semillas)

2004

Jan Hendrix wurde im holländischen Maasbree geboren, inmitten einer Familie, die tief in der bäuerlichen Lebensweise der Region verwurzelt war und sich schon früh, im Alter von sechzehn Jahren, entschieden gegen eine künstlerische Laufbahn aussprach, nachdem er in der Schule in allen Fächern mit Ausnahme des Zeichnens durchgefallen war. Zu seinen Kindheitserinnerungen gehören eine Fahrt mit dem ersten Auto seines Vaters und ein Besuch in einem örtlichen Museum, der an die Kunst-und-Wunderkammer erinnerte, die später zu einer klaren Referenz in seinem Werk werden sollte. Nachdem er das Elternhaus verlassen hatte, schrieb er sich mit siebzehn Jahren an der Königlichen Akademie der Künste in Den Bosch ein, wurde aber wegen seines rebellischen Verhaltens von der Schule verwiesen. Später wurde er auf Einladung des japanischen Künstlers Shinkichi Tajiri Student im Atelier 63 in Haarlem, der damals radikalsten Bildungseinrichtung (1968-1969). Dort lernte er seine Mentoren kennen, die ihm über das Filmemachen und den Tanz eine multidisziplinäre Vision von Kunst vermittelten. Während seines Studiums trat er in die Druckerei Smeets in Weert ein, um das Handwerk des Probedrucks zu erlernen. Von 1971 bis 1975 setzte er auf Anraten des Künstlers JCJ van der Heyden sein Masterstudium an der Jan van Eyck Academie fort, wo er sich, angeregt durch den Kontakt mit Professor Han Seur, auf die grafischen Künste konzentrierte. In dieser Zeit knüpfte er eine enge Verbindung zum Austausch und zur Kommunikation mit einer Gruppe von Künstlern in Düsseldorf, die als Denkfabrik arbeitete und an der unter anderem Beuys, Richter, Spoerri, das Ehepaar Becher, Kiefer, Lupertz, Filliou, Nam June Paik und Dieter Roth beteiligt waren. Sie beeinflussten Hendrix' postgraduale Aktivitäten und Projekte, erweiterten seine Produktionsmethoden und führten schließlich dazu, dass er Papier und Tinte als seine wichtigsten Medien wählte. Die unorthodoxe Ausbildung dieser Jahre wird ihn dazu bringen, verschiedene Projekte im Zusammenhang mit der Herstellung von Künstlerbüchern anzugehen, darunter die Beau Geste Press in Devonshire, England, wo er Martha Hellion kennenlernt. Diese Begegnung führte zur Heirat in Holland. Hendrix und Hellion reisten in den Norden Norwegens, wo sie eine Siebdruckwerkstatt einrichteten, die sie mit Hilfe der örtlichen Werft erbauten. Derzeit sind sie getrennt. Zurück in Maastricht, gewährte das niederländische Kulturministerium Hendrix 1975 ein Stipendium, mit dem er nach Mexiko reiste, um die mexikanische Landschaft zu studieren. Sein erster Kontakt dort war José Chávez Morado, der ihn einlud, eine Siebdruckwerkstatt in der Alhóndiga de Granaditas (einem alten Getreidespeicher) in Guanajuato zu eröffnen, um die zylindrischen Siegel aus der prähispanischen Sammlung von Frederick Fields zu drucken.