Catherine Opie

Unbenannt (Gabby)

1989

Die amerikanische Fotografin Catherine Opie hat den kulturellen Wandel der letzten Jahrzehnte nicht nur dokumentiert, sie hat ihn auch gelebt. Einst eine Außenseiterin, die ihre eigene "Randgruppe" fotografierte, wird Opie heute für ihre stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Fotografien und Farbfotografien und ihre konfrontative Auseinandersetzung mit Geschlechterkonventionen gefeiert. Durch ihre Linse untersucht sie Themen der individuellen Identität und der Gemeinschaft.

Opie wurde 1961 in Ohio geboren und verbrachte ihre Kindheit im Mittleren Westen. Als sie 13 Jahre alt war, zog ihre Familie nach Kalifornien, wo sie im Gästezimmer des neuen Hauses eine Dunkelkammer einrichtete und zu fotografieren begann. Sie erhielt 1985 ihren BFA vom San Francisco Art Institute und 1988 ihren MFA vom California Institute of the Arts.

Opie wurde in den 1990er Jahren durch ihre intimen Studioporträts bekannt, in denen sie andere lesbische, schwule und Transgender-Künstler und persönliche Freunde porträtierte. In Anlehnung an die traditionellen Porträtgemälde im Stil der Renaissance trugen die Fotografien dazu bei, die Sichtbarkeit von marginalisierten Gemeinschaften zu erhöhen , während der Kampf für LGBTQ-Rechte Gestalt annahm. 

Opie hat sich eine Reihe zusätzlicher Themen zu eigen gemacht. Sie reiste quer durch die Vereinigten Staaten, um ganz unterschiedliche, aber typisch amerikanische Gruppen zu fotografieren, von Highschool-Footballspielern bis zu Mitgliedern einer streng konservativen politischen Bewegung. Sie dokumentierte Eisfischerhütten in Minnesota, die Amtseinführung des US-Präsidenten 2008, das Michigan Womyn's Music Festival und alles andere, was ihr Interesse weckte. Für das 2015 erschienene 700 Nimes Road (DelMonico Books/Prestel) richtete Opie ihr eklektisches Objektiv auf das Haus und die persönlichen Gegenstände von Elizabeth Taylor. 

Opie lehrt seit 2001 an der University of California, Los Angeles, und hat für ihre Arbeit zahlreiche renommierte Preise erhalten, darunter den Women's Caucus for Art Lifetime Achievement Award. Im Jahr 2008 zog die Guggenheim-Ausstellung "Catherine Opie: American Photographer" erstreckte sich über vier Etagen und zog bis zu ihrer Schließung täglich Tausende von Besuchern an. 

Trotz ihrer Anerkennung und Auszeichnungen bevorzugt Opie nach wie vor subversive Bilder.Fotografien sind heutzutage anders," sagte sie 2020 dem Magazin Introspective. "Die Bilder, die mir am besten gefallen, sind die von Menschen, die Zeugnis ablegen, wie die Bilder der Demonstranten."

Auf 1stDibs finden Sie Originalfotografien von Catherine Opie und Drucke.