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Stefanie Schneider
Long Way Home II mit Radha Mitchell und Max Sharam

1999

Angaben zum Objekt

long Way Home II" (Fremder als das Paradies), 1999, 20x20cm, Auflage 6/10 digitaler C-Print auf Basis eines Polaroids, nicht montiert Modelle: Radha Mitchell und Max Sharam Die in Berlin lebende Künstlerin Stefanie Schneider vergrößert abgelaufene Polaroidbilder zu ausgebrannten C-Prints. Die Hochglanzbilder lösen sich fast vollständig in reißerische Farbabstraktionen auf. Das leuchtende Pink des glitzernden Körperanzugs eines Sexkätzchens wird zu einem elektrisierten, frei schwebenden Farbfeld. Das leuchtend orangefarbene Haar eines Sexploitation-Filmstars aus den 70er Jahren leuchtet gegen das staubige Grau des Himmels über der Wüste von Los Angeles. Hauttöne und Gesichtsdetails der Figuren sind völlig verloren gegangen. Sie sind Flüchtlinge von Faster Pussycat Kill Kill, die dazu verdammt sind, ziellos in einer ausgebrannten Zelluloid-Limbo umherzuirren. Schneiders Verfahren ist eine reflexive Umkehrung. Sie inszeniert ihre Szenen und filmt sie mit abgelaufenem Polaroidfilm, der ein verfallenes Positiv ergibt. Der Verfall verhindert, dass das Bild ein echtes Positiv ist, und schafft eine Mischform: ein Positiv mit negativen Merkmalen: ausgebrannte Lichtwerte, übersättigte Farben, verlorene Informationen. Das Polaroid wird dann erneut fotografiert, wobei ein Negativ entsteht. Dieses Negativ, so könnte man meinen, ist überzeugender als das fertige Werk. Sie muss von einer tiefen, satten Dunkelheit und leuchtenden Farbe erfüllt sein. Das Negativ vergrößert und dupliziert das Original-Polaroid als C-Print, wodurch der Zerfall als Archivfoto erhalten bleibt. Schneiders Verfahren schafft einen Kreislauf zwischen Ideen der Bewahrung und des Verfalls. Ihre Arbeit geht aus der Schleife heraus, ohne dass sie sich bewegt. Die endgültigen C-Prints sind Fenster in eine schwankende Vorhölle. Sie stellen Akteure und Umgebungen dar, die weder hier noch dort zu finden sind, weder völlig fiktiv noch völlig real, und die Informationen, die man braucht, um in dieser Hinsicht eine Entscheidung zu treffen, gehen verloren, werden verbrannt. Der Betrachter muss sich durch die zerbrochenen Artefakte wühlen und die Bildfetzen zusammensetzen. Die Stärke dieses Werks liegt in den Möglichkeiten, die es dem Betrachter bietet. Obwohl die verfallenen Bilder visuell unbefriedigend sind, sind sie kognitiv geräumig. Die ausgebrannten Lichter sind auch leere Stellen, an denen der Betrachter verlorene Erzählungen wieder aufbauen kann. Schneider entzieht sich der autoritativen Kraft des Kunstobjekts und verlängert stattdessen das Leben der beschädigten, unsicheren Bilder. Die Figuren selbst scheinen sich durch pure, ungebremste, modebewusste Wildheit an die Existenz zu klammern. Anstatt eine komplexe, menschliche Identität zu besitzen, werden sie auf abgeflachte Neon-Hyper-Vixen reduziert, die ihre Zähne und ihr beträchtliches Dekolleté in der beißenden Sonne der Wüste von SoCal zeigen. Sie schwingen Spritzpistolen als Sexualwaffen und grinsen hinter riesigen insektoiden Sonnenbrillen. Die dumme Brutalität dieser fehlgeleiteten Archetypen weiblicher Macht wird durch die Zartheit ihres Verschwindens gemildert. Es sind Bilder von vage erinnerten, ausgeflippten Alter Egos, die edlen Helden aus Gloria Steinems "Zuviel-Pizza-und-Bier-Albträumen". Oft sind es die Albträume, an die wir uns am besten erinnern. Angenehme Träume vermischen sich zu leicht mit dem Schlaf. Albträume sind verunsichernd. Wir wälzen uns hin und her und teilen unseren Geist in einen träumenden Teil und einen Teil, der seltsam bewusst ist. Fragen, die durch eine Bewusstseinstrennung entstehen, schweben durch die Traumerfahrung selbst. Träume ich jetzt? Wir hören das, während wir gerade dabei sind, eine fremde Aufgabe in der Geschichte des Traums zu erfüllen, und irgendwie akzeptieren wir die Spaltung. Schneider operiert innerhalb dieser Lücke. Sind diese Fotos von Fotos echte Fotos? Ist das Endprodukt von Schneider einfach ein Archiv des Ausgangs-Polaroids? Ihre kostümierten Schauspieler stellen Szenen aus Sexploitation-Filmen der 70er Jahre nach. Schneider verpackt diese nicht überzeugenden Fiktionen in eine weitere Ebene der Fiktion, und wir sind nicht in der Lage, die kleine Ungläubigkeit aufrechtzuerhalten, die wir beim Anschauen von Faster Pussycat hatten. Das ist das eigentliche Thema von Schneider. Was passiert, wenn sich Fiktionen verflüchtigen? Welche Spuren hinterlässt das Verschwinden von etwas, dessen Verbindung zum Realen von Anfang an sehr schwach war? In was verwandeln sich Geister, wenn sie sterben? Schneider erschafft und zerfällt Fiktionen, die es vielleicht gar nicht wert waren, bewahrt zu werden, als Negativ eines Negativs. artikel portlandart von Y Isaac Peterson Stefanie Schneider erhielt ihren MFA in Kommunikationsdesign an der Folkwang Schule Essen, Deutschland. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Museum für Fotografie, Braunschweig, Museum für Kommunikation, Berlin, dem Institut für Neue Medien, Frankfurt, dem Nassauischen Kunstverein, Wiesbaden, Kunstverein Bielefeld, Museum für Moderne Kunst Passau, Les Rencontres d'Arles, Foto-Triennale Esslingen gezeigt.
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