Iliana Ortega

Chrystie Street, Chinatown, New York, NY, 2015

2015

Iliana Ortega wurde in Mexiko-Stadt geboren und studierte in Yale, wo sie 2011 ihren MFA-Abschluss in Malerei erhielt. Seitdem lebt sie in der Lower East Side in New York City, wo sie ein Studio in El Clemente hat, einer ehemaligen öffentlichen Schule, die jetzt ein lokales Kunstzentrum ist. Im Mittelpunkt ihrer aktuellen Arbeit stehen schillernde Aquarelle, die farblich simulierte Lichtreflexionen verwenden. Sie arbeitet auch mit Schwarz-Weiß-Fotografien von Meereslandschaften und Kleinstädten an bekannten und weniger bekannten Orten - Eastern Long Island und Island gehören zu den Schauplätzen ihrer Bilder. Ortega schafft auch technisch komplexere Bilder, bei denen Fotos mit Bleistift, Farbe etc. verschönert und verändert werden. Ihre Bilder neigen zu einer tiefen Romantik, in der das Spiel des Lichts auf dem dunklen Wasser und den Wellen eine visionäre Lesart der Natur suggeriert, die auf ein apokalyptisches Szenario hinweist, das den Betrachter mit seiner Dramatik und seinem hohen visuellen Kontrast überwältigt. Romantik steht in der amerikanischen Kunstwelt im Allgemeinen nicht hoch im Kurs; wir sind viel mehr mit Politik und sozialen Fragen beschäftigt als mit unendlichen Träumen. Es macht also Sinn, dass Ortega aus einer anderen Kultur kommt, einer Kultur, in der eine archaische, romantisch gewichtete Vision in ihrem eigenen Werk spürbar wird - auch wenn dieses Werk keine Anzeichen einer Besonderheit der mexikanischen Kultur oder eines mexikanischen Zeitartefakts aufweist.