Margriet Smulders

Hé Huān Huā

2022

Die vielschichtigen Fotos von Margriet Smulders Es sind Farbexplosionen, die sich von der Wand abheben: die Fotos von Margriet Smulders (1955). Durch die Kombination verschiedener Blumen- und Pflanzenarten mit Spiegelreflexionen, fließendem Wasser und einem farbenfrohen - oft blauen - Hintergrund schafft Smulders ein dynamisches Ganzes. Mit der Wahl des Themas und der Arbeitsweise, bei der die Künstlerin die Performance selbst inszeniert und dann auch den Raum dem Zufall überlässt, gelingt es Smulders, in ihren Fotos ein starkes Bild zu erzeugen. Hinter den Arbeiten von Smulders verbirgt sich jedoch viel mehr als nur die Ästhetik. Das zentrale Thema in Smulders' Fotos sind Blumen. Margriet, die selbst nach einer Blume benannt ist, ist seit ihrer Kindheit von Blumen und Pflanzen fasziniert. Diese sind in ihrer Kunst stets präsent, manchmal als Element einer Performance oder eines Raums, manchmal - wie in den hier ausgestellten Werken - in ihrer ganzen Pracht. Für die Künstlerin symbolisieren Blumen den Lauf des Lebens und die Schönheit der Existenz. Die Blumen in Smulders' Werk haben eine andere Bedeutung. Von der Serie Family / Maternité aus dem Zeitraum 1987-1995 bis zu den Fotoserien Uit de cocoon (1999), die in Indien für ICCO entstanden sind, und WORK (1998), die von Randstad in Auftrag gegeben wurde, steht die Reflexion über die Stellung der Frau im Mittelpunkt. Diese Perspektive findet sich auch in ihren jüngsten Arbeiten wieder. Ursprünglich stellte Smulders in ihren fotografischen Blumenstillleben abstrahierte weibliche Formen mit den Blumen selbst dar. Im Laufe der Jahre ist dieser Bezug weniger direkt geworden, und die Weiblichkeit liegt hauptsächlich in der Schönheit, Sinnlichkeit und Zerbrechlichkeit der Blume. Neben der Macht der Frauen reflektiert Smulders in ihren Kompositionen auch über das Leben im weiteren Sinne. So verweist beispielsweise das Wasser, in dem ihre Blumen frei schwimmen, auf Tränen und Traurigkeit. Die florale Pracht hat auch eine raue Seite. Wie Smulders selbst betont, kann aus einer Tragödie etwas Schönes entstehen. Auf diese Weise tragen nicht nur die Blumen, sondern auch das Wasser, die anderen visuellen Elemente und ihre Arbeitsweise zur Botschaft von Smulders bei. Da die Blumen nicht fein säuberlich präsentiert werden, sondern frei im Wasser schwimmen und teilweise durch Spiegelungen ins Auge fallen, verliert die Künstlerin einen Teil ihrer Kontrolle über das entstehende Bild. Alles fügt sich organisch zusammen. Auf diese Weise vermittelt Smulders dem Zuschauer, dass wir lernen können, damit zu leben, wie die Dinge laufen, und dass wir sie genießen können. Lassen Sie sich wie Smulders überraschen, was passiert, wenn Sie sich einfach treiben lassen, so wie es die Blumen tun. Das Werk von Margriet Smulders wird manchmal in die Schublade "rein ästhetische" Kunst gesteckt. Das wird jedoch nicht der Vielschichtigkeit gerecht, die sie durch die Wahl des Themas und der Arbeitsmethode ihren Fotos verleiht. Diese sind durchdrungen von Themen wie Feminismus, Vergänglichkeit und dem Lauf des Lebens. Wer dafür offen ist und sich die Zeit nimmt, die Fotos genau anzuschauen, wird entdecken, was sich hinter Smulders' farbenfrohen, üppigen Kreationen verbirgt.