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Johann Heinrich Wilhelm TischbeinDeutsches Tischbein Figuratives Nacktes Mithologie-Gemälde 18. Jahrhundert Leinwand aus dem 18. Jahrhundert1784-1785 ca
1784-1785 ca
Angaben zum Objekt
Das Gemälde - dünnes Öl auf Leinwand, in einigen Teilen unvollendet - kann auf die Hand des deutschen Malers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein zurückgeführt werden. Es ist in die Jahre 1784-1785 zu datieren, also in die Mitte des zweiten Aufenthalts des Künstlers in Rom, der 1783 begann.
Bei dem Versuch, eine Hypothese über das auf der Leinwand beschriebene Motiv der Frau, die schnell auf das Pferd springt, und des Mannes, der den Weg weist, aufzustellen, können wir möglicherweise auf eine Passage des Dramas Iphigenie auf Tauris zurückgreifen, die Goethe 1779 in Prosaform geschrieben und anschließend 1787 in Versform umgeschrieben hat, als er gerade in Rom lebte und bei Tischbein zu Gast war. Iphigenie ist viele Jahre lang von Artemis in Tauris, in der Nähe des Meeres, als Priesterin in einem der Göttin geweihten Tempel eingesperrt. Der Tempel der Artemis liegt inmitten eines heiligen Waldes und Iphigenie kümmert sich um ihn. Nachdem Thoas, der König von Tauris, die der Artemis geweihten Menschenopfer aufgrund des Widerwillens der Priesterin selbst, die die Praxis der Opferung von in Tauris ankommenden Fremden mit Entsetzen betrachtete, lange Zeit ausgesetzt hatte, beschloss er, auch um die Göttin zu besänftigen, die Rituale mit dem Angebot zweier gerade an der Küste aufgefundener Fremder (in Wirklichkeit Orestes, der Bruder von Iphigenie, und sein Cousin Pylades) wieder aufzunehmen, und er schickte Arkas, um seine Ankunft im Tempel anzukündigen. Arkas und Iphigenie führen einen langen Dialog, an dessen Ende der Berater des Königs Iphigenie dazu drängt, auf Thoas zuzulaufen, der sich dem Tempel nähert.
Zwischen 1784 und 1785 kann auch das Gemälde platziert werden.
Auszug aus dem Gutachten von Professor Francesco Leone
- Schöpfer*in:Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829, Deutsch)
- Entstehungsjahr:1784-1785 ca
- Maße:Höhe: 50,04 cm (19,7 in)Breite: 58,93 cm (23,2 in)
- Medium:
- Zeitalter:1780-1789
- Zustand:
- Galeriestandort:Florence, IT
- Referenznummer:1stDibs: LU1240210334522
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein
Tischeins Vater, Johann Conrad, war Tischler im Kloster Haina und sein Onkel, der sein erster Lehrer war, war Künstler in Hamburg. Von 1772 bis 1773 reiste er nach Holland, um die Alten Meister zu studieren. Nach 1777 arbeitete er als Porträtmaler in Berlin und wurde Mitglied der Freimaurerloge.
1779 zog er nach Rom und setzte - dank eines Stipendiums der Kunsthochschule Kassel - seine Studien fort, wobei er vom Rokoko seiner frühen Werke zum Klassizismus seiner reiferen Werke überging. Nach einer turbulenten Zeit, die er in Zürich verbrachte, kehrte er mit einem Stipendium des Herzogs Ernest II. nach Rom zurück, das er auf Empfehlung seines Freundes Johann Wolfgang von Goethe erhalten hatte, mit dem er 1787 in Neapel unterwegs war. Während seiner letzten zehn Jahre dort war er Direktor der Accademia di Belle Arti di Napoli. Er verließ die Stadt nach der französischen Besetzung, als die antikönigliche Parthenopeische Republik gegründet wurde.
Nach 1808 arbeitete er für Großherzog Peter I. und lebte bis zu seinem Tod in Eutin.
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