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Jan Boeckhorst
Boeckhorst, Rubens, Heilige Ursula, Dekorative Alte Meister, Frau, Barock, Flemish

c. 1645

Angaben zum Objekt

Johann Boeckhorst (Münster 1604 - Antwerpen 1668) Heilige Ursula Öl auf Leinwand, 112 x 86 cm Provenienz: New York, Christe's, 20.3.1981, Los 88 (wie Van Diepenbeeck's circle) Das vorliegende Gemälde wurde erst vor kurzem wiederentdeckt. Es war weder in der kunsthistorischen Literatur bekannt, noch war es jemals zuvor öffentlich ausgestellt worden. Es ist ein wichtiges Werk von Johann Boeckhorst, das er in seiner mittleren Schaffensphase schuf. Es stellt die heilige Ursula mit den zehntausend Jungfrauen dar. Ursula soll zwischen 300 und 400 n. Chr. als Tochter eines christlichen Königs gelebt haben. Sie verpflichtete sich zu ewiger Jungfräulichkeit, wurde aber von ihrem Vater mit dem heidnischen König Aetherius von England verlobt. Sie stimmte unter bestimmten Bedingungen zu. Innerhalb von drei Jahren sollte Aetherius zum Christentum bekehrt und getauft werden. Sie selbst wollte mit zehn Gefährten und 11.000 Jungfrauen nach Rom pilgern. Die Reise führte sie über die Nordsee und den Rhein nach Köln und Basel und von dort zu Fuß nach Rom. In Köln erschien ihr ein Engel im Traum, der ihr das bevorstehende Martyrium voraussagte. Auf der Rückreise von Rom wurden die Pilger in Köln von den Hunnen überfallen. Der König der Hunnen begehrte Ursula. Als sie sich ihm verweigerte, wurde sie mit einem Pfeil erschossen und ihre Gefährten ermordet. Johann Boeckhorst gehörte zu den erfolgreichsten Nachfolgern der berühmten Barockmaler Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck. Er stammte aus einer alten Münsteraner Familie. Als zweites von insgesamt zwölf Kindern wurde Johann Boeckhorst zwischen 1603 und 1605 in Münster geboren. Zunächst sah es so aus, als ob er, wie seine anderen Geschwister, in den kirchlichen oder politischen Dienst eintreten würde. Er war jedoch der einzige in seiner Familie, der sich für eine künstlerische Laufbahn entschied. In der Mitte des Dreißigjährigen Krieges zog er nach Antwerpen. Die Stadt war damals eines der Zentren der Gegenreformation und die wichtigsten und einflussreichsten Barockkünstler waren hier ansässig. In Antwerpen wurde Johann Boeckhorst bei einem uns heute unbekannten Meister zum Maler ausgebildet. Schon bald wurde er freischaffender Meister und war in der bedeutenden Werkstatt von Rubens angestellt. Er unterhielt freundschaftliche Kontakte zu berühmten Malern seiner Zeit wie Frans Snyders, Anthonis van Dyck und Jan Wildens. Er arbeitete an den wichtigsten Aufträgen der Zeit, wie dem Einzug von Kardinal Ferdinand in Antwerpen, dem so genannten Pompa Introitus und der Dekoration des Jagdschlosses Torre de la Parada bei Madrid. Er schuf auch Gemälde und große Bilderzyklen für den Antwerpener Kunstmarkt, für Kirchen und für wohlhabende Bürger der Stadt. Sein Erfolg wuchs nach dem Tod der großen Meister Rubens und Van Dyck. Er trat mit anderen Künstlern seiner Generation in ihre Fußstapfen. Er genoss einen beispielhaften Ruf als Maler von Historienbildern und insbesondere von Porträts. Die Formensprache dieses Gemäldes erinnert an andere Darstellungen weiblicher Heiliger, wie die Heilige Helena (Antwerpen) und die Heilige Barbara (Ort unbekannt). Besonders beeindruckend ist die virtuose Wiedergabe der Materialität, die an Gemälde wie König David (Gent/Greenville) erinnert. Technisch gesehen handelt es sich um die für Boeckhorst typische Komposition eines grauen Grundes, auf dem dann die dekorativen Elemente, wie der Mantel, angebracht wurden. Das Werk ist für die Betrachtung aus der Ferne gedacht; die glänzenden Teile des Gewandes und des Schmucks kommen erst aus größerer Entfernung richtig zur Geltung. Es ist anzunehmen, dass dieses Gemälde für einen Kirchenraum geschaffen wurde und vielleicht zu einer Reihe von Heiligendarstellungen gehörte.
  • Schöpfer*in:
    Jan Boeckhorst (1604 - 1668, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    c. 1645
  • Maße:
    Höhe: 112 cm (44,1 in)Breite: 86 cm (33,86 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Greven, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU1550213461822
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