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Judith Berry
Klein Sonstiges

2022

Angaben zum Objekt

Die in dieser Ausstellung behandelten Themen entspringen dem Wunsch, das Vokabular meiner Malerei zu erweitern und gleichzeitig eine Metapher für das Chaos des heutigen Lebens zu bilden. Der Titel Escalade hat im Englischen und im Französischen unterschiedliche und sich ergänzende Funktionen. Im Laufe einer langen Karriere wirft das Medium mehr Fragen als Antworten auf. Der Titel ist ein Verweis auf meinen Versuch, diese Schwierigkeiten durch die Erweiterung meiner Malsprache zu überwinden. Der Titel bezieht sich auch auf die Eskalation der Krisen in der Welt insgesamt. Es ist das große Ganze, in dem ich ein kleiner Mensch bin, der versucht, seinen Weg zu finden. Konkret bezieht sich der Titel auch auf eine Strategie, die ich bei einer Reihe dieser Gemälde verfolgt habe. Das heißt, sehr kleine Gemälde erneut zu untersuchen und größere Versionen von ihnen anzufertigen. Es geht darum, zu verstehen, wann etwas funktioniert und warum es funktioniert. Es ist einfacher, sich auf Experimente und Innovationen in kleinem Maßstab einzulassen. Die Vergrößerung der Stücke zwingt mich dazu, meine eigenen Ideen noch deutlicher zu machen und sie gegebenenfalls zu ändern. Dieses Experiment funktionierte gelegentlich auch in umgekehrter Richtung, als ich nach der Fertigstellung des großen Triptychons die mittlere Tafel des kleinen Triptychons "Zerlumpte Handschuhe" malte. Obwohl ich sie als Landschaften betrachte, funktionieren die Bilder auch als Porträts und Stillleben. Es gibt Elemente aus allen drei Genres. Sie zu erkennen, ist eine Frage der Interpretation, und diese Interpretation beruht auf einer Mehrdeutigkeit des Maßstabs. Eine pflanzliche Form kann einen Baum, eine Pflanze, eine malerische Geste oder einen kleinen Teil des Gesichts einer Person darstellen. Diese Beschäftigung mit der Verschiebung von Maßstäben ist eine Parallele zur Lebenserfahrung, in der die Aufgaben unseres täglichen Lebens zwar relativ einfach sein mögen, aber nicht von dem größeren Bild der Klimakrise, der Ungleichheit und der zerfallenden sozialen Struktur losgelöst werden können. Die Bilder sind kein direkter sozialer Kommentar, aber sie enthalten eine Betrachtung der Zeit, in der ich male. Ich hoffe, dass der Betrachter beim Betrachten der Gemälde ein Gefühl für beide Größenordnungen, für unser intimes Leben im Vergleich zum Makrokosmos unserer Zeit, behält.
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