Konstantin Alekseyevich Korovin

La Tour Saint-Jacques, Paris – Impressionistische Stadtlandschaft, Öl von Konstantin Korovin

c.1910

Konstantin Aleksejewitsch Korowin war ein führender russischer Maler des Impressionismus. Konstantin wurde in Moskau als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren, die offiziell als Bauern der Gouvernement Wladimir registriert war. Im Jahr 1875 trat Korovin in die Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur ein, wo er bei Vasily Perov und Alexei Savrasov lernte. Während seiner Studienzeit schloss Korovin Freundschaft mit seinen Kommilitonen Valentin Serov und Isaac Levitan; Konstantin behielt diese Freundschaften sein ganzes Leben lang bei. In den Jahren 1881-1882 verbrachte Korovin ein Jahr an der Kaiserlichen Kunstakademie in Sankt Petersburg, kehrte aber enttäuscht an die Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur zurück. Er studierte an der Schule unter dem neuen Lehrer Vasily Polenov bis 1886. Im Jahr 1885 reiste Korovin nach Paris und Spanien. "Paris war ein Schock für mich ... Impressionisten ... in ihnen fand ich alles, wofür ich zu Hause, in Moskau, gescholten wurde", schrieb er später. In den 1890er Jahren wurde Korovin Mitglied der Künstlergruppe Mir iskusstva. Korovins spätere Arbeiten wurden stark von seinen Reisen in den Norden beeinflusst. 1888 faszinierten ihn die strengen Landschaften des Nordens, wie sie in The Coast of Norway und The Northern Sea zu sehen sind. Im Jahr 1900 entwarf Korovin den zentralasiatischen Teil des Pavillons des Russischen Reiches auf der Pariser Weltausstellung und wurde von der französischen Regierung mit der Ehrenlegion ausgezeichnet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konzentrierte Korovin seine Aufmerksamkeit auf das Theater. Er wechselte von Mamontovs Oper zum Mariinsky-Theater in Sankt Petersburg. Korovin entwarf Bühnenbilder für die dramatischen Produktionen von Constantin Stanislavski sowie für die Opern und Ballette des Mariinsky. Er entwarf das Bühnenbild für die Mariinsky-Inszenierungen von Faust (1899), Das bucklige Pferdchen (1901) und Sadko (1906), die für ihre Ausdruckskraft berühmt wurden. 1905 wurde Korovin zum Akademiker der Malerei ernannt, und 1909-1913 war er Professor an der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Eines der Lieblingsthemen des Künstlers war Paris. Er malte ein Pariser Café (1890er Jahre), Cafe de la Paix (1905), La Place de la Bastille (1906), Paris bei Nacht, Le Boulevard Italien (1908), Nachtkarneval (1901), Paris am Abend (1907) und andere. 1923 zog Korovin auf Anraten des Kommissars für Aufklärung, Anatoliy Vasilievich Lunacharsky, nach Paris, um sein Herzleiden zu kurieren und Korovins behindertem Sohn zu helfen. Es sollte eine große Ausstellung von Korovins Werken stattfinden, aber die Werke wurden gestohlen und Korovin blieb mittellos zurück. Jahrelang produzierte er in den zahlreichen russischen Wintern und auf den Pariser Boulevards, um über die Runden zu kommen. In seinen letzten Lebensjahren schuf er Bühnenbilder für viele große Theater in Europa, Amerika, Asien und Australien. Am bekanntesten ist sein Bühnenbild für die Inszenierung von Nikolai Rimski-Korsakows Der goldene Hahn am Turiner Opernhaus. Korovin starb am 11. September 1939 in Paris.