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Glenn Brown
Tote Verwandte - Glenn Brown, zeitgenössische Kunst, abstrakt, porträt, auerbach

1995

Angaben zum Objekt

Glenn Brown (Brite, geb. 1966) Tote Verwandte 1995 Öl auf Leinwand auf Karton aufgezogen 57,8 x 47,6 cm (22¾ x 18¾ in.) signiert und datiert 'Glenn Brown 1995' (auf der Rückseite) Preis: 341.250 GBP (einschl. 5% britischer Einfuhrumsatzsteuer) Provenienz: Wildschweinkeule, London Gagosian Gallery, London Private Collection, Dallas (direkt von der oben genannten Person erworben) Ausgestellt: London, Haunch of Venison, Muss ich dir ein Bild malen?, 2004-05 Anmerkungen: Dead Relatives wurde 1995 von Glenn Brown gemalt und gehört zu einer Reihe bahnbrechender früher Werke, die auf Frank Auerbachs ikonischen Gemälden nach Juliet Yardley Mills basieren - eine malerische Extraktion und Transmutation, die sich als der nachhaltigste künstlerische Dialog in Browns Karriere erwiesen hat. Die meisterhafte Verflachung von Auerbachs J.Y.M. Seated in the Studio (1987-88) verdeutlicht den Beginn eines transhistorischen Dialogs mit Ikonen der Kunstgeschichte. Dead Relatives gehört zu der bahnbrechenden Serie von Werken, die den Grundstein für eine Reihe von Gemälden nach Fragonard, Dalí, Rembrandt, Willem de Kooning und Karel Appel legten, die später den Hauptbestandteil von Browns virtuosem künstlerischen Vokabular bilden sollten. Ähnlich wie Gerhard Richter vor ihm erforscht Brown die Gültigkeit der Malerei trotz und in Abhängigkeit von einer visuellen Kultur, die durch Massenreproduktion und die Möglichkeit der unendlichen Reproduktion vermittelt wird. In Anlehnung an die Appropriation Art der 1980er Jahre stellt Brown den nächsten Schritt im Dialog zwischen Fotografie, Malerei und postmodernen Zitaten dar. Im vorliegenden Werk werden Auerbachs leidenschaftliche Pinselstriche durch eine akribische Ausführung, bei der jeder Zentimeter der Bildoberfläche mit mikroskopischer Intensität bearbeitet wird, ihrer spontanen Kraft entleert. Wie das üppig-glatte Erscheinungsbild von Dead Relatives zeigt, malt Brown Fotografien von Gemälden und versucht dabei, das Aussehen des fotografischen Abzugs zu simulieren. Die Diskrepanzen zwischen diesen drei Stufen des Übergangs - vom Kunstwerk zur fotografischen Reproduktion und ihrer Rückverwandlung in Ölfarbe - bieten den Spielraum für Browns eigene kreative und konzeptionelle Intervention. Durch ein hyperrealistisches Prisma betrachtet, werden extravagante Pinselstriche und Farbregister akribisch paraphrasiert und übertrieben, während ursprüngliche Kompositionen oft verdreht und auf den Kopf gestellt werden. Im Gegensatz zu einer oberflächlichen Interpretation geht Browns Werk über ein bloßes Trompe L'Oeil hinaus. Auerbachs J.Y.M. Seated in the Studio wird nicht nur als hyperrealistisches Gemälde einer untreuen Reproduktion wiedergegeben, sondern Brown präsentiert auf dramatische Weise eine enthauptete Version seines Originalbildes. Die Darstellung ohne Kopf, das körperliche Verstummen und die Hinrichtung von Auerbachs Dargestellter rufen einen schwer beladenen symbolischen Akt hervor, der wiederum ein Précis für Browns gesamtes Oeuvre darstellt. In diesem Zusammenhang ist der Titel des vorliegenden Werks, wie überhaupt die Titelgebung in Browns Praxis, von großer Bedeutung. Durch den Rückgriff auf bereits existierende und paradigmatische kunsthistorische Modelle fügen Browns Titel eine weitere Ebene der Intervention und Aneignung von Bedeutung hinzu. Auch hier werden die Konventionen des Autors unterlaufen, indem diese Namen aus zweiter Hand aus einer Reihe von kulturellen Quellen übernommen werden, die von viktorianischen Euphemismen bis hin zu populärer Musik oder Zombie-Horrorfilmen reichen. Dead Relatives verweist jedoch expliziter auf die konzeptionelle Grundlage von Browns Kunst. Wie Francesco Bonami darlegt, sind Browns Gemälde "Versuche, die Meisterwerke der Vergangenheit wieder zum Leben zu erwecken - oder zumindest zu einem Faksimile des Lebens, wie die Arbeit eines Präparators. Aber das Experiment funktioniert nie, und die Gemälde zerfallen im Prozess des Lebendigwerdens" (Francesco Bonami, 'Paintophagia', Ausstellungskatalog, Liverpool, Tate Liverpool, Glenn Brown, 2009, S. 72). Wiederbelebt und doch zu einer grausigen Chiffre aus expressionistischen Pinselstrichen verflacht, wird das leidenschaftliche Zeichnen zu einer Hülle aus mutiertem, untotem Leben. Indem er bereits existierende künstlerische Ausdrucksformen von innen nach außen aufnimmt, kannibalisiert und transformiert, bleibt der ursprüngliche Autor abwesend und wird zu einem zombifizierten Wirt, durch den Brown seine ursprüngliche Bedeutung bewohnt und entleert. Das vorliegende Werk stellt daher einen außergewöhnlichen Akt der ehrfürchtigen Nachahmung und brutalen Verstümmelung dar. Indem Brown Auerbachs ursprüngliche Komposition beschneidet und enthauptet, beschwört er einen ödipalen Akt des Vatermordes herauf: Die väterliche Macht wird usurpiert, während die vorherige Position der Autorität und des künstlerischen Ausdrucks gleichzeitig übernommen und neu formuliert wird. Die Kunstgeschichte wird auf diese Weise vererbt und wiederbelebt: Für Brown verkörpern die Ausgangsbilder die direkten Nachfahren oder toten Verwandten seiner zeitgenössischen Kunstpraxis. Kategorien: Dead Relatives, Glenn Brown, zeitgenössische Kunst, abstrakt, porträt, auerbach, frank auerbach, zeitgenössische, zeitgenössische kunst, pastell, matt, flache Oberfläche, Farben, Farben, farbig, farbige, gestaltung, dekorativ, authentisch, original, gesicht, visage, körper, appropriation, wiederaneignung, braun, gelb, blau, rot, rosa, lila, pastell, malerei, kunst, ölfarbe
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