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Hermann Hirsch
Best of Europe: Das sinnliche Porträt einer jungen Frau, Italien

1905

Angaben zum Objekt

Das Leben des deutsch-jüdischen Künstlers Hermann Hirsch, der in eine schwierige Zeit hineingeboren wurde, war weder von Frieden noch von Reichtum geprägt. Ich glaube jedoch, dass er zumindest beim Malen dieses "römischen Mädchens" entspannt und gelassen war. Es ist ein so heiteres Bild: In ihrem Gesicht liegt eine stille, nachdenkliche Freude. Hermann Hirschs künstlerische Laufbahn begann mit einer Lehre in Düsseldorf bei Richard Brend'amour, einem Holzbildhauer und Graveur. Von 1881 bis 1885 war er Student an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. In dieser Zeit erwarb er die Mitgliedschaft im Berliner Künstlerverband, die er bis 1914 beibehielt. 1886 besuchte er für ein Semester die Düsseldorfer Kunstakademie, musste sie aber aus Mangel an Mitteln vorzeitig verlassen. Von 1893 bis 1914 nahm er regelmäßig an der bedeutenden Berliner Kunstausstellung teil, doch seine Werke fanden in der Öffentlichkeit kaum Beachtung. Er reiste viel, besuchte die Schweiz, Griechenland und Capri und hielt sich längere Zeit in Rom auf, wo er Mitglied des Bundes Deutscher Künstler wurde. In dieser Zeit, im Jahr 1905, entstand das hier gezeigte Gemälde. Hirsch gelang es, sich in der deutschen Kunstwelt einen Namen zu machen, doch der Beginn der Naziherrschaft änderte alles. Ab 1933 wurde die Situation für Hirsch immer schlimmer. Er war einer von 26 Juden in einer Stadt mit nur 670 Einwohnern. Seine Freunde verkehrten nicht mehr mit ihm, und Judenfeindlichkeit wurde alltäglich. Seine Nichte Sabine erzählte: "Junge Nazi-Tyrannen umzingelten [sein] weiß gestrichenes Haus, bewarfen es mit Steinen und beschimpften meinen Onkel mit jüdischen Ausdrücken." Hirschs Schwestern, Nichten und Neffen, die im Sommer oft in seinem Haus waren, wanderten nach Südafrika, Italien und Großbritannien aus, so dass er sich noch mehr isoliert fühlte. In den folgenden Monaten verließ er sein Haus in Bremke und zog bei einer jüdischen Familie in Göttingen ein. Er lebte dort nur kurze Zeit, bevor ihn die bedrückende Situation überkam. Er beging Selbstmord und starb am 1. März 1934. Dr. Wilhelm Lange schrieb in der Göttinger Zeitung: "Ein schöner, ehrlicher und reiner Menschengeist ging mit ihm dahin - er zerbrach an der Härte an seiner Würde." Ich danke dem Virginia Holocaust Museum, in dem Werke des Künstlers aufbewahrt werden und das die Quelle für viele der oben genannten Informationen war. Das Göttinger Museum bietet Informationen über den Künstler und organisierte in den 2010er Jahren eine große Retrospektive von Hirschs Werk. Hinweis: Auf der Rückseite des Bildes befindet sich ein zweites Gemälde. Es stammt ebenfalls von Hirsch, ist unsigniert und stellt eine revolutionäre Szene dar.
  • Schöpfer*in:
    Hermann Hirsch (1864 - 1934, Deutsch, Jüdisch)
  • Entstehungsjahr:
    1905
  • Maße:
    Höhe: 73 cm (28,75 in)Breite: 60 cm (23,63 in)Tiefe: 4 cm (1,58 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
    Leichte Abnutzung am zerbrechlichen Rahmen.
  • Galeriestandort:
    Norwich, GB
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU991312423232
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