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Herschu (Herbert Schultz)
Cabriolet-Wagenwerk entworfen von Alexis Kellner AG für das Cadillac 341-A.

1500

Angaben zum Objekt

Gouache und Aquarell, mit Gummiarabikum gehöht, auf sehr dunkelgrünem Karton, links oben mit blasser Tinte vermerkt, nummeriert "77", verso deutsches Copyright Label. Dieses imposante 4-türige Cabriolet wurde von Cadillacs berühmtem V8-Motor angetrieben und ist in Dunkelgrün mit kontrastierendem grauem Dach und passenden Vollscheibenrädern lackiert, die sich vor einer ländlichen Landschaft mit Windmühle abzeichnen. Das Unternehmen wurde 1902 aus den Überresten des ersten Produktionsunternehmens von Henry Ford gegründet und in Cadillac umbenannt, nach dem Gründer der Stadt Detroit zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Antoine de la Mothe Cadillac. Bereits 1909 wurde die Firma von General Motors übernommen, um deren Flaggschiffmarke zu werden, denn zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich bereits einen Namen als Hersteller luxuriöser und technisch innovativer Autos gemacht. Der V8-Motor wurde erstmals 1915 eingeführt. Das längere Fahrgestell des 341-A von 1928 ermöglichte eine schlankere, tiefer liegende Karosserie, die sich für eine sportliche Designbehandlung durch kreative Karosseriebauer wie Kellner eignete. [Berlin, 1930] Die 1910 von Alexis Kellner (1880-1953) in Berlin gegründete gleichnamige Karosseriefirma Alexis Kellner AG war mit ihren stilvollen Karosserieentwürfen sofort erfolgreich. Das beweist die Zahl der Aufträge, die er 1911 auf der Internationalen Automobilausstellung in Berlin erhält. Kellner zeichnete sich durch seinen Erfindungsreichtum bei kleinen Details aus, wie z. B. einem verdeckten Griff hinter dem Fahrersitz, mit dem sich das Dach des Wagens schnell und einfach anheben und absenken ließ, verdeckten Motorhaubenscharnieren, sowohl aus ästhetischen als auch aus aerodynamischen Gründen, und einem auf dem Trittbrett montierten Koffer. Der Erfolg des Unternehmens erreichte seinen Höhepunkt in den 1920er Jahren, als es für seine Luxuskarosserien berühmt wurde, die es für so renommierte Hersteller wie Audi, Austro-Daimler, Bugatti, Cadillac, Horch, Maybach, Mercedes und andere entwarf. Diese Beliebtheit ist sowohl auf die äußerst eleganten Außenlinien als auch auf die prächtig ausgestatteten Innenräume zurückzuführen. Diese Betonung des sinnlichen Genusses spiegelte sich sogar in der bahnbrechenden Verwendung von nackten Frauen in der Werbung des Unternehmens wider. Doch wie bei so vielen Herstellern, die vom Wohlstand und der Stabilität des Marktes abhängig waren, brach das Vermögen 1929 zusammen, und Alexis Kellner musste 1930 Konkurs anmelden. Der Markenname und die Patente wurden an den Erzrivalen Drauz in Heilbronn verkauft, gegen den Kellner 1920 eine Plagiatsklage wegen eines bestimmten Karosseriedesigns angestrengt hatte und der den Namen Kellner geschickt für seine Vertriebsgesellschaft beibehielt. Die Eleganz des Kellnerschen Karosseriebaus wurde durch die Kunstfertigkeit von Herbert Schultz perfekt eingefangen und der Öffentlichkeit präsentiert. Im Gegensatz zu den extravaganten Designs, die er so gekonnt in Szene setzte, war Schultz ein bescheidener Mensch, obwohl er ein kreatives Multitalent war. Als Werbezeichner und Karikaturist für das Berliner Tageblatt gewann er 1818 die Bewunderung seines Kollegen, des Künstlers George Grosz. Schultz war erst vor kurzem nach Berlin gekommen, nachdem er sein Studium an der Königlichen Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig abgeschlossen hatte, gefolgt von einem Aufenthalt an der Kunstakademie in Hamburg. Schultz' Fähigkeiten als Grafiker eigneten sich hervorragend für die Illustration von Werbekatalogen, um die wohlhabende Kundschaft der Alexis Kellner AG anzusprechen, zu der auch das Königshaus gehörte. Er signierte seine Arbeiten stets mit "Herschu" und präsentierte diese imposanten Entwürfe vor subtilen Landschaften, glamourösen nächtlichen Stadtlandschaften oder isoliert auf festem Grund schwebend. Nach dem Untergang der Alexis Kellner AG wurde Schultz' weitere künstlerische Laufbahn durch den NS-Staat endgültig blockiert, als er sich weigerte, sich von seiner halbjüdischen Frau zu trennen. So verblasste der Name Herschu, ebenso wie der von Kellner, nur um jetzt in diesem kürzlich wiederentdeckten, atemberaubenden Design wieder aufzuerstehen.
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