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Colleen Wolstenholme
Matrix Index 6/Rot

2017

Angaben zum Objekt

Das Interesse von Colleen Wolstenholme am Gehirn hat sich aus ihrer langjährigen Praxis ergeben, akribische Abdrücke von Medikamenten wie Xanax, Prozac und Adderal anzufertigen, wobei sie überlebensgroße Gipspillen und winzige Gold- und Silbergussperlen als Schmuckstücke herstellt. Solche Pillen wirken natürlich, indem sie die Funktion der Nervenzellen beeinflussen und die Chemie des Gehirns verändern. In ihrer jüngsten Arbeit Hexagraphy, die in der Art Mûr als Höhepunkt ihrer Doktorarbeit an der Universität York gezeigt wird, thematisiert Wolstenholme den Hippocampus - die Hirnregion, die sowohl für das Kurz- und Langzeitgedächtnis als auch für die räumliche Navigation entscheidend ist. Der Hippocampus beherbergt Orts- und Gitterzellen, die in einem sechseckigen Muster feuern und so eine kognitive Karte erstellen, die es dem Körper ermöglicht, sich im Raum zu orientieren. Hexagraphy besteht aus einer Topografie von geschweißten Stahlsechsecken, auf die Wolstenholme eine weiße Polystyrolplatte geschmolzen hat. Der gehärtete Kunststoff wird dann entfernt, um zwei separat installierte Skulpturen zu schaffen - das nun redundante Stützgitter und den zerknitterten Bildschirm, der mit kleinen blauen und grünen LED-Lichtern auf dem Boden der Galerie hinterleuchtet wird. Der Bildschirm erscheint feucht, verzogen und fleischig, vielleicht wie die Oberfläche des Gehirns, und die Lichter flackern in einem Muster, das an das sechseckige Nervenfeld des Hippocampus erinnert. Doch das Werk öffnet sich auch für eine Vielzahl anderer visueller Assoziationen: Infrarotprojektionen von Wettermustern auf eine Landschaft, ein elektrifiziertes Spiegelbecken, ein Zauberteppich. Der Ausstellungstitel Apropos Obsoleszenz bezieht sich auf Wolstenholzes Herangehensweise an die Technologie: Die Pixel, aus denen Hexagraphy besteht, unterstützen ein Verhältnis von etwa 35 Pixeln pro Quadratfuß - eine Auflösung, die in hyperbolischem Kontrast zum Zwang zu immer feineren Bildtechnologien steht. Die Vorliebe für die mathematische Beständigkeit des Gitters ist in Wolstenholzes Praxis deutlich spürbar. Sie beschrieb die angenehme, beruhigende Wirkung des Zeichnens kunstvoller sechseckiger Muster. Es ist aber auch zu spüren, dass sie die Grenzen der strengen euklidischen Geometrie austestet, indem sie Elemente des Zufalls sowie Bezüge zu körperlichen Phänomenen in ihren Prozess einfließen lässt. Wolstenholme baut ihre Gitter nach bestimmten Regeln, indem sie Stahlstangen von relativ, aber nicht exakt gleicher Größe zuschneidet und sie dann in einem sechseckigen Muster wieder zusammenschweißt. Diese Abweichungen sind es, die den geometrischen Matrizen von Wolstenholme ihre raue, kräuselnde Qualität verleihen. Ihre Arbeit wird so zu einem Akt des performativen Automatismus und die Fehler sind in die Methode eingebaut. Dieses Element der Kontingenz ist für Wolstenholme entscheidend. Die Technik des Schweißens, bei der mit elektrischer Kraft ein so starres Material verändert wird, ist körperlich anstrengend, und es hat etwas Absurdes, diese Arbeit des Durchschneidens von Stahlstäben zu unternehmen, um sie dann wieder zusammenzusetzen. Die Skulptur ist somit ein Überbleibsel dieser Methode, die sowohl Struktur als auch Fluss, die Präzision der Praxis und das zufällige Ergebnis umfasst.
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