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Erika Dueck
The Sanctuary

2018

Angaben zum Objekt

In den optischen Maschinen von Erika Dueck kann der Betrachter durch eine kleine Öffnung in einen nahezu pathologischen Zustand ängstlicher Unordnung blicken, in einen Zustand des Halbvollendeten und der nagenden Erinnerung. Die großen, rechteckigen Schaumstoffstrukturen, die mit den Materialien architektonischer Modelle zusammengebaut wurden, sind mit Klettverschlüssen, losen Schnüren und Verbindungen und kleinen LED-Hülsen, die wie Seeigel an den Teilen kleben, befestigt und verweisen auf den temporären Charakter der Installation. Es ist eine reisende Peepshow, die den Betrachter in einen eingefrorenen Moment der Wahrnehmungsdesorientierung versetzt, der von Natur aus flüchtig und so schwer zu fassen ist wie Luft. Die Struktur des Äußeren steht in deutlichem Kontrast zum wieder zusammengebauten Inneren, wenn man es durch das Periskop betrachtet: Die erkennbar banalen Innenräume täuschen über die verworrene Komplexität der Maschinerie draußen hinweg. Es ist ein Trick mit Spiegeln, der in einer langen Tradition von Künstlern steht, die versuchen, Anomalien der visuellen Wahrnehmung mit Tricks zu verbinden: von den holländischen "Perspektivkästen" aus dem 17. Jahrhundert über die Stereoskopie bis hin zur Peepshow in der 42. Wenn man in Duecks Maschine hineinschaut, verdichtet sich die strukturelle Komplexität zu einem seltsamen, illusorischen Raum, der sich selbst zu einem seltsam institutionellen Innenraum umgestaltet hat und eine Umgebung schafft, die sich gleichzeitig gequetscht und ausgedehnt anfühlt. Ausgänge am Ende langer Gänge erwecken eine traumhafte Illusion von Entfernung. Die Regale in der Bibliothek wirken in ihrer krakeligen Organisation wie Escher. Der Maßstab wird in einer raffinierten Spannung wahrgenommen: winzige Baumaterialien werden gestapelt und für eine spätere Renovierung aufbewahrt. Winzige Papierrollen werden in Regalen für einen späteren Zeitpunkt aufbewahrt. Die unvollendete Bühne ist immer mit der Suggestion einer zukünftigen Ordnung versehen, einer Unruhe, die in der ewigen Prokrastination des Hortens besteht. Die periskopische räumliche Verzerrung, die durch Spiegel entsteht, beschwört Ausgänge herauf, die unerreichbar scheinen, Räume, die in ihrer Komplexität an einen Ameisenhaufen erinnern, und das alles in einer Mikroumgebung, die so eng ist wie ein Fischglas: traumähnlich in ihrer beunruhigenden Dysmetropie, in der sich das Treibgut der Normalität in ein lähmendes räumliches Unbehagen verwandelt. Dueck verwendet architektonische Idiome, um diese einzigartigen urbanen Ängste vor dem Raum zu erzeugen: das Fehlen eines Zeitgefühls, das gefühllose Gefühl einer ewig unvollendeten Renovierung und eine vage bedrohliche Verzerrung des Maßstabs. Auf diese Sprache wird zurückgegriffen, um die Geschichte des Bauens um uns herum zu erzählen und einen Blick auf unsere Behausung als geistige Hausbesetzer in der dystopischen Arena des ständigen Bauens zu werfen. Unsere Sehnsucht nach Ordnung wird zu einer ewig wiederholten Bitte: die Verlängerung eines Flurs, die schnelle Schaffung einer weiteren Abstellnische. Treppe zu anderen Räumen, deren Ziel noch nicht feststeht. Ein Architekturmodell hat seine eigene Sprache. Es ist ein illusorisches Kunsthandwerk mit einem praktischen Zweck: Es soll bei einem künftigen Bauprojekt ein Gefühl für Größe und Raum vermitteln. Wenn wir uns bücken, um durch die Zwischenräume zu schielen, wird gefalteter Karton zu einem Eingangsbereich. Schaumstoffkern wird zu Travertinmarmor. Wir spritzen uns selbst in den Raum. Aber ein Gebäude ist eine Maschine zum Leben, und ein Modell ist eine Maschine zur Visualisierung. Duecks Maschinen erzeugen einen flüchtigen unterbewussten Moment, der von zeitlicher Unruhe durchtränkt ist. Die Maschine spritzt zurück.
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