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Plateau mit zwei Brüsten, Attribut von Saint Agatha – 17. Jahrhundert
Angaben zum Objekt
Plateau mit zwei Brüsten, Attribut der Heiligen Agatha
Süditalien, 17. Jahrhundert
Polychromes und vergoldetes Holz
20 x 14,5 x 15 cm
Agatha wurde in ein adeliges Geschlecht hineingeboren und kam im Jahr 231 in Catania, Sizilien, zur Welt. Ausgestattet mit großer Schönheit und tief gläubig, widmete sie ihr Leben und ihre Jungfräulichkeit Gott. Quintianus, ein Konsul von niederer Geburt, sinnlich und götzendienerisch, hielt um ihre Hand an. Als sie sich weigerte, ließ er sie 30 Tage lang in einem Bordell einsperren, das von einer Frau namens Aphrodisia geführt wurde, eine eindeutige Anspielung auf Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Vergnügungen. Trotz Drohungen und Versprechungen blieb Agatha bei ihrem Gelübde und wies die Annäherungsversuche des Konsuls zurück. Als sie erneut vor ihm stand, weigerte sie sich, Götzen anzubeten, und beteuerte demütig, dass sie trotz ihrer edlen Abstammung nur eine Dienerin des Herrn sei.
In seiner Wut ordnete Quintianus an, ihre Brüste zu verdrehen und nach langen Qualen abzureißen, bevor er sie ohne Pflege und Nahrung in einen Kerker warf. Mitten in der Nacht betrat ein älterer Mann mit Medikamenten die Zelle der Heiligen und bot ihr an, sie zu heilen, was sie jedoch mit der Begründung ablehnte, dass sie eine solche Behandlung nur dem Herrn anvertraue. Der alte Mann gab sich dann als der heilige Petrus zu erkennen, einer der Apostel Christi, der gekommen war, um sie in seinem Namen zu heilen. Verängstigt durch das Licht, das von der Zelle ausging, flohen die Wachen, aber Agatha weigerte sich zu fliehen, da sie ihren Entführern keinen Schaden zufügen wollte.
Einige Tage später wurde sie erneut vor Quintianus gebracht und verkündete, dass ihre Heilung von Gott komme. Der Konsul befahl daraufhin, sie nackt auf glühenden Kohlen auszustrecken, doch während dieser Tortur ereignete sich ein Erdbeben, das das Volk auf die Grausamkeiten zurückführte, die der Heiligen Agatha angetan worden waren.
Seit dem frühen Mittelalter verehrt, ging die weite Verbreitung der Reliquien der Heiligen Agatha mit einer Zunahme ihrer Darstellungen einher. Frühe ikonografische Darstellungen zeigen die Märtyrerin als reich gekleidetes junges Mädchen ohne besondere Attribute, wobei ihr Name in der Regel neben ihr steht, um sie von einer Prozession anderer Jungfrauen zu unterscheiden. Seit der zweiten Hälfte des Mittelalters ermöglichen es die Szenen von Agathas Qualen - das Abreißen ihrer Brüste - den Künstlern, den schrecklichen Aspekt ihres Martyriums (d. h. das Leiden der Heiligen für ihren Glauben) hervorzuheben und sie in einer Reihe mit anderen Heiligen wiederzuerkennen: Die Folterinstrumente werden dann zu ikonografischen Attributen, die der Heiligen von Catania eigen sind, wie die gequälten Körperteile (ihre Brüste); Motive, die in ihren Darstellungen unverzichtbar geworden sind.
Insbesondere die Episode ihres Martyriums scheint den neuen posttridentinischen Bestrebungen zu entsprechen, wie Emile Male in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zu Recht feststellte: "Nach dem Konzil von Trient kämpfen die Märtyrer vor unseren Augen; wir müssen ihr Blut fließen sehen, wir müssen ihre schmerzhaften Qualen miterleben". Die grausame Folterung von Agatha konnte nur den Anforderungen der Kirche der Gegenreformation entsprechen.
- Maße:Höhe: 15 cm (5,91 in)Breite: 20 cm (7,88 in)Tiefe: 16 cm (6,3 in)
- Stil:Barock (Aus dem Zeitalter)
- Materialien und Methoden:
- Herkunftsort:
- Zeitalter:
- Herstellungsjahr:17. Jahrhundert
- Zustand:Abnutzung dem Alter und der Nutzung entsprechend.
- Anbieterstandort:Bruxelles, BE
- Referenznummer:1stDibs: LU6666239114102
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