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Böhmische Vase „Flux“ von kuk Fachschule Pelz Keramik undwandkunst

Angaben zum Objekt

BOHEMIAN FLUX: A VASE, kuk Fachschule für Keramik und Verwandte Kunstgewerbe, Turn-Teplitz, um 1905; die keramische Vase mit dunklem Unterglasurgrund hat eine matte Orangenschalen-Aufglasur in Ocker, Aprikose, Lapis und Seladon; die Form der Vase ähnelt einer japanischen Saki-Flasche mit dem Zusatz von vier langen und schlanken Henkeln im oberen Drittel; vor dem Brand auf dem Sockel in Schreibschrift eingeritzt, "P.W.", vor dem Brand gestempelt mit der Fachschulmarke und 73 und mit schwarzer Tinte bezeichnet "G2"; die Vase misst: 13" hoch. Der Künstler, der diese bemerkenswerte Vase geschaffen hat, hat eine tiefgründige poetische und technische Meditation zu diesem Thema vorgelegt. Wir gehen weit über das Streben hinaus, nur funktionale Objekte zu schaffen, hatten die Keramikschüler der Fachschule Teplitz die Faszination der Europäer für japanische Objekte "aus der schwebenden Welt" und die als Japonisme bekannte Designästhetik verinnerlicht. Wirklich moderne Interpretationen des Japonisme hatten begonnen, sich zu einer Verinnerlichung der ästhetischen Prinzipien und einer Abkehr von der Nachahmung des japanischen Stils in einem westlichen Format zu entwickeln. Diese Vase ist insofern bemerkenswert, als sie diese wichtige Entwicklung der Moderne in der europäischen Keramik veranschaulicht. Die Elemente der Saki-Flasche lassen sich in drei Hauptkomponenten unterteilen, die in ihrer Gesamtheit eine eher feminine Linie ergeben. In diesem Sinne präsentiert die Fachschülerin einen schlanken, nackten Hals, der wie ein Dekolleté wirkt, sich leicht ausbreitet und sich dann zu einer hohen Taille verengt, bevor er sich nach unten hin üppig verbreitert und anmutig in einem runden Fuß endet. Der Keramiker legt besonderen Wert auf gefällige Proportionen und das komplementäre Verhältnis zur Zahl 3; das Maß an der breitesten Stelle der Vase entspricht dem gleichen Abstand von dort bis zum Übergang der Henkelböden zum Vasenkörper sowie der vollen Armlänge. Anstatt die Vase mit japanischer Kalligraphie zu beschriften, die auf einen Saki-Laden hinweist, wählt der Student einen radikal modernen Ansatz, indem er die Vase mit vier Henkeln versieht. Und doch ist dieser Akt eine Form der schriftlichen Identifizierung. Die Arme sind die Verkörperung der Idee des Flussmittels, da sie eine Substanz sind, die durch das Zusammenschweißen auf eine Oberfläche aufgebracht wird, um ihre Verbindung zu fördern. Die Griffe haben eine neue und überraschende Funktion. Sie sind Träger eines Konzepts. Fließende Bewegungen können entstehen, wenn ein Künstler unterschiedliche Elemente zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügt. Flussmittel ist auch eine Substanz, die verwendet wird, um die Verschmelzung von Mineralien und Metallen zu fördern, und ein Begriff, der die keramische Glasur beschreibt. Das Vorhandensein von Siliziumdioxid in Glasuren führt beim Brennen bei hohen Temperaturen zu einer glasartigen Oberfläche. Matte Glasuren entstehen durch das Vorhandensein von Kristallen unter der Oberfläche und durch das Gleichgewicht zwischen Kieselsäure, Flussmittel und Tonerde in den Glasurmaterialien. Durch das absichtliche Unterbrennen dieser Vase und das Spiel mit einer Kombination von Zusätzen, die die Flussmittelglasur bilden, erscheint das Endergebnis matt und strukturiert. Die Qualität der Orangenschalen und die verführerische Farbpalette sind transformativ. Der Effekt erinnert an einen Wasserfall oder einen anderen kontinuierlichen Wasserfluss wie einen Strom - in Bewegung. Der Künstler nimmt also nicht nur eine Saki-Flasche aus der Meiji-Zeit und die ästhetischen Lehren des Japonisme als formale und theoretische Ausgangspunkte, sondern durchdringt das Werk mit der Symbolik der Kunstfertigkeit selbst, wobei die künstlerische Meisterschaft als Verkörperung des Flusses zum Thema wird, über das es nachzudenken gilt. Die Vase ist ein vollendetes und wunderschön gestaltetes Werk und zeugt von der künstlerischen Begabung ihres Schöpfers. Dieser aufstrebende Künstler ist nicht mehr nur ein Schüler, der im Schatten des Lehrers arbeitet, und er imitiert oder kopiert nicht mehr einfach nur vergangene Stile, sondern er zeigt den vollständigen fließenden Übergang vom Schüler zum Meisterkeramiker. So gesehen stellt die Vase eine bedeutende und zentrale Errungenschaft der modernen europäischen Keramik dar. Die Reichsfachschule für Keramik und Verwandte Kunstgewerbe (1875-1917) war ein Zentrum der keramischen Industrie. Die in der Region Turn-Teplitz in Bohemia nahe der deutschen Grenze der heutigen Tschechischen Republik gelegene Stadt war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das größte Töpferzentrum Europas. Die Schule spielte eine wesentliche Rolle für den international beachteten Erfolg des Zentrums, da sie die Grundlage für die Beschaffung und Ausbildung neuer Talente für bekannte lokale Hersteller wie Amphora bildete. An der Fachschule lehrten und dozierten Meister aus diesen lokalen Keramikhäusern, und in echter Synergie versorgten die großen Keramikhäuser die Schule im Gegenzug mit Rohmaterial wie Ton und Glasurmineralien. Die Fachschule für Keramic in Turn-Teplitz war viel mehr als eine Schule, sie war eine Brutstätte kreativer Aktivität, die meisterhafte Werke hervorbrachte, die ihren kommerziellen Kollegen in nichts nachstanden. Die Teilnahme der Fachschule Teplitz an der Exposition Universelle in Paris im Jahr 1900 und an der Weltausstellung in St. Louis 1904, dem Höhepunkt der keramischen Produktion dieser Region, zeigt, wie sehr sie in der Kunstwelt geschätzt wurde.
  • Maße:
    Höhe: 33,02 cm (13 in)Breite: 19,05 cm (7,5 in)Tiefe: 19,05 cm (7,5 in)
  • Stil:
    Art nouveau (Aus dem Zeitalter)
  • Materialien und Methoden:
    Tonware,Glasiert
  • Herkunftsort:
  • Zeitalter:
    1900–1909
  • Herstellungsjahr:
    c.1905
  • Zustand:
  • Anbieterstandort:
    Chicago, US
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU7300238645932
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