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Aubusson-Wandteppich mit pastoraler Szene, französisch, um 1900

Angaben zum Objekt

Ein Wandteppich aus Aubusson, der eine pastorale Szene darstellt. Der Wandteppich zeigt eine pastorale Szene mit einem jungen Paar, das am Ufer eines Baches angelt, mit einer Brücke und ländlichen Gebäuden in der Ferne. Aubusson Die kleine Stadt Aubusson an der Creuse in Frankreich blickt auf eine lange Tradition in der Herstellung kunstvoller und kostspieliger Wandteppiche zurück, die in der ganzen Welt berühmt sind. Seine Ursprünge gehen auf die Ankunft von Webern aus Flandern zurück, die um 1580 in Aubusson Zuflucht fanden. Aubusson-Wandteppiche sind bekannt für ihre Eleganz und ihre zarte Farbgebung. Sie zeigen oft romantische pastorale Szenen, die von Künstlern wie Boucher abgeleitet sind, historische Szenen, die von der klassischen Mythologie inspiriert sind, oder eher formalisierte architektonische Ausblicke. Aubusson war vor allem für seine fein abgestimmten Kompositionen von Girlanden und Blumensträußen bekannt, die in ganz Europa berühmt und begehrt wurden. Ludwig XIV. war maßgeblich an der Entwicklung der französischen Wandteppichindustrie beteiligt. Er erkannte, dass Frankreich seine Macht und seine Kultur weltweit präsentieren und seinen Reichtum vergrößern konnte, wenn es die Führung in der Wandteppichkunst von den Flamen übernahm. Im Jahr 1662 wurde die Tapisseriewerkstatt von Gobelins zur "Manufacture Royale" erklärt, gefolgt von Beauvais und Savonnerie. Ursprünglich waren diese Fabriken ausschließlich für die Ausstattung des königlichen Palastes in Versailles zuständig. Den Webern von Aubusson wurde einige Jahre später, 1665, der Titel "Manufacture Royale" verliehen, womit sie ihren Platz neben diesen anderen führenden Tapisserieherstellern einnahmen. Und zu einer Zeit, als die anderen königlichen französischen Tapisserienhersteller außerhalb des königlichen Hofes nicht liefern konnten, blühte Aubusson in der Aristokratie und der europäischen Oberschicht auf. Ihre Produktion gilt seit jeher als die beste der Welt. Ludwig der XV., Ludwig der XVI. und Napoleon I. gaben später Arbeiten bei Aubusson in Auftrag. Die beiden letztgenannten bestellen die größten Mengen. In einem Inventar von 1786 werden mehr als hundert Aubusson-Teppiche im Schloss von Versailles aufgeführt, und in einem Inventar aller königlichen Paläste von 1789 werden noch viel mehr beschrieben. Nach der Französischen Revolution und dem Aufkommen der Tapeten kam es zu einem Einbruch der Wirtschaft. In den 1930er Jahren erlebte der Wandteppich jedoch eine Art Comeback: Künstler wie Cocteau, Dufy, Dali, Braque, Calder und Picasso wurden nach Aubusson eingeladen, um sich mit dem Medium Wolle auszudrücken. Französisch, ca. 1900.
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