Charles Joshua Chaplin Figurative Gemälde

Charles Joshua Chaplins berühmte Porträts junger Frauen erinnern an die Romantik des 18. Jahrhunderts von Thomas Gainsborough (1727-88) und François Boucher (1703-70), aber seine Motive sind dennoch als moderne Frauen der Belle Epoque erkennbar. Der kritische und kommerzielle Erfolg von Chaplins wunderschön beleuchteten Porträts sinnlicher junger Frauen in Déshabillé etablierte ihn als einen der führenden französischen akademischen Maler dieser Zeit. In den späten 50er Jahren wurde Chaplin mit Aufträgen der französischen Aristokratie überhäuft, die um Porträts ihrer Frauen und Töchter baten. Auch Kaiserin Eugénie, die Gemahlin von Napoleon III, war ein großer Fan und ernannte ihn zum Hofkünstler. Die begeisterte Unterstützung der Kaiserin und ihres Gemahls kam ihm sehr gelegen, als 1859 sein Porträt Aurora von den Richtern des Pariser Salons als "zu erotisch anregend" verboten wurde. Der Disqualifikationsbeschluss wurde später aufgehoben, als Napoleon III. selbst Chaplin in Schutz nahm. Im Laufe seines Lebens wurde Chaplin auf dem Pariser Salon mit zahlreichen Medaillen ausgezeichnet. 1865 wurde er zum Chevalier und später zum Offizier der Ehrenlegion (1881) ernannt. Heute befinden sich seine Werke in den Sammlungen des Louvre in Paris, der Eremitage in St. Petersburg und des Metropolitan Museum of Art in New York.